Dort, wo vor gut einem Monat noch altehrwürdige Gebäude standen, fand man nun noch ältere Bausubstanz. Während der Aushubarbeiten für das neue Gebäude an der Römerstrasse kamen – nomen est omen – römische Relikte zum Vorschein.
Ein Baustopp musste zum Glück nicht verhängt werden», sagt Fabio Tortoli von der Kantonsarchäologie Solothurn. Da man im Voraus wusste, dass auf dem Gelände Fundstücke aus der Römerzeit entdeckt werden», führt die Kantonsarchäologie eine Baubegleitung durch.
Bereits beim Bau der grösseren Überbauung an der Römerstrasse und Ecke Baslerstrasse konnten römische Grabungsstücke gefunden werden.
«Wahrscheinlich sind es zwei Töpferöfen», erklärt Tortoli. Die Archäologen gehen davon aus, dass diese am Rand der römischen Siedlung standen — wahrscheinlich in einer alten Flussmulde. Die Dünnern, so die Hypothese, mündete damals nördlich der jetzigen Altstadt in die Aare.
Die Fundstücke an der Römerstrasse stützen diese These, weil die Öfen an einer ehemaligen Böschung lagen.
Die Untersuchung der Öfen dauerte drei Tage, doch geht Tortoli davon aus, dass noch weitere römische Relikte gefunden werden. Neben vielen Keramikstücken wurde auch ein spezieller Dachziegel gefunden.
«Dieser wurde für den Ofenbau wiederverwendet, darauf ersichtlich ist aber ein Stempel der 11. Legion», sagt Tortoli. Diese Legion war in Vindonissa, dem heutigen Windisch, stationiert. Der Fund sei für die Region Olten speziell. Auch Tierknochen fanden die Archäologen im Umfeld der Öfen, was auf Speisereste hindeuten könnte.