Wo könnten in der Stadt Hochhäuser zu stehen kommen? Eine vom Oltner Stadtrat in Auftrag gegebene und im Jahr 2008 veröffentliche Studie hat mögliche Standorte definiert.
Wenn es nach der Hochhausstudie geht, die 2008 publiziert, aber bisher kaum öffentlich diskutiert wurde, könnte sich das Stadtbild Oltens in den nächsten Jahrzehnten stark ändern. In der erwähnten Studie hat eine Arbeitsgemeinschaft zweier Städtebaubüros aus Bern und Zürich Standorte definiert, wo in Olten künftig Hochhäuser stehen könnten. Zudem wurde auch eine Inventur der bestehenden Gebäude über sieben Geschosse respektive 20 Meter vorgenommen.
Anstoss für die 48'000 Franken teure Studie gab 2007 das von der Immobilienfirma Giroud Olma präsentierte Projekt, auf dem Areal in der Nähe des Säliparks einen bis zu 140 Meter hohen Turm zu bauen, was damals schweizweit für Aufsehen sorgte (siehe Text links). Aktuell bezieht sich der Masterplan in Olten SüdWest, der als Grundlage für eine Gestaltungsplanänderung dienen soll, auf die Hochhausstudie.
140 Meter hoch sollte der Turm von Olten werden, der von der Immobilienfirma Giroud Olma in zwei Varianten im März 2007 und im September 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Über den Projektstatus kam die Idee aber nie hinaus. Dies, weil der Turm in dieser Höhe für den Stadtrat kein Thema war und in einem gemeinsam von Stadt und Eigentümer ausgearbeiteten Masterplan hätte eingebettet sein müssen. Die Giroud Olma mit Thomas W. Jung an der Spitze nahm 2015 dann vom Turm Abstand und konzentriert sich derzeit auf das Ausbauprojekt Sälipark 2020. (fmu)
Beim Bahnhof Hammer sollen Gebäude von bis zu 50 Metern gebaut werden können, wie Stadtentwickler Markus Dietler gegenüber dieser Zeitung die Medienmitteilung der Stadtkanzlei vor zehn Tagen präzisierte (wir berichteten).
In der Studie von 2008 steht dazu: «Die Überleitung von der inneren Stadt zum neuen Stadtteil Olten SüdWest könnte hier auch durch ein höheres Gebäude betont werden.» Gleichzeitig könnte so auch das Tal der Dünnern, also das Untergäu, «räumlich begrenzt werden». Die Gebäudehöhen sollten «angesichts der erhöhten Lage nicht mehr als 25 bis 30 Meter betragen». Die Studie geht also von einer tieferen Gebäudehöhe aus, als dies der derzeit auszuarbeitende Masterplan Olten SüdWest vorsehen könnte.
Zum einen seien die Zahlen in der Studie «nicht sakrosankt», sagt Dietler dazu. Zudem müsse die genaue Gebäudehohe im neuen Gestaltungsplan festgelegt werden. Im derzeit gültigen Gestaltungsplan liegt diese bei 16 Metern. Ebenfalls zu beachten sei die Baukranhöhe, die noch höher ausfallen muss als die Gebäudehohe und den Segelflugplatz Gheid in der Bauzeit nicht zu stark beeinträchtigen dürfe.
Zum anderen hat die Stadtentwicklungskommission damals noch die Empfehlung zur Studie hinzugefügt, dass sich die Höhe der Hochhäuser an den speziell bestimmten Orten zwischen 40 und 50 Metern bewegen dürfte.
Weitere Hochhäuser könnten sich die Studienautoren in der Nähe des Bahnhofs vorstellen. «Nördlich und südlich des Bahnhofs sind höhere Häuser denkbar, die den erwähnten Raumfluss betonen und beidseitig des Bahnhofs eine räumliche Dichte erzeugen.» Auch hier wird eine relativ niedrige Höhe von «rund 35 Metern, allerhöchstens 40 Meter» empfohlen. Im gültigen Gestaltungsplan für das SBB-Areal Bahnhof Nord, wo sich derzeit bereits die Betriebszentrale Mitte der Bundesbahnen befindet, ist eine maximale Gebäudehöhe von 46 Metern oder 13 Stockwerken festgelegt.
Zu den bereits bestehenden höheren Häusern (bis rund 25 Metern) und Hochhäusern heisst es in der Studie, dass diese «generell wenig nachteilig für das Stadtbild» sind. Es gibt Ausnahmen, wie etwa das 52 Meter hohe Stadthaus, das «eigentlich zu nahe an der Altstadt» liegt und dies daher «aus gewissen Betrachtungswinkeln auch unschöne Überschneidungen» ergebe. Diese Kritik relativiere sich aber angesichts des «architektonisch gut gestalteten Gebäudes mit einem hohen Grad an Öffentlichkeit». Keine Hochhäuser vorstellen können sich die Studienautoren in der Altstadt und deren engeren Umgebung, am Aareufer der linken Aareseite, in den Wohnquartieren Schöngrund, Bifang, zum Teil im Säli und im Quartier südlich des Kantonsspitals sowie am Siedlungsrand der Stadt.
Stadtentwickler Dietler hält fest, dass die Hochhausstudie Anhaltspunkte für die anstehende Ortsplanungsrevision geben soll, wo spezielle Zonen für Hochhäuser ausgeschieden werden könnten. «Die interessante Frage wird sein, wo diese ortsbildprägenden Hochhäuser stehen und wie hoch diese werden sollen.» Derzeit wird ein Konzept erarbeitet, wie die Ortsplanungsrevision angegangen werden soll.