Kein Hochhaus
Das Projekt «Turm von Olten» ist vom Tisch

Die Projektidee Turm von Olten wird nicht umgesetzt. Stattdessen steht in den nächsten Jahren «Sälipark 2020» und ein mit der Stadt Olten in kooperativer Planung entstandenes Entwicklungskonzept für ein verdichtetes Quartier auf dem Programm.

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Der Turm kommt nicht; die Projektidee ist verworfen.

Der Turm kommt nicht; die Projektidee ist verworfen.

Giroud Olma AG

Auf dem Giroud Olma-Areal auf der rechten Oltner Stadtseite stehen in zwei Etappen zwei Grossvorhaben an: einerseits eine Erweiterung des bestehenden Einkaufszentrums mit Zusatznutzungen unter dem Titel «Sälipark 2020», anderseits südlich davon ein verdichtetes Quartier mit mehreren Kuben, das an die Stelle des «Turms von Olten» tritt.

Für das im Jahr 2003 eingeweihte Einkaufszentrum Sälipark besteht Erneuerungs- bzw. Erweiterungsbedarf: Das über die Jahre hinweg entstandene Erscheinungsbild ist nicht mehr einheitlich; an der prominentesten Lage befinden sich heute Parkplätze und zwischen Sälipark und dem sogenannten Freizeitland besteht keine gedeckte Verbindung. Grund genug für die Beteiligten, mit dem «Sälipark 2020» eine neue Vision für das Einkaufszentrum und die im unmittelbaren Umfeld gelegenen Nutzungen zu kreieren.

Dabei geht es der Giroud Olma als Eigentümerin des Areals und der Gebäulichkeiten um die Erneuerung des Centers, dessen Ausrichtung auf neue Trends, die Verschmelzung der beiden Teile sowie den Gesamtauftritt, aber auch um Zusatznutzungen. Die Pallas-Gruppe als namhafte Nachbarin evaluiert eine Expansion sowohl der Klinik wie auch des Konferenzzentrums Arte und eine Verbesserung von dessen Eingangssituation. Allen Parteien gemeinsam ist das Ziel, die Parkplatzsituation quantitativ und qualitativ zu verbessern.

Neubau auf Gebiet Freizeitland

Konkret sieht das Projekt vor, in den nächsten Jahren die zwei auf dem Areal bestehenden Nord-Süd-Achsen – die heute ungedeckte Louis Giroud-Strasse und die Achse im Innern des Säliparks – zu einer die beiden Teile des Centers verbindenden Erschliessungszone zu verschmelzen. Im Osten dieser Zone soll anstelle des heutigen Freizeitlands ein Neubau entstehen und damit soll die Gesamtverkaufsfläche des Centers moderat ansteigen.

Darüber sind als Zusatznutzung Wohnungen für Seniorinnen und Senioren geplant, die – wie Giroud Olma-Inhaber Thomas W. Jung betont – weiterhin am Puls des Lebens, an der Schnittstelle zwischen Einkaufszentrum und den von jungen Menschen frequentierten Bildungsstätten, teilhaben sollen. Die Idee des Urban Gardenings – welche brache Dachflächen zu aktiven Grünzonen macht, die teils auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein sollen – rundet das zukunftsträchtige Projekt ab. Generell sollen neue Zonen mit einer höheren Aufenthaltsqualität auf dem Giroud Olma-Areal geschaffen werden.

Angesichts des hohen Gesamtinvestitionsvolumens für den «Sälipark 2020» rückt das zweite Vorhaben auf dem Areal auf der Zeitachse nach hinten: Aus Gründen des Stadtbildes, der Wirtschaftlichkeit und der Etappierbarkeit wurde die ursprüngliche Projektidee des «Turms von Olten» verworfen, wie Thomas W. Jung erklärt. An dessen Stelle entstanden ist im Rahmen einer erfolgreichen kooperativen Planung zwischen der Grundeigentümerin und den städtischen Behörden ein Entwicklungskonzept für ein verdichtetes Quartier mit einem lebendigen Nutzungsmix.

Dafür konnte der europaweit bekannte Städteplaner Kees Christiaanse verpflichtet werden. Vorgesehen sind neun verschieden hohe Kuben mit dem Schwerpunkt Wohnen, aber auch Laden-, Atelier- und Büroräumen in den unteren Geschossen, und qualitativ hochstehende Freiräume. Eine Realisierung ist frühestens ab 2020 vorgesehen. (mgt/otr)