Am Samstagabend verabschiedete der Oltner Fukoabend Obernaar Rahel und zeigte noch einmal die Glanzlichter der Fasnacht 2018.
Haben Fasnächtler ein Herz? Wer daran gezweifelt hätte, wurde am Fukoabend vom «Und wie!» auf diese Frage restlos überzeugt. Mit einem aussergewöhnlich langen und äusserst warmem Applaus im Stehen würdigte die Oltner Fasnachtsschar Obernaar Rahel und ihre Rätschwyber für deren Spettacolo Confetti, dem unwiderstehlich farbenprächtigen Fasnachtsrausch.
Den hatte die Zunft in den vergangenen Tagen durch die Gassen vor sich her getrieben. Alles wirkte dabei so leicht, unaufgeregt, unaufgesetzt, charmant, witzig. Fünf Etiketten, die man gerne wiedersehen würde im nächsten Jahr. Fest steht: Rahel könnte als Obernaar der Herzen in die Oltner Fasnachtsgeschichte eingehen.
Und jetzt, wo der Zauber verpufft ist? Mehr Sport machen und Rätoromanisch lernen wolle sie als Nächstes, verrät Rahel. Ersteres um gegen die Auswirkungen ungezählter Apéros anzugehen und Letzteres, um einen muskalischen Auftrag der Alt-Obernaaren in Rumantsch zu erfüllen. «Und putzen steht auch noch auf der Prioritätenliste», sagt sie kurz nach Mitternacht heiter.
«Ob eine Fasnacht geglückt ist, hängt von dir ab.» Der immer wieder zitierte Satz stammt aus dem Mund von Fukopräsident Beat Loosli. Für Alt Obernaar Blum dr Erscht, René Blum, ist diese Losung aufgegangen.
Als ältester Aktiver der Aentebüsi meint er: «Ich hatte noch nicht mal den Eindruck, dass die Fasnacht unter der Ferienzeit gelitten hat. Und falls es wirklich weniger Besucher und Zaungäste gab, so finde ich, haben dafür die Fasnächtler etwas mehr Zeit gehabt, um sich auszutauschen.» Dass bei der Aentebüsi noch zwei, drei Krankheitsfälle auftraten – Schicksal. Für Blum dr Erscht jedenfalls war die Fasnacht 18 geglückt.
Natürlich gabs auch Ungereimtes: Ein äusserst pomadiger Umzug, ein paar Missverständnisse am Schnitzelbankabend, wo sich Bühnenproduktionen und Essensausgabe in die Quere kamen. «Letzteres war ein Regiefehler», sagt Loosli darauf. Im vergangenen Jahr sei das Zeitregime dasselbe gewesen und alles habe geklappt. «Man kann nicht immer alles im Griff haben.» Auch Flexibilität sei gefragt. «Es hätte sich im betreffenden Lokal sicher eine Möglichkeit ergeben, mal eine Pause einzulegen», so Loosli.
Wie man mit einem pomadig verlaufenen Umzug umgeht, das zeigte die Bazille, die flugs einen Schnitzelbank dazu kreiert hatte und am Fukoabend präsentierte. Kam sehr gut an, dies Reaktion, und war ein Paradebeispiel dafür, wie man sich über Misslungenes ärgern und nur Tage darauf darob amüsiert. Auch die Säli hatten ihr Bank-Programm aktualisiert und reagierten spontan auf den Postautoskandal und Frau Ruoff. Fazit zu beiden Bänken: Gut gebrüllt, Löwe!
Der Rest des Abends: Rückblick in Minne, ein Best of der Fasnacht 18 und ein gut gelauntes Publikum. «Nach der Fasnacht ist vor der Fasnacht», auch ein Loosli-Satz. Er wird Gültigkeit haben, nicht nur für die Säli-Zunft, die den Obernaar 2019 stellt.
Verdienstvolle Fasnächtler: Patrick «Flüger» Frey, Simone Kuhn (beide Aentebüsi); Denis Berger (Altstadt); Yvette Lichtensteiger (Bazille); Urs Baumann (Bohème); Viktor Hottiger (Fröscheweid); Sven Huhn, Thomas Bitterli, (beide Guggi); Marisa Pizzolato (Herregäger); Christian Andrik, Christian Kempf (beide Hilari); Marco Lorenz (Höckeler); Sina Bachmann (Las Furmiclas); Fränzi Kägi-Gloor, Manuel Oettiker (beide Müüs); Roland Schibler (Nachtwächter); Roger Moser
(Papapalagi); Trudi Wyss, Béa Hänggi (Rätschwyber); Jürg Zogg, Manuel Würsten (Säli); Matthias Bättig (Tannzapfe); Bruno Schär (60 Jahre Aktivfasnächtler; Säli)
Umzugsprämierte: 1. Rang Fröscheweid Zunft 2. Rang Rätschwyber 3. Rang Guggi Zunft 4. Rang Altstadt 5. Rang Bohème