Olten
Buchfestival: Viel Zustimmung aber eine kleine Kritik fürs Austragungsdatum

Das von neuen Organisatoren lancierte Buchfestival stösst in der Stadt auf viel Zustimmung. Leise Kritik gibts fürs Austragungsdatum.

Fabian Muster
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Alex Capus (hier bei einer Lesung an der Buchmesse 2011) freut sich über Wiederbelebung der als Buchfestival. Das sei eine Bereicherung für die Stadt.

Alex Capus (hier bei einer Lesung an der Buchmesse 2011) freut sich über Wiederbelebung der als Buchfestival. Das sei eine Bereicherung für die Stadt.

BRUNO KISSLING

Statt der Buchmesse gibts nächsten Herbst ein Buchfestival (siehe Ausgabe von gestern). Marc Tabeling und Alex Summermatter von der Oltner Kommunikationsagentur Relounge wollen das neue Format an bis zu zehn Standorten dezentral mit erweitertem Rahmenprogramm durchführen.

Bei den Oltner Autoren kommt die Wiederbelebung der Buchmesse gut an: Das sei eine Bereicherung für das kulturelle Leben in der Stadt, sagt mit Alex Capus der bekannteste Oltner Schriftsteller und schiebt nach: «Ich habe mir schon gedacht, dass Verleger Thomas Knapp sein Baby nicht sterben lässt.» Angefragt worden für eine Lesung sei er von den neuen Organisatoren noch nicht. Aber das werde sicher nicht ausbleiben: «Wenn Knapp mich anruft, komme ich sicher», sagt Capus.

Auch Olten Tourismus begrüsst den Neustart: «Es ist nach der Eröffnung des Schweizer Schriftstellerwegs Ende April wichtig, dass sich Olten weiterhin als Literaturstadt positioniert», sagt Geschäftsführer Stefan Ulrich. Das Buchfestival wird wie der Schriftstellerweg auch unter der Dachmarke «Olten LiteraTour (Stadt)» laufen.

Bei der Vermarktung will Olten Tourismus seinen Beitrag leisten, indem der Anlass etwa in Newslettern und Broschüren erwähnt wird. Auch Übernachtungspackages, wie solche bisher für den gut angelaufenen Schriftstellerweg erhältlich sind, könnte sich Ulrich für das Buchfestival vorstellen.

Neu auch mit dabei sein wird die Buchhandlung Schreiber. Urs Bütler war mit seiner Crew bei keiner der zehn Buchmesse-Ausgaben präsent – er war wenige Wochen vor der ersten Auflage im Herbst 2006 ausgestiegen, weil sich seine Buchhandlung aus Ressourcengründen auf die Frankfurter Buchmesse konzentrierte, was damals nicht gut ankam.

Das sei heute aber kein Thema mehr, sagt Bütler. Thomas Knapp sei auf ihn zugekommen, und er mache gerne mit. Das Einzige, was er nicht ganz ideal finde, sei das Austragungsdatum des Buchfestivals am letzten Herbstferienwochenende vom 21./22. Oktober 2017, weil einige Leute noch weg seien.

Mit ins Boot holen will Tabeling auch die Detaillisten, indem diese etwa ihre Schaufenster schmückten. Daniela Gaiotto, Co-Präsidentin des Gewerbevereins Olten, ist dem nicht abgeneigt: «Wenn wir angefragt werden, werden wir die Sache sicher prüfen.» Das Buchfestival sei ein Anlass, der auch Leute von ausserhalb Oltens anziehe – alles mögliche neue Kunden für das städtische Gewerbe.

Stadtpräsident Martin Wey freut sich bereits aufs Programm. Ob die Stadt den Anlass auch finanziell unterstützt wie bisher mit 5000 Franken die Buchmesse, wird dann entschieden, wenn ein entsprechendes Gesuch vorliegt.

Vorstellbar sei dies, so Wey. Mit der von der Stadt finanzierten Jugendbibliothek, die ebenfalls mit Veranstaltungen beim Buchfestival mitmacht, würde man bereits einen wichtigen Beitrag leisten.