Olten
Das M, das nur dahinter steckt: Wie der neue Caterer im Stadion Kleinholz bei den EHCO-Fans punkten will

Beim Saisonstart vom EHC Olten trat die Migros Aare erstmals als Wirtin des Stadionrestaurants Mausefalle im Kleinholz auf.

Yann Schlegel
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Bruno Kissling

Nichts deutet an der Fassade auf den Tapetenwechsel hin. Nirgends leuchtet das grosse, orangene M in die Augen.

Erst der zehnte Blick auf eine Plastikkiste mit der Aufschrift «Migros» liefern einen ersten Hinweis, dass der Detailhandels-Gigant, der auch im Catering-Bereich seine Fühler ausstreckt, neu das Zepter im Gastrobereich des Kleinholz-Stadions in der Hand hält.

Ende Juni hatte der EHC Olten die Zusammenarbeit mit der Migros Aare verkündet. Im August begann der Pachtvertrag zu laufen. Bloss ein Monat später wartet nicht bloss auf den EHC Olten, sondern auch auf die Migros der erste Härtetest vor 5016 Zuschauern.

«Was heute nicht funktioniert, können wir am nächsten Match korrigieren», sagt André Burri, Leiter New Business Gastro der Migros Aare. Drei Matches wolle sich die neue Betreiberin Zeit geben. In nur sechs Tagen heisst der Gegner wieder Langenthal, sind die Dimensionen im selben Rahmen.

Marke Mausefalle stärken

Bergkäsewurst, Pommes-Frites Box mit Pulled Pork heissen die neuen Produkte. Wie die Migros ihre regionale Verankerung stärken will, unterstreicht sie mit dem Nahrungsmittelbezug von lokalen Lieferanten.

Punkto Infrastruktur hat die neue Betreiberin (noch) nichts auf den Kopf gestellt. Burri dazu: «Wir behalten vieles bei, übernehmen die Situation wie sie ist – im November wollen wir Anpassungen vornehmen.»

Mehr tut sich hingegen bereits hinter den Kulissen. In zwei Wochen lanciert die Mausefalle ein Produkt, über das sie sich in Zukunft identifizieren will. Ausserdem plant die Migros dekorative Aufwertungen.

Denn der Eishockeyclub soll im Restaurant spürbarer präsent sein. Effektiv wird er dies dadurch, dass die erste Mannschaft nach Heimspielen zu Gast ist. Mit gezielter Werbung fürs Restaurant, wolle die Migros mehr Gesellschaftsanlässe an Land ziehen. «Grösste Herausforderung wird es sein, das Restaurant anzukurbeln», sagt Burri.

Dass nirgendwo die orangen Buchstaben der «Migros» aufleuchten hat einen Grund: Im Stadion Kleinholz tritt die Gastrobetreiberin als Catering Service auf. Dies erlaubt ihr zugleich den Alkoholausschank, den sie als Detailhändlerin negiert.

Zudem figuriert die Migros bereits durch das Einkaufszentrum Gäupark als gewichtiger EHCO-Sponsor. «Wir stellen als Caterer nicht den Anspruch, unsere Marke in den Vordergrund zu rücken», so Burri. In der Mausefalle ist daher grünweiss auch in Zukunft tonbestimmend.

Aussenbereich wird forciert

Die grösste Veränderung nahm die Migros Aare im Aussenbereich vor. Neu sollen neben dem Ausseneisfeld drei aus dem Festival-Sortiment herausgenommene Verpflegungs-Container für einen verbesserten Service der Sitzplatz-Gäste sorgen.

Überhaupt zeigt sich die Migros bestrebt, die Verhältnisse um das Ausseneisfeld auch während dem öffentlichen Eislauf zu verbessern. An stark frequentierten Tagen wird eine Buvette bedient; Überlegungen, einen Warteraum zu schaffen reifen derzeit.

Gleiches gilt für ein grösseres Projekt, dem die Migros gerne Raum geben möchte. «Es liegt uns am Herzen, einen zusätzlichen Treffpunkt zu schaffen, wo die Zuschauer nach dem Spiel zusammenstehen können», sagt Burri.

Beim angedachten Lokal könnte sich die Migros Aare etwas vorstellen, das der durch die SCB Sportgastro betriebenen «Oldies Bar» ähnelt. Überdauert die Zusammenarbeit die zunächst einjährige Vereinbarung, will die Gastrobetreiberin diese Vision vorantreiben.

Am ersten Derby-Abend gegen den Erzrivalen Langenthal hielt das Konzept des neuen Caterers dem Andrang insgesamt gut stand. Die Buvetten bewältigten die Spitzen mehrheitlich staulos und sorgten für zufriedene Gemüter. «Nur der Hot Dog war ein bisschen zu kühl», so etwa der Kommentar von Michael Peier.

«Es ist ein Antasten, die nächste Spielwiese kommt bestimmt», sagt Burri und zieht von dannen.