Nico Fehlmann, neuer Vorsitzender der Raiffeisenbank Olten, fiel das Debüt an der 109. GV leicht. Trotzdem gab er zu, dass in diesem Jahr mit einem tieferen Geschäftsergebnis zu rechnen sei.
Trotz des Wechsels in der Bankleitung im vergangenen August schrieb die Raiffeisenbank Olten (RBO) ihre Erfolgsgeschichte weiter. Nico Fehlmann legte als neuer Vorsitzender an seiner «Jungfern-Generalversammlung» vor rund 800 Mitgliedern in der Stadthalle Schlüsselzahlen vor, die klar über den Durchschnittswerten der Schweizer Raiffeisenbanken liegen.
Christian Bischof führte als magischer Moderator durch den von der Band Memory Of An Elephant musikalisch unterlegten Abend. Doch schnell wurde klar, dass die RBO-Genossenschafter die Künste des geldvermehrenden Zauberers nicht brauchen.
Verwaltungsratspräsident Andrej Golob begründete, wieso die RBO auch in einem schwierigen Umfeld zur Höchstform auflaufen konnte. Ein gut geführtes kompetentes Team, die Disziplin aller Mitarbeitenden und der enge Kundenkontakt seien wichtige Pfeiler für den wirtschaftlichen Erfolg. «Die richtige Balance zwischen Kontinuität und Veränderung wird auch in Zukunft gelingen», zeigte sich Golob überzeugt.
Im Geschäftsjahr 2015 verzeichnete die RBO ein markantes Wachstum ihrer Bilanzsumme auf 670,9 Mio. Franken (+10,7 Prozent). Die Hypothekarausleihungen erhöhten sich auf 606,5 Mio. (+9,9 Prozent). Nicht ganz in diesem Ausmass nahmen die neu 559,5 Mio. betragenden Kundengelder zu (+6,4 Prozent). Das Depotvolumen veränderte sich ähnlich positiv wie im Vorjahr (+5,9 Prozent). In der Erfolgsrechnung resultierte ein Geschäftserfolg von 4,2 Mio. (+7,5 Prozent).
Der Jahresgewinn lag mit 810 860 Franken um 2,1 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Nur der Mitgliederbestand der RBO verharrt mit neu 6862 auf hohem Niveau (-0,1 Prozent). Bankleiter Nico Fehlmann machte bei seinen Aussichten deutlich, dass angesichts der Negativzinsen 2016 mit einem tieferen Geschäftsergebnis zu rechnen sei. Damit könnte auch bei der RBO die Zeit der grossen Erträge bei den Anteilscheinen (bisher 6 Prozent) zu Ende sein.
Am selben Tag, als die letzte Jahresentschädigung von Sergio Ermotti (14,3 Mio.) publik wurde, gab Andrej Golob Einblick in die Verhältnisse bei der RBO. Ihr gesamter Personalaufwand beträgt gemessen am UBS-CEO knapp ein Viertel. Neben den zwölf Monatslöhnen, bei denen das Verhältnis vom tiefsten zum höchsten Salär 1:3,6 ausmacht, stand den 29 Mitarbeitenden 2015 eine Erfolgsbeteiligung von 269 400 Franken zu. Die fünf Verwaltungsräte verdienten ein Fixum von total 125 000 Franken.
Wie bei ihren Vergaben in den Vorjahren für soziale und kulturelle Zwecke unterstützt die RBO auch in den nächsten zwei Jahren mit einer Partnerschaft ein Markenzeichen der Region. Das Geld fliesst in «Olten LiteraTour Stadt», das schon bald mit drei Stadtparcours zu den Schriftstellern Alex Capus, Franz Hohler und Pedro Lenz lanciert wird.