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Wer kann schon genau sagen, dass die Teufel wirklich vertrieben wurden und gar nie mehr die Schlucht heimsuchen? In einem neuen Lesebuch für Kinder rund um die Figur Hägibutz sind die Teufel zurück in der Schlucht.
Der Sage nach musste ein Mönch her, um die Teufel aus der Schlucht zu vertreiben. Was blieb, ist der Name und ein grosses Potenzial für eine Fortsetzung der Geschichte. Denn wer kann schon genau sagen, dass die Teufel wirklich vertrieben wurden und gar nie mehr die Schlucht heimsuchen?
Genau dort fängt die Geschichte rund um Hägibutz, die titelgebende Figur des Buches «Hägibutz in der Teufelsschlucht» an. Denn plötzlich ist wieder eines dort, ein Teufelchen und lässt keinen Hägendörfer mehr zum Schloss auf dem Allerheiligenberg.
Dort liegt eine Prinzessin, an einer Lungenkrankheit darbend, und wartet auf Hilfe aus dem Dorf. Hägibutz macht sich trotz aller Warnungen vor dem bösen Teufel auf den Weg, um die Prinzessin zu retten.
«Das ist das Spezielle an Hägibutz, er hört nicht auf das Gerede der Leute und nimmt den Weg auf sich», sagt Anita Weingart, die Autorin des Buches. Zusammen mit Daniela Ingold und Kurt Bettler hat sie das Lesebuch geschrieben und gestaltet.
Kurt Bettler zeichnet für die Bilder verantwortlich, während Ingold die Tonfiguren der Protagonisten fabrizierte, Weingart selbst lieferte den Text. Sie, Kindergärtnerin und leidenschaftliche «Chasperlitheater»-Erzählerin, hat die Finanzierung des Buches über einen Internetdienst vorangetrieben.
«Wir gingen davon aus, dass wir 10 000 Franken Budget haben müssen, damit wir überhaupt anfangen können», berichtet Weingart. Diese Summe zu erreichen war laut Weingart gar nicht so einfach. So hat sie persönlich bei 460 Leuten für ihr Buch geweibelt.
Der Rückfluss an Geld blieb jedoch anfangs bescheiden. «Die Gesamtsumme wurde dann von zirka 60 Leuten bestritten», gibt Anita Weingart Auskunft.
Die Leute in persönlichen Gesprächen vom Projekt zu überzeugen, habe viel Zeit und Mühe gekostet. Um effizient arbeiten zu können, haben die drei einen Eigenverlag gegründet, in dem das Buch erschien.
«Ich wollte schon länger ein Buch herausbringen, und ich spürte schnell, dass die Hauptfigur meine eigene sein musste», sagt Weingart. Auch war klar, dass es ein regionales Buch werden soll.
«Das Buch ist für Kinder aus der Region», so Weingart weiter. Schliesslich könne man mit dem Buch im Gepäck die Teufelsschlucht erkunden und erkenne die einzelnen Stellen aus der Geschichte wieder.
Das Buch sei vor allem für Kinder in der zweiten und dritten Klasse gedacht. Aber auch jüngeren Kindern, die noch nicht selber lesen, könne man die Geschichte bereits näherbringen. Als Weingart die Geschichte am Ferienpass in Hägendorf Kindern erzählte, merkte sie jedoch, dass sich auch Fünftklässler für die Geschichte begeisterten.
«Sie sahen in den Bildern eine Art Karte, mit der sie die einzelnen Stationen der Erzählung in der Schlucht erkunden können», berichtet die Hägendörferin.
Als Nächstes stehe, laut der Autorin, die Promotion des Buches im Vordergrund. So liegt das Buch etwa an der Oltner Buchmesse auf, oder lässt sich unter anderem in der Buchhandlung Schreiber erstehen.
Buchvernissage: Sonntag, 1. November, 15 Uhr, Allerheiligenberg. Mit Hüpfburg und Lesung. Infos: haegibutz.ch