Gunzgen
Anmutige Artistin und verblüffendes Zauberpaar begeistern das Publikum

Am Kulturanlass in der Rüeblihalle in Gunzgen bezauberten Nina Burri und Tom Davis mit Partnerin das Publikum mit ihren Shows.

Urs Amacher (Text und Foto)
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Magie und Akrobatik in Gunzgen: Schlangenfrau Nina Burri verzauberte das Publikum im Rüeblisaal in der Rolle des Charlie Chaplin.

Magie und Akrobatik in Gunzgen: Schlangenfrau Nina Burri verzauberte das Publikum im Rüeblisaal in der Rolle des Charlie Chaplin.

Urs Amacher

Für den diesjährigen Kulturanlass verwandelte die Gemeinde Gunzgen die Rüeblihalle in ein Varieté und holte einen Weltstar auf die lokale Bühne. Die Kontorsionistin Nina Burri zeigte eine wunderbare Mischung von perfekter Artistik und Anmut. Im ersten Showblock trat sie als Charlie Chaplin ins Rampenlicht und erzählte mit ihrer Pantomime eine kleine Geschichte über den Tramp mit der Melone, der eine verlorene Rose findet.

Nach diesem Auftakt voll Poesie und Romantik schlüpfte sie aus dem Charlot-Kostüm in ein hautenges Dress und liess das Publikum staunen über die Körperkunst der Schlangenfrau. Nina Burri, die auch schon eine Saison mit dem Zirkus Knie unterwegs war, verstand es, Ihren Körper in die unmöglichsten Positionen zu verbiegen und zu verdrehen, doch immer gepaart mit einer Portion Charme und Witz. Im zweiten Auftritt setzte sie sich eine Gesichtsmaske auf den Hinterkopf. Ihre höchst professionelle Bodenakrobatik erhielt durch die weisse Larve eine zusätzliche, mystisch-humorvolle Dimension. Die Verrenkungen Burris erschienen dadurch noch eine Stufe unmöglicher. Direkt nach dem bewegenden Auftritt der Artistin landete der lokale Kunstmaler Christoph Aerni einen Coup, indem er seinem Modell Nina Burri ein Porträt überreichte. «Es ist ein erstes Gemälde von mir beziehungsweise von ihm, das ich geschenkt erhalte», bedankte sich die sichtlich überraschte Schlangenfrau.

Kleine Farbenlehre

Als zweiten Showact des Abends zog der Zauberkünstler Tom Davis das Publikum in seinen Bann. Er trat als bünzliger Erwin Baumann zusammen mit seiner wortkargen Assistentin Frau Meyer auf und unterhielt die Gäste in der Rüeblihalle mit flotten Ansagen, verblüffenden Zaubertricks und Komik. Das Paar schaffte sofort den Zugang zum Publikum, indem der quirlige Tom sich schon vor der Vorstellung unter die erwartungsvollen Gunzgerinnen und Gunzger mischte und dann während des Auftritts willige «Opfer» aus dem Parkett für die Zauberkünste auf die Bühne bat. In einer Aufwärm-Nummer wurde der gar ganze Saal zum Mitmachen aufgefordert. Frau Meyer zeigte eine Tafel, auf welcher in grosser Schrift die Wörter rot, gelb und blau standen, allerdings waren die Buchstaben in den Farben blau, gelb und grün geschrieben. Tom fragte nun: «Seid ihr wach?» und forderte das Auditorium auf, im Chor die Farbtöne der Buchstaben zu nennen. Selbstverständlich tappten sämtliche Teilnehmer dieses Tests in die Falle: Alle zitierten die Wörter, anstatt die Kolorierungen zu nennen, und mussten über sich selber lachen.

Tom verstand es auch, seinen magischen Hokuspokus mit Komik zu verbinden. So bat er eine Zuschauerin, aus einem Beutel kleine Stofftiere zu ziehen, und behauptete, dessen Name zu erraten, indem er es auf einen grossen Block zeichnete. In wenigen Strichen kritzelte er allerdings nur ein Allerweltstier mit vier Strichbeinen aufs Papier. Als die Glücksfee die Giraffe aus dem Beutel griff, zog Tom seinem bereits skizzierten Fabelwesen einfach den Hals in die Länge. Zum Erstaunen aller konnte er der Zuschauerin die fertige Giraffenzeichnung mitgeben.

Mit den Engagements von Burri und dem Magiergespann hat die Gemeinde Gunzgen eine glückliche Hand. Dieser inzwischen 15. Kulturanlass wurde finanziell mitgetragen von der Bürgergemeinde, welcher Gemeindepräsident Hansruedi Krähenbühl bei der Begrüssung dankte. Die Regie führte Regula Keller, Leiterin des Ressorts Jugend, Sport und Kultur, wobei sie auf die Unterstützung der Agentur Harry Kuhn zählen durfte, und an der Bar bediente die Salzhüslizunft Gunzgen.