Der Verein Pro Kultur Olten lanciert eine Volksinitiative für eine städtische Kulturfachstelle.
Wer heute in Olten ein Anliegen in Sachen Kultur hat, landet meistens beim allwissenden Stadtschreiber Markus Dietler. Zwar gibt es mit Andrea von Känel ein Kontakt auf der Oltner Homepage in Sachen Kultur. Doch sie fungiert vor allem als Sekretärin für die Kulturförderungskommission und dient nicht als Anlaufstelle für Kulturschaffende.
Das will Pro Kultur Olten nun ändern. In diesen Tagen lanciert der Verein eine Volksinitiative, bei welcher der Stadtrat beauftragt werden soll, eine städtische Fachstelle Kultur zu schaffen. Die Initianten um Pro-Kultur-Präsidentin Regina Graber haben nun bis zum 29. Mai Zeit, die dafür benötigten 500 Unterschriften zu sammeln.
Kommt die Initiative zustande, wird der Stadtrat zuhanden des Parlaments eine Vorlage ausarbeiten. Ziel der Initianten ist es, dass die Fachstelle Kultur bereits ins Budget 2018 aufgenommen wird und ab 1. Januar 2018 tätig ist. «Wir schlagen eine 60-Prozent-Stelle vor», sagt Regina Graber auf Anfrage und verweist auf ähnlich grosse Gemeinden wie Wettingen oder Baden.
Welches sollen die Aufgaben der neuen Kulturfachstelle sein? Pro Kultur Olten hat bereits fünf konkrete Vorstellungen, wie es in ihrer Mitteilung heisst. Die Fachstelle wäre:
Zur Begründung der Kulturfachstelle verweisen die Initianten auf das Kulturförderungskonzept und den Bericht «Kultur in Olten», beides 2004 vom Stadtrat abgesegnet, wo die Kulturpolitik als eine der Kernaufgaben der Stadt bestimmt wird.
Bestandteil des Berichts ist ein Massnahmenplan, der unter anderem eine Fachstelle Kultur vorsieht. «Wir fordern jetzt, was eigentlich schon längstens hätte eingeführt werden sollen», so Graber.
Bereits 2004 hatte der Stadtrat dem Parlament eine Vorlage vorgelegt, eine 50-Prozent-Stelle zu schaffen. Der Gemeinderat trat aber auf die Vorlage mit 21 zu 14 Stimmen gar nicht ein, weil die Zuständigkeiten der neuen Stelle zu wenig klar definiert waren und eine Gesamtschau aller Stellen mit möglichen Sparpotenzialen fehlte, wie es damals in der Debatte hiess. Grundsätzlich gab es damals im Parlament gewisse Sympathien für die Fachstelle. Später kam das Geschäft aber nicht mehr ins Parlament.