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320 Quadratmeter gross soll sie werden, mit Standort Sälischulhaus. Die Städtischen Betriebe Olten planen dort eine Photovoltaikanlage auf dem Dach über der Turnhalle und des Hallenbades.
Ende März hat die Stadt den Vertrag mit ihrer Eigentümerin, den Städtischen Betrieben, genehmigt. «Auch wenn immer wieder die Meinung vorherrscht, jedes Dach würde sich für eine solche Anlage eignen: Dem ist nicht so», sagt Beat Erne, Leiter Marketing, Kommunikation und Vertrieb der a.en. Häufig wirke sich Schattenwurf negativ aus, seien Dächer verbaut, nur schwer zugänglich oder gar sanierungsreif. «Aber das Dach über den Turnhallen und des Hallenbades ist tatsächlich eines der geeigneten.» Die Städtischen Betriebe hatten im Vorfeld sämtliche grösseren Dachflächen jener Gebäude auf ihre Anlagetauglichkeit geprüft, welche sich im Stadtbesitz befinden.
Für den Stadtrat ist der Fall klar: Die Stadt unterstützt die Gewinnung von erneuerbarerer Energie auf ihrem Territorium. Zumal sie sich dem Label «Energiestadt» verpflichtet hat. «Mit den Städtischen Betrieben hat sie auch ein selbstständiges Unternehmen in ihrem Eigentum, welches als Betreiberin für solche Anlagen auftritt», so der Stadtrat. Deshalb sei vor Jahren bereits ein Projekt auf dem Dach des Werkhofs umgesetzt worden.
Das Sälischulhaus, in den 1960er-Jahre erbaut und eröffnet, gilt bekanntlich als wichtiges Werk der beiden Oltner Architekten Hans Zaugg und Alfons Barth. Die beiden gehören zu den Hauptvertretern der sogenannten Jurasüdfuss-Architektur, in Fachkreisen auch Solothurner Schule genannt. Aber dies ist kein Grund für den Stadtrat, auf die Belegung des Daches zu verzichten. Jedenfalls kommt er bezüglich dieses Umstandes zum Schluss: «Eine Photovoltaikanlage steht nicht im Widerspruch dazu.» Zumal ein Teil des Daches bereits mit einer thermischen Solaranlage für Warmwasser belegt und der Zugang zum Dach gewährleistet ist. «Die bestehende Anlage funktioniert sehr gut und die bleibt auch erhalten», weiss Erne. Die Photovoltaikanlage der Städtischen Betriebe wird also nördlich der bestehenden Anlage zu liegen kommen. Die Stadt hatte für den Eigenbedarf keine weiteren Interessen angemeldet.
Die Photovoltaikanlage wird jährlich knapp 48 000 kWh Strom erzeugen, was rein rechnerisch den Energiebedarf von 19 durchschnittlichen Haushalten deckt. Auf der genutzten Dachfläche von 315 Quadratmetern finden 156 Module Platz. Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf 95 000 Franken. «Die a.en betreibt derzeit zwei grosse Photovoltaikanlagen beim Eisstadion Kleinholz und dem Werkhof und will sich in diesem Bereich weiter engagieren», sagt Erne. Nach der Evaluation geeigneter Dächer sei in diesem Jahr die Erstellung weiterer Anlagen geplant, auch solche bei den Pumpwerken 2 und 3 im Gheid.
Der Vertrag zwischen Stadt und den Städtischen Betrieben läuft über 25 Jahre. «Diese lange Frist ist deshalb erforderlich, um die Anlage auch amortisieren zu können», argumentiert der Stadtrat. Andererseits werde dadurch sichergestellt, dass die verfügbare Fläche allein den Städtischen Betrieben zur Nutzung überlassen wird. Sollten etwa andere Nutzer auftreten, wäre die Zustimmung der Einwohnergemeinde notwendig.
Die Entschädigung an die Stadt von 3000 Franken erfolgt einmalig und ist nach Ansicht des Stadtrates aufgrund des Gesamtnutzens, insbesondere hinsichtlich des Labels Energiestadt, dem Investitionsrisiko der Städtischen Betriebe und der Erzeugung nachhaltiger Energie in ihrer Höhe vertretbar.