Der Oltner Kinderumzug spülte am Donnerstag Prinzessinnen, Chinesen, Piraten und Eisbären ans Tageslicht.
Prinzessinnen, Feen, Harlekins, Skiwanderer, HD Läpplis, Eisbären mit Eskimofamilie oder umgekehrt, Römer, alte Tanten und die Figuren des Hogwart Express: Zusammen mit vielen andern machten just diese Nummern die Buntheit des Kinderumzuges aus, der zwar teilnehmermässig wohl leicht hinter dem letztjährigen zurückblieb, aber sich dennoch stattlich in die Länge zog.
Zu dem Mitziehenden gehörte auch Livio De Icco aus Däniken, der in einem auch älteren Semestern vertrauten Kostüm den Weg vom Sälipark zum Ildefonsplatz unter die Füsse nahm. «Globi total»: So in etwa liesse sich der Auftritt des Achtjährigen umschreiben. «Die Maske hat Mama gemacht. Blätzlihose und blaue Bluse stammen vom Grosi», sagt er mit leicht dumpfer Stimme, die hinter der Maske hervorquillt. «Globi sein mag ich, die Figur gefällt mir», erklärt der Junge noch und schiebt dann die Maske in den Nacken. Nein, als Globi in den Spiegel geschaut habe er noch nicht, sagt er jetzt mit klarer Stimme. Aber das kann ja noch nachgeholt werden.
Startschuss: 14.15 Uhr
Und dann, 14.15 Uhr, zieht die Karawane los. Viele der Indianer, Wikinger, Engelchen mit Bengelchen, Chinesen Fliegenpilzen, Piloten mit Sturmhauben oder eine Gruppe Dalton Brothers sind in Begleitung von Erwachsenen, die sich ebenfalls in Kostüme gestürzt haben. Mit rund einem Dutzend Teilnehmenden sind Las Furmiclas dabei. Auf einem Handwagen warten orientalische Prinzen und ebensolche Prinzessinnen nur darauf, unter dem Motto «1001 Ameise» allerlei Süssigkeiten und Stickers unter die Leute zu bringen. «Uns fehlt eigentlich nur noch der fliegende Teppich», tönts von Wagen herüber.
Sonst aber wirken alle recht zufrieden auf und neben dem Handwagen, selbst wenn in der Hauptgasse die doch recht steile Rampe überwunden werden muss. Und da sind ja auch noch die «Schöfli» von der Tagesstätte Chinderstube, auf deren weisse Felle schwarzer Konfettiregen nieder rieselte , haften blieb und so die Vermutung nährt, es könnten auch «Dalmatiner mit Hängeohren sein. «Nein, nein, wir sind schon Schöfli» wird aus der Betreuerinnengruppe versichert.
Kinderfasnacht– nicht nur Umzug
Nicht am Umzug mit dabei, aber schon knapp nach 13 Uhr unterwegs sind Shanya Droll und Laura Damoni aus Olten. 12 und 13-jährig sind die Mädchen heuer als älteres Ehepaar verkleidet unterwegs. «Wir wollten mal was anderes machen», sagt Shanya. Bislang habe man immer so etwas mit Tieren gemacht. Und jetzt ist man ins Brockenhaus gegangen und hat sich als eben als Ehepaar ausstaffiert.
Ein mit Lippenstift nachgezogenes Schmollmündchen und Grauschleier im Haar sind nur zwei Indizien dafür, dass sich die beiden gut vorbereitet haben. «Fasnacht ist doch Spass. Wir mögen die Atmosphäre und die Musik, die gespielt wird, sagt Shanya, die den Mann spielt. «Nein, Seich machen wir keinen, höchstens auf eine kleine Konfettischlacht lassen wir uns ein», versichern beide noch, eh sie von dannen ziehen.
Nach einer guten halben Stunde biegt der Umzugstross, angeführt von Obernaar Räffu 1., von der Haupt- in die Marktgasse ein, wo feiner Risotto und warmer Tee warten. Von oben grüsst ein etwas milchig scheinender blauer Winterhimmel, die Temperaturen bewegen sich im Nullbereich. Da ist es gut, wenn man sich bewegt und die am Boden liegenden Konfetti zu Secondhandwurf nutzt. Und das tun sie, die Chinesen, Löwen und Piraten.