Das katholische Hilfswerk zieht mit dem Geschäft vom Bifangquartier an die Baslerstrasse – mit neuem Konzept. Den Markt dürfen zwar ausschliesslich einkommensschwache Personen nutzen können, der Kleider-Secondhand richtet sich aber auch an die breite Bevölkerung.
Der Caritas-Markt im Bifang zieht auf Ende Jahr um. Dass er zu diesem Zeitpunkt aus dem jetzigen Lokal an der Aarauerstrasse 55 raus muss, war bereits beim Einzug im Herbst 2013 klar. Es handelte sich von Anfang an um eine Zwischenlösung; das gesamte Gebäude wird ab 2017 saniert.
Nun ist der neue Standort bekannt: Im kommendem Januar wird der Caritas-Laden an zentraler Lage an der Baslerstrasse 19 seine Tore öffnen. Auf 250 m2 Ladenfläche und mit neuem Konzept.
Das Lokal, wo zuletzt die Buchhandlung Schreiber ihr Papeteriegeschäft führte, gliedert sich in drei über Treppen miteinander verbundene Ebenen. Auf der mittleren und unteren Verkaufsfläche wird der Markt zu stehen kommen, aufgeteilt in eine Food- und eine Non-Food-Abteilung. Ausschliesslich einkommensschwache Personen im Besitz einer Kulturlegi werden diesen nutzen können.
Die Secondhand-Ecke, wie sie derzeit noch am alten Standort zu finden ist, wird neu zu einem Kleider-Secondhand auf einer ganzen Verkaufsebene ausgebaut. Dieser richtet sich nicht ausschliesslich an Armutsbetroffene, sondern an die breite Bevölkerung. Im Eingangsbereich des Lokals soll eine Anlaufstelle eingerichtet werden, wo die Kulturlegi direkt beantragt werden kann.
Diese berechtigt schweizweit zum preiswerten Einkaufen in allen Caritas-Märkten und bietet Zugang zu vergünstigten kulturellen Angeboten. Ausserdem sind im Lokal Veranstaltungen geplant, etwa Lesungen, Workshops oder Modeschauen. Zu diesem Zweck sollen im Secondhand-Bereich fahrbare Regale zum Einsatz kommen, die bei Bedarf zur Seite geschoben werden können.
«Die grosse Herausforderung wird sein, dass alle hereinkommen», sagt Regula Kuhn, Geschäftsführerin Caritas Solothurn. Die Leute sollen sich im neuen Geschäft unabhängig vom Einkommen vermischen; mit dem Secondhand etwa möchte man gerade auch ein junges, trendbewusstes Publikum ansprechen. «Wir sind ein ganz normaler Laden», betont Kuhn.
Das neue Geschäftslokal sei nur mithilfe von Spenden finanzierbar. Der Eigentümer der Liegenschaft habe die Miete um einen «rechten Betrag» reduziert, wie Kuhn sagt. Spenden erhält die Caritas auch von Kirchgemeinden aus der Oltner Umgebung und von Privaten.
Insgesamt handle es sich um einen jährlichen Spendenbetrag im fünfstelligen Bereich. Ausserdem baut die Caritas auf die Mithilfe von Freiwilligen. 12 Personen sind derzeit im Oltner Caritas-Markt ehrenamtlich tätig. Für den neuen Standort werden noch freiwillige Mitarbeiter mit Erfahrung im Detailhandel gesucht.
«Wir sind überzeugt, dass das Geschäft laufen wird», sagt Regula Kuhn. Der Caritas-Markt in Olten habe bisher einen «sehr positiven» Umsatz von 410 000 Franken im Jahr verzeichnet – Tendenz steigend. Sie geht davon aus, dass man diesen halten könne.
Das Umsatzziel liege bei 430 000 Franken. Ausgehend von den Erfahrungen im Aarauer Secondhand-Geschäft rechnet sie im Textilbereich mit einem Umsatz von 100 000 bis 120 000 Franken im ersten Jahr. Mittelfristig sei das Ziel, mit dem Secondhand Gewinn zu erzielen, der dann wieder in den Markt und andere Projekte gesteckt werden könne.