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Die katholische Kirchgemeinde Olten/Starrkirch-Wil nahm das Umweltzertifikat «Grüner Güggel» feierlich entgegen.
In einer festlichen Zeremonie erhielt die römisch-katholische Kirchgemeinde Olten/Starrkirch-Wil am Sonntag das Umweltlabel «Grüner Güggel». Namens des ökumenischen Vereins oeku Kirche und Um- welt überreichte Chantal Brun dem Kirchgemeindepräsidenten Theo Ehrsam die Zertifikatsurkunde und die Messingplaketten. Die Zertifizierung markiert allerdings nicht einen Endpunkt, sondern ist Etappenziel auf einem längeren Weg. Sie umfasst die Würdigung eines angestossenen Prozesses und Verpflichtungen auf weitere Umweltmassnahmen.
Bei der Zertifizierungsfeier schwebte tatsächlich eine grüne Hahnfigur durch die Kirche zum Chor. «Das Zertifikat ‹Grüner Güggel› ist eine Anerkennung für fleissige Arbeit im Namen der Schöpfung – eine Arbeit, welche Disziplin und Ausdauer braucht», unterstrich Chantal Brun in ihrer Laudatio, «aber auch eine Arbeit, auf welche eine Pfarrei und ihr Umweltteam sehr stolz sein dürfen», fügte das Vorstandsmitglied von oeku Kirche und Umwelt an. Kirchgemeindepräsident Theo Ehrsam nahm das Zertifikat aus den Händen von Chantal Brun entgegen. Er freue sich über das Erreichte auf einem Weg, wo es immer auch gelte, die Balance zwischen ökologischem und ökonomischem Handeln zu finden. In seiner launigen Rede dankte er dem Umweltteam und gab Wolfgang von Arx einen Korb mit Eiern auf den Weg, Eier, die Tätigkeitsfelder symbolisieren. Der ganzen Kirchgemeinde schenkt der Kirchenrat einen jungen Lindenbaum, auf dass er Wurzel schlage und Blüten treibe.
Kernstück der Zertifizierung mit dem «Grünen Güggel» ist der Umweltbericht. Er wurde durch eine im März 2019 gebildete Arbeitsgruppe der Baukommission erarbeitet. Dieses zehnköpfige Umweltteam unter der Leitung von Wolfgang von Arx erstellte in einem ersten Schritt eine Bestandsaufnahme. Mit einer Checkliste wurden Energiesparmöglichkeiten erhoben, aufgrund deren man eine Rangliste Resultats erstellte: Welche Massnahmen innerhalb der nächsten vier Jahre angepackt werden sollen. Daraus entstand das Umweltprogramm 2020–2023, ein Vierjahresplan, der Bestandteil der «Grünen-Güggel»-Zertifizierung ist.
Einige der im Umweltprogramm aufgeführten 54 Massnahmen sind bereits umgesetzt oder in Realisierung. Die Spannweite reicht dabei beispielsweise von der Reparatur eines Boilers oder Umstellung der Beleuchtung auf LED und Anlage von Blumenwiesen statt Rasen bis zum Ersatz des gesamten Heizsystems bei den Kirchen. Die neue Heizung mit Erdwärme bei der Martinskirche ist zwar bei der Erstellung beträchtlich teurer als eine konventionelle Gasheizung. Die Mehrkosten werden in elf Jahren kompensiert sein. Und was nicht genug betont werden kann: Sie wird eine Einsparung von netto 60 Tonnen CO2 bringen. «Als wir vor zwei Jahren anfingen, hätte ich mir nicht träumen lassen, wie viel wir in kurzer Zeit bereits umsetzen konnten», stellt Wolfgang fest. Dabei haben nicht mal alle Massnahmen Kosten zur Folge, so brachte nur schon die Justierung der Schaltuhr beim Heizen eine Ersparnis von 20 Prozent.
Die Zertifizierung mit dem «Grünen Güggel» ist eine Verpflichtung zur ständigen Verbesserung der Umweltmassnahmen. Das Ziel ist, bis ins Jahre 2030 umweltneutral zu sein.
Hinweis:
Umweltbericht und Umweltprogramm 2020/23 sind unter www.rkkgolten.ch aufgeschaltet.