Olten
Beim Bahnhof Nord entstehen 155 Wohnungen quasi mit Gleisanschluss

Im urbansten Teil von Olten, dem Gebiet Bahnhof Nord, rückt der Spatenstich für den ersten Kubus auf Baufeld 1 näher.

Urs Huber
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Das Baugespann auf dem Gebiet Bahnhof Nord: Die Strebe in der Bildmitte (hinten) verrät die künftige Höhe der Baute.

Das Baugespann auf dem Gebiet Bahnhof Nord: Die Strebe in der Bildmitte (hinten) verrät die künftige Höhe der Baute.

Oltner Tagblatt

Anfang kommenden Jahres geht’s los im wahrscheinlich urbansten Entwicklungsgebiet der Stadt Olten: Auf dem Areal Bahnhof Nord fahren die Bagger auf, um den ersten von zwei Kuben nahe dem Bahnhof zu realisieren. Dessen Aussenmasse: schon fast grossstädtisch.

Mit einer Länge von 60 und einer Höhe von 46 Metern bekommt das Stadthaus (51 Meter) in dem Projekt auf Baufeld 1 einen Konkurrenten auf Sichtweite und Augenhöhe. Wie bereits im Juni vorigen Jahres kommuniziert, beginnt die Entwicklung des Areals auf der dem Bahnhofgebäude zugewandten Seite.

Bis im Jahr 2023 ist das Projekt umgesetzt

Bis zum Jahr 2023 dürfte die Baute realisiert sein. 155 Wohnungen zwischen 3. und 12. Obergeschoss sorgen quasi für eine Mieterschaft mit Gleisanschluss. Die Wohneinheiten ab dem 10. Stock gelten als sogenannte Komfortwohnungen. «Sie unterscheiden sich im Wesentlichen durch tendenziell grössere Grundrisse und einen höheren Ausbaustandard», so Karol Interewicz als Vertreter der Credit-Suisse-Anlagestiftung, der Bauherrin. Dort finden sich auch die 4,5-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von bis zu 110 m2. Was sämtlichen Wohnungen eigen ist: Sie sind alle mit Loggias ausgestattet.

In einer ersten Phase entsteht der Kubus rechts im Bild.

In einer ersten Phase entsteht der Kubus rechts im Bild.

zvg

Die Wohnungen in den Stockwerken 3 bis 10 gelten als Pendlerwohnung und reichen von der 1,5-Zimmer-Wohnung (bis 46 m2) über 2,5- bis zur 3,5-Zimmer-Wohnung mit 56 beziehungsweise 86 m2 Wohnfläche. Im Erdgeschoss und den beiden Stockwerken darüber sind Dienstleistungen und Büroräumlichkeiten vorgesehen. Der bekannte Standard, im Erdgeschoss Café und/oder Verkaufsgeschäft anzusiedeln, ist auch beim Projekt Baufeld 1 unverkennbar. Ob der Investor diesbezüglich spezielle Vorstellungen hegt, lässt sich schwer sagen? «Gemäss Gestaltungsplan sind entlang des neuen Boulevards publikumsorientierte Nutzungen unterzubringen», so Interewicz. Die Mietflächen im Erdgeschoss würden diese Nutzungsmöglichkeiten bieten und seien flexibel ausbaubar. «Die Vermarktung hat noch nicht begonnen, und die Flächen stehen zur Verfügung», so Interewicz.

Investitionsvolumen von rund 50 Mio. Franken

Rund 50 Mio. Franken sind für die Bebauung vorgesehen. Bezüglich Umgebungsgestaltung ist auch von Ruderalflächen die Rede, im sonst feinen Tuch zeitgenössischer Überbauungen eher eine Seltenheit. Auch bezüglich Heizung setzt der Investor auf die kombinierte Versorgung: «Die Wärmezeugung erfolgt mittels einer Wärmepumpe mit Flusswasser aus der Aare. Dafür ist ein Wärmeliefervertrag vorgesehen», so Interewicz weiter, der um Nachsicht bittet, derzeit keine Vertragspartner nennen zu können, «da wir uns in der Verhandlungs- und Vergabephase befinden». Eine Notheizung werde mit Öl betrieben und diene lediglich zur Sicherstellung der Wärmelieferung bei Ausfällen und während Unterhaltsarbeiten am primären Wärmeerzeugungssystem.

Die im Projekt vorgesehene, auf zwei Etagen angeordnete Autoeinstellhalle mit 70 Plätzen dient ausschliesslich den künftiger Mietern der Baute auf Baufeld 1. «Die zukünftige SBB-Park- und Ride-Anlage des Neuen Bahnhofs Olten (NBO) nutzt aber die gleiche Zufahrtsrampe», weiss der Vertreter der Bauherrschaft.

Ein Blick in die weitere Zukunft

Die Investoren für Baufeld 1 und 2, einerseits die Credit-Suisse-Anlagestiftung Real Estate Switzerland Residential und andererseits die Pallaskliniken, haben schon im Juni letzten Jahres verlauten lassen, die beiden Areale koordiniert einer Nutzung zuzuführen. So ist dem derzeit aufliegenden Planwerk etwa zu entnehmen, das Baugesuch für Baufeld 2 sei im zweiten Semester dieses Jahres zu erwarten.