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Die Sanierungsarbeiten haben den ersten Gipfel unter Einhaltung des Kostendachs gemeistert. Fixfertig soll das Schulhaus im September sein.
Wer zu einer Aufrichtefeier lädt, der weiss: Das tradierte Aufrichtebäumchen ist häufig reine Nebensache. Viel bedeutender ist, was die Besucherin oder der Besucher zu Gesicht bekommt. Das ist selbst in Kappel nicht anders. Und dies zurecht. Denn die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Schulhaus Jurablick sind bereits weit fortgeschritten. Und was da innert eines Jahres aus dem Schulhaus der späteren 1960er-Jahre zu werden scheint, ist beeindruckend.
Eingebauter Lift, der Behindertengerechtigkeit wegen, dessen Verbauung zur Erdbebensicherheit des Hauses beiträgt, ein Raumangebot, das den zeitgemässen Anforderungen schulischen Schaffens absolut entspricht und eine durchgehende Begehbarkeit des Hauses, die dem Besucher die freie Wahl der beiden Hauseingänge ermöglicht. Das war bisher nicht so und machte den geografischen Wechsel im Haus selbst eher umständlich.
Rund 3,4 Mio. Franken sind für das zweite Schulprojekt veranschlagt, nachdem der Schulhausneubau im Jahr 2015 für rund 7,5 Mio. Franken als Projekt eins abgeschlossen werden konnte. «Wir sind auf Kurs», so Patrick Ritter, Vizepräsident der Schulhaus- und Erweiterungsbaukommission. Will heissen: Die Budgetwerte können eingehalten werden.
So etwas sorgt für Lob, auch von Gemeindepräsident Rainer Schmidlin. «Jetzt nur nicht übermütig werden», mahnt Ritter lachend, der die Einhaltung des stringenten Finanzrahmens auch auf die Mitwirkung von Boris Szélpal (Bauherrenbegleitung) zurückführt.
Was bei Bauprojekten häufig vorkommt, nämlich die Ausweitung der eigentlichen Aufgaben auf solche Bereiche, die einem während der Bauzeit noch spontan in den Sinn kommen, wäre ohne Szélpal auch in Kappel geschehen. Das jedenfalls möchte Ritter nicht ausschliessen. Szélpal verhalf der ausgegebenen Maxime «Design to cost» zum Durchbruch. «Auf den Punkt gebracht heisst das etwa: In der Summe wird kein Franken mehr ausgegeben als budgetiert», so Szélpal.
Er als Bauherrenbegleiter übernimmt die Projektleitung für die Bauherrenseite und somit die Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung der festgelegten Ziele für Kosten, Qualität und Termine für das Bauvorhaben. Szélpal gibt sich zuversichtlich, die Ziele in Kappel erreicht zu haben, wenn die Baute im Juli an die Nutzer, sprich Schüler- und Lehrerschaft, übergeben wird. Und für Schmidlin ist klar: Für die nächsten 20 bis 30 Jahre wird im Dorf am Born aller Voraussicht nach kein zusätzlicher Schulraum mehr notwendig sein. Seit dem Jahre 2014 wurden in Kappel 11 Mio. Franken in neue und aufgefrischte Schulinfrastruktur investiert.
Die Planungsarbeiten hatten vor acht Jahren begonnen, nachdem sich die Schule wegen Platzmangel in privaten Mehrzimmerwohnungen einquartieren musste. «Mit den 11 Millionen ist jetzt ein Plafond erreicht», gibt Schmidlin zu verstehen, der gerne ausführt, dass deswegen der in gewissen Kreisen im Dorf herbeigeredete finanzielle Kollaps keineswegs bevorstehe. Es gebe zwar noch viel zu tun, ist der Gemeindepräsident überzeugt. Etwa der Schulhausplatz, der aktuell einer kleinen Schulcontainersiedlung gleicht. Nun aber ist in Kappel erst mal eine Konsolidierung angesagt.
Architekt Matthias Lorenz rief in Erinnerung, beim Umbau des Hauses Jurablick auf gute Bausubstanz gestossen zu sein. Dies habe den Aufbruch des Gebäudes in aktueller Form und die Raumanordnungen ermöglicht. Im Schulhaus Jurablick finden sich ab neuem Schuljahr 2017/2018 sechs Klassenzimmer, drei Gruppenräume, zwei Zimmer für Sprache und Religion, eine Schulbibliothek/Mediathek, ein grosses Sitzungszimmer, zwei Spezialräume für Schuldienste wie Logopädie, Diskalkulie, Deutsch als Zweitsprache sowie ein Werkraum Holz und ein Werkraum nass.
Hinzu kommen temporäre Arbeitsplätze sowie sanitäre Anlagen. Im Untergeschoss finden sich übrigens auch zwei Musikzimmer für Einzelunterricht, die durch eine im Zuge der Umbauarbeiten eingezogene Wand voneinander getrennt sind. Maxime: Aus eins mach zwei. Die rund 260 Schulkinder in Kappel, vom Kindergarten- bis zum Primarschüler, können sich auf eine prächtige Infrastruktur freuen. Ausgerüstet sind die sechs echten Klassenzimmer im Jurablick, deren Grösse mit gut 66m2 Fläche unverändert blieb, nämlich auch mit je einer elektronischen Wandtafel.
Bis im Juni steht noch der Innenausbau an, im Juni erfolgt die Bauabnahme. Das Einweihungsfest für den sanierten Jurablick folgt im September.