Das Festhalten der Organisatoren am Morgentermin trotz Regenwetter sorgte für Unverständnis beim Schulfest-Umzug, wo es doch am Nachmittag abtrocknete. "Ein Fehler", schreibt unser stellvertretender Chefredakteur Fabian Muster.
Wer gestern Morgen zu Hause aus dem Fenster schaute und danach eine der vielen Wetter-Apps konsultierte, für den war eigentlich klar: Der traditionelle Schulfest-Umzug dürfte wegen Regen nicht morgens stattfinden, sondern auf den Nachmittagstermin verschoben werden, wenn die Prognosen trockene Witterungsverhältnisse voraussagten. Doch das Schulfest-OK sah dies anders: Weil der Aufwand für eine Verschiebung zu gross sei und Teile des Nachmittagsprogramms weggefallen wären, habe man davon abgesehen, heisst es vonseiten der Verantwortlichen.
Mit Verlaub: Am gestrigen Sonntag, als klar bessere Witterungsverhältnisse für den Nachmittag vorausgesagt wurden, war der Entscheid des Schulfest-OKs ein Fehler. Dieser löste bei Teilen der Eltern- und Lehrerschaft, aber auch bei einigen Behördenvertretern Erstaunen aus und geriet zu Recht in Kritik. Wenn der Nachmittag schon als möglicher Ausweichtermin zur Verfügung steht, sollte dieser auch wahrgenommen werden können – gerade in einer meteorologisch eindeutigen Ausgangslage wie gestern.
Dass das Schulfest-OK nun darüber nachdenkt, den Ausweichtermin am Nachmittag ganz zu streichen, ist nichts als konsequent. Wenn dieser aus organisatorischen Gründen kaum mehr in Betracht kommt, dann ist es besser, gleich ganz darauf zu verzichten. Die Mitwirkenden können sich darauf einstellen, dass der Umzug bei jeder Witterung morgens stattfindet: Die Eltern besorgen für ihre Kinder schon frühzeitig eine brauchbare Regenpelerine; und die Lehrer sorgen dafür, dass die zur Schau gestellten Werke auch wassertauglich sind. Zudem werden keine falschen Hoffnungen mehr geweckt: Wie gestern Morgen, als man zu Hause aus dem Fenster schaute und sich sicher war, dass der Umzug erst am Nachmittag stattfinden würde.