Olten
Anwohner wollen Zufahrt zum Sälipark nur über Sälistrasse

Bis Anfang April konnten alle Einwohner und Gruppierungen ihre Anliegen zum 100 Millionen Franken Projekt Sälipark 2020 einbringen. Der Bericht zur Mitwirkung soll bis spätestens Mitte Mai vorliegen. Uns liegen bereits einige Stellungnahmen vor.

Fabian Muster
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Die Zufahrt über die Sälistrasse zum Parkhaus des Säliparks ist heute nur eine von mehreren Möglichkeiten.

Die Zufahrt über die Sälistrasse zum Parkhaus des Säliparks ist heute nur eine von mehreren Möglichkeiten.

Bruno Kissling

Bis in vier Jahren will die Besitzerin Giroud Olma 100 Millionen Franken in den Ausbau des Säliparks investieren (wir berichteten mehrfach). Das wertet das Oltner Bifang-quartier am rechten Aareufer zum einen als Einkaufsort auf, zum anderen wird es zu Mehrverkehr kommen, obwohl die Zahl der Parkplätze nur moderat um 50 auf deren 685 steigt. In der bis Anfang April laufenden Mitwirkung der Stadt Olten konnten alle Einwohner und Gruppierungen ihre Anliegen zum Projekt Sälipark 2020 einbringen.

Ein Bericht dazu soll bis spätestens Mitte Mai vorliegen, wie es vonseiten der Stadtkanzlei heisst. Uns liegen aber bereits mehrere Stellungnahmen von politischen Parteien, Gruppierungen und Anwohnern vor.

Einer der zentralsten Punkte ist die Verkehrsplanung, die kritisiert und in den Augen vieler Stellungnahmen überprüft werden müsste. Das einzige, was einstimmig begrüsst wird, ist die Teilsperrung der Riggenbachstrasse ab der Fachhochschule aufwärts, um den Schleichverkehr durchs Quartier zu unterbinden. «Damit wird endlich eine Forderung aus dem Quartier durchgesetzt», schreibt die CVP.

Das genügt mehreren Anwohnern der Reiser- und Riggenbachstrasse aber nicht, die gemeinsam eine Stellungnahme eingereicht haben. Sie fordern den Bauherrn auf, zusätzlich zu prüfen, ob der Sälipark nicht ausschliesslich über die Sälistrasse erschlossen werden könnte, um damit das Schulquartier im Bifang zu entlasten. So wäre die von ihnen geforderte klare Trennung von Einkaufsareal und Wohnquartier erfüllt.

Ähnlich äussert sich eine andere Anwohnerin des Krummackerwegs: Sie fordert in ihrer Stellungnahme, der «rückwärtigen Erschliessung ab Sälistrasse ist absoluter Vorrang zu geben» und zumindest der Mehrverkehr müsse über die Sälistrasse erfolgen. «Am besten wäre keine Zufahrt zu den Tiefgaragen von der Bifangseite her.» Auch die Grünen verlangen, dass «der Sälipark hauptsächlich von Süden via Sälistrasse erschlossen werden soll». Erreicht werden könnte dies mit einem Parkleitsystem, um den Verkehr vom Postplatz direkt über den Sälikreisel zu führen.

Der SP zufolge müsste der Bauherr sogar auf die Zufahrt zum neuen Parkhaus von der Bifangstrasse her verzichten, weil es «dem Projekt Quartierentwicklung Olten Ost widerspricht». Der Sälipark solle nur noch über die Von-Roll-Strasse zugänglich sein und die Einfahrt beim Sälihof-Parkhaus unter der Coop-Filiale müsste die einzige Zufahrt sein zu allen Parkhäusern. Das würde bedeuten, dass das neue Parkhaus unter dem neuen Sälipark mit den bisherigen zwei Parkhäusern unter dem Sälipark 1 und 2 und jene drei zusätzlich mit dem Sälihof-Parkhaus verbunden werden müssten.

Neubau soll umweltverträglich sein

So weit wie die SP wollen die Grünen nicht gehen. Sie sehen eine Erschliessung des neuen Parkhauses über die Bifangstrasse und des bisherigen Sälihof-Parkhauses über die Von-Roll-Strasse. Mit dem Vorschlag, die Riggenbachstrasse zwischen Bifang- und Von-Roll-Strasse mit Pollern zu sperren, möchten sie den Platz vor dem neuen Sälipark zusätzlich mit dem autofreien Teil der Riggenbachstrasse aufwerten. Dort gäbe es so zudem genügend Platz für den Wochenmarkt am Samstag.

Das Berufsbildungszentrum Olten (BBZ) als unmittelbarer Nachbar des Säliparks hält die Erschliessung des neuen Parkhauses über die Bifangstrasse ebenfalls für zweckmässig, kritisiert hingegen die zu optimistische Berechnung des Mehrverkehrs: «Obwohl die Verkaufsfläche um 30 Prozent zunimmt, wird mit Mehrkehr von lediglich 9 Prozent gerechnet», heisst es in der Stellungnahme. Nicht berücksichtigt würde der von Bewohnern und Büromietern verursachte Verkehr. Zudem wird das unterschiedliche Verkehrsregime von Tempo-20-Zone in der Riggenbachstrasse und Tempo-30-Zone in der Bifang- und Von- Roll-Strasse als nicht durchsetzbar taxiert.

Ein weiterer Punkt, der mehrmals erwähnt wird, ist ein umweltverträglicher Bau des neuen Säliparks. Die Grünen verlangen gar, dass dieser den Minergie-Standard erfüllen müsse. Ebenfalls als wichtig erachtet wird der Langsamverkehr, der mit einer aufgewerteten Verbindung zwischen rechtem und linkem Aareufer zusätzlich gefördert werden soll.

So und mit zusätzlichen öV-Verbindungen zwischen Sälipark und Innenstadt könnte Olten laut der FDP insgesamt als Einkaufsstadt gestärkt werden. «Als innerstädtisches Einkaufszentrum hilft der Sälipark mit, dass die Kaufkraft in Olten bleibt und nicht noch stärker in die umliegenden Einkaufszentren abwandert.» Die Freisinnigen fordern die Stadt denn auch auf, das Bewilligungsverfahren «mit hoher zeitlicher Priorität voranzutreiben».

In der Mitwirkung nicht geäussert haben sich der Quartierverein rechtes Aareufer, der zwar laut Präsident Arthur Spring «bei der Verkehrsplanung kein klares Konzept» sehen kann, aber nur die Mitglieder aufgefordert hat, mitzumachen. Ebenfalls keine Stellungnahme abgegeben haben der Gewerbeverein Olten und von den grösseren städtischen Parteien die SVP. Die Fachhochschule Nordwestschweiz als unmittelbare Nachbarin hat sich zwar zum Sälipark 2020 geäussert, wollte die Stellungnahme aber nicht vorgängig zur Verfügung stellen.