Olten
Bei einem Herznotfall zählt jede Sekunde – Defibrillatoren sollen besser öffentlich zugänglich sein

Am 1. September findet in der Stadt Olten ein Aktionstag zur besseren Bekanntmachung der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren statt.

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Viele der von einem Herznotfall Betroffenen könnten gerettet werden, wenn das Herzflimmern innerhalb von 5 Minuten mittels Defibrillation gestoppt wird und das Herz wieder normal schlagen kann. (Symbolbild)

Viele der von einem Herznotfall Betroffenen könnten gerettet werden, wenn das Herzflimmern innerhalb von 5 Minuten mittels Defibrillation gestoppt wird und das Herz wieder normal schlagen kann. (Symbolbild)

Schweiz am Sonntag

Jeder Herznotfall kann zum Herzflimmern mit Herzstillstand führen. Statistisch passiert dies auf 1000 Einwohner einmal pro Jahr. Das bedeutet 15 bis 20 vorzeitige Herzstillstände ausserhalb des Spitals pro Jahr in Olten. Viele der Betroffenen könnten gerettet werden, wenn das Herzflimmern innerhalb von 5 Minuten mittels Defibrillation gestoppt wird und das Herz wieder normal schlagen kann. Die Feuerwehren der Region spielen dabei mit ihren Herznotfallgruppen eine wichtige Rolle, haben sie doch seit Beginn dieses Projektes in den Bezirken Olten/Gösgen/Gäu/Thal über 25 Menschenleben ohne jegliche Hirnschädigung gerettet.

Auch wenn die Herznotfallgruppen der Feuerwehren ausgezeichnete Arbeit leisten, sind auch sie nicht immer rechtzeitig vor Ort. Deshalb sollen sie durch eine möglichst grosse Zahl von Ersthelfern ergänzt werden, welche für einfache Wiederbelebungsmassnahmen und die Defibrillatoren geschult sind. Sie sollen entsprechende Kurse durch Samaritervereine, Lebensrettungsgesellschaften und weitere private Anbieter absolviert haben. Zudem sollen möglichst viele öffentlich zugängliche Defibrillatoren für Herznotfälle zur Verfügung stehen. Eine neue Software auf der Notfallzentrale 144 ermöglicht die Koordination solcher Einsätze und sollte Anfang 2019 einsatzbereit sein.

Aktionstag am 1. September

Der Aktionstag öffentliche Defibrillatoren in der Stadt Olten von Samstag, 1. September, geht auf die Initiative der Kanti-Schülerin Lea Bégue aus Wangen bei Olten zurück, welche eine Projektarbeit zum Thema öffentliche Defibrillatoren schreibt.

Von 10 bis 16 Uhr betreibt die Herzstiftung Olten einen Stand vor dem Kunstmuseum, an dem Merkblätter zum Herznotfall abgegeben werden und live mit einem automatischen externen Defibrillator geübt werden kann. Zudem finden auch Beratungen für Personen, Firmen oder Organisationen statt, welche einen öffentlich zugänglichen Defibrillator anschaffen möchten. Firmen und Organisationen mit intern installierten Defibrillatoren sind dringend aufgerufen, diese im Aussenbereich und öffentlich rund um die Uhr zugänglich zu installieren und mitzuhelfen, die Überlebenschance bei einem plötzlichen Herzstillstand in ihrer Nähe deutlich zu erhöhen.

Run for Life: Wer macht mit?

Um 14 Uhr startet dann der Run for Life vor dem Kunstmuseum und führt über knapp 5 Kilometer an den meisten Standorten der öffentlich zugänglichen Defibrillatoren vorbei, die mit Ballonen markiert sind. Es ist ein angenehmes Jogging-Tempo in der Gruppe geplant, die Standorte können aber auch im Wandertempo abgelaufen werden. (mgt/otr)