Olten
Auch bei Volks-Nein zum Parkierungsreglement: Hier ist das Gratisparken bald vorbei

Die Oltner Sportvereine wehren sich gegen das Parkierungsreglement, weil im Kleinholz Gebühren drohen. Doch die Parkplätze werden in absehbarer Zeit sowieso bewirtschaftet, sagt Stadtpräsident Martin Wey.

Fabian Muster
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Die Bewirtschaftung der Parkplätze vor der Stadthalle wird laut Stadtpräsident Martin Wey auch bei einem Volks-Nein zum Parkierungsreglement ein Thema.Bruno Kissling

Die Bewirtschaftung der Parkplätze vor der Stadthalle wird laut Stadtpräsident Martin Wey auch bei einem Volks-Nein zum Parkierungsreglement ein Thema.Bruno Kissling

Bruno Kissling

Das Parkierungsreglement, worüber die Oltnerinnen und Oltner am 10. Februar abstimmen, erhitzt auch bei den Sportlern die Gemüter. Die IG Sport Olten, die Interessensvertreterin der Oltner Sportvereine, lehnt das Parkierungsreglement ab, weil eine Bewirtschaftung der bisher kostenlos zur Verfügung stehenden Parkplätzen bei der Stadthalle und beim Eisstadion nötig wird. «Grundsätzlich sind wir für den Status quo, weil den Vereinsmitgliedern sonst Ausgaben für Parkplatzgebühren drohen», sagt Präsident Martin Grütter auf Anfrage. Er befürchtet aber, dass die Bewirtschaftung der beiden Parkplätze im Kleinholz sowieso ein Thema wird. Lehnt das Volk die Vorlage ab, dann gibt es aus seiner Sicht allerdings mehr Möglichkeiten für eine sportverträgliche Lösung, indem ab einer bestimmten Zeit abends – etwa ab 17 Uhr – oder an den Wochenenden auf die Bewirtschaftung verzichtet wird.

Stadtpräsident Martin Wey bestätigt auf Anfrage, dass die Bewirtschaftung der Parkplätze im Kleinholz unabhängig vom Ausgang der Abstimmung zur Debatte steht. «Der Stadtrat wird nicht darum herumkommen, die Parkplätze im Kleinholz zu bewirtschaften.» Dies aus Gründen der Gleichbehandlung gegenüber Anwohnern, die eine Parkkarte für die blaue Zone bezahlten oder einen Parkplatz mieteten. Gewisse Anwohner würden ihre Autos nämlich gratis vor der Stadthalle abstellen. Entsprechende Beschwerden seien bei der Stadtverwaltung bereits eingegangen, sagt Wey. Im Interview mit dieser Zeitung vergangene Woche sprach er von der blauen Zone, die dort eingeführt werden könnte. Nun sagt er: «Der Stadtrat wird bestimmen, ob eine Gebührenpflicht, eine blaue Zone oder sogar eine Mischung der beiden Arten am zweckmässigsten ist.» Die Bewirtschaftung werde aber mit den Sportvereinen vorgängig abgesprochen. Bei Veranstaltungen kann sich der Stadtpräsident zudem vorstellen, entsprechende Vereinbarungen mit den Organisatoren zu treffen.

Der Tennisclub Olten hat bereits Erfahrung mit solchen Vereinbarungen. Für die Anlage im Schöngrundquartier stehen den Mitgliedern nur Parkplätze in der blauen Zone zur Verfügung. Führt der Verein seine Meisterschaften durch, werden bis zu 10 Parkplätze pro Wochenende reserviert. Rund 1000 Franken kostet dies die Vereinskasse pro Jahr. «Das ist zwar unschön, wirft den Verein aber nicht aus der Bahn», sagt Präsident Nico Zila auf Anfrage. Der Stadtrat kommt dem Verein immerhin so weit entgegen, dass seit Jahren nur die Hälfte der Gebühr pro gemieteten Parkplatz berechnet wird.

Auch die Einstellhalle bei der Kanti Olten wird seit dem Jahr 2000 bewirtschaftet. Dort betrifft es die Schwimmer, welche das Hallenbad mit dem Auto anfahren. Ein Parkplatz kostet von Beginn weg 1 Franken pro Stunde. Wer wochentags gleich um 18 Uhr schwimmen geht, wenn das Hallenbad für die Öffentlichkeit zugänglich wird, muss allerdings nur bis 19 Uhr bezahlen. Ab dann ist der Parkplatz gratis. Samstags sind die Überschneidungen zwischen Hallenbad-Öffnungszeiten (9 bis 22 Uhr) und Tarifen (8 bis 16 Uhr) allerdings grösser. Walter Wyss, Leiter Dienste der Kanti Olten, schreibt auf Anfrage, dass «die Gebühren akzeptiert werden und zu keinen Diskussionen führen».