Nach der offiziellen Eröffnung am Samstag vom «Jugendwerk Olten» ist am Mittwoch in Olten auch die Anlaufstelle erstmals offen.
Es hat einige Zeit gedauert, bis die in Olten an der Rötzmatt verortete institutionelle Jugendarbeit unter dem Begriff «Jugendwerk Olten» ihre Arbeit definitiv aufnehmen konnte. Aber mittlerweile ist es soweit. Endlich. Am vergangenen Samstag rief die Stadt zur offiziellen zweiten Eröffnung. Neben einer kurzen Begrüssung der zuständigen Stadträtin bot der Anlass Live-Musik, Disco und einen Informationsgang durch die Räumlichkeiten an der Rötzmatt 8 und jede Menge Zuversicht.
Iris Schelbert als zuständige Stadträtin für Bildung und Sport bezeichnete das Haus als eine Heimat für Jugendliche, in der Erfahrungen gesammelt werden könnten, die Zuhause kaum möglich sind. Und mit schelmischem Zwinkern und Bezug auf die renovierte Infrastruktur mahnte sie die Gäste, ein Auge auf die neuen WC-Anlagen im Haus zu werfen.
Im November vergangenen Jahres lud die Stadt schon zum Kickoff: Damals hatte das Jugendwerk am Standort des einstigen Provi 8 die Arbeit gerade aufgenommen. Aber am Horizont tauchte das Gespenst des Budgetreferendums auf. Und wurde Tatsache. Der Abschluss einer Leistungsvereinbarung war unter diesen Umständen nicht möglich. Immerhin: von November 2018 bis März 2019 überbrückte der Verein für Jugend und Freizeit (VJF) aus Wohlen mit eigenen Mitteln den Betrieb und führte das Jugendwerk reduziert weiter: mit mobiler Jugendarbeit, dem Jugendbüro und verschiedenen Projekten. «Zum Stillstand kam das Jugendwerk für viereinhalb Monate, von April bis Mitte August dieses Jahres», sagt Thomas Küng, Direktionsleiter Bildung und Sport.
Nach den Sommerferien wurden die mobile Jugendarbeit und der Projektbetrieb schnellstmöglich wieder aufgenommen, parallel zur Baubegleitung. Denn Bauen war notwendig. Vorab um die Betriebsbewilligung des Kantons für den gesamten Angebotsumfang mit Eventbetrieb zu erhalten. «Es galt primär, hygienetechnische Anpassungen und Optimierungen vorzunehmen», so Küng. Die Sanierung der sanitären Anlagen stand an, die Küche im 1. Obergeschoss wurde ebenso ersetzt wie Bar und Boden im Eventraum. Auch die Schliessanlage wurde ausgewechselt, die Notbeleuchtung hergerichtet und Elektroinstallationen geprüft und auf den aktuellen Stand gebracht. Total wurden in den letzten Monaten 210 000 Franken ins Haus investiert.
Seit Anfang August läuft also jene Leistungsvereinbarung, die eigentlich schon Ende 2018 hätte wirksam werden sollen. Sie dauert bis Ende nächsten Jahres. Das Jugendwerk bietet heute ein Jugendbüro (so etwas wie ein Jugendtreff für 13- bis 18-Jährige) sowie die mobile Jugendarbeit (Bus).
Hinzugekommen sind nach Abschluss der erwähnten Leistungsvereinbarung der Projektbetrieb, das Jugendkulturlokal Garage 8 sowie das Jugendkulturprogramm (für 16- bis 25 Jährige). Die jährlichen Kosten der Dienstleistungen des VJF belaufen sich auf 152000 Franken und beinhalten eine 80 Prozent-Stelle sowie eine 100 Prozent Zivildienststelle zur bedarfsgerechten Unterstützung. Besonderheit in Olten ist, dass die in sozialer Arbeit ausgebildete Jugendarbeiterin das Wirtepatent besitzt, um den Kulturlokalbetrieb auch im Restaurations- und Eventbereich zu führen.
«Wir wollen das aktuelle Angebot längerfristig etablieren und denken nicht bereits über einen Ausbau des Angebots nach», so Küng auf die entsprechende Frage. Erst mal setze die Stadt auf Kontinuität in Betrieb und Partnerschaft. «Denn das bedeutet auch Verlässlichkeit für Jugend, Dienstleistungspartner und die Stadt als Auftraggeber», so Küng. Nun: Die Basis ist gelegt.