Städtische und kantonale Institutionen öffneten ihre Türen am internationalen Museumstag. An vielen verschiedenen Aktionen konnte man am Musuemtag teilnehmen.
Zugegeben, das Wetter war nicht zugunsten der drei Oltner Museen, die im Rahmen des internationalen Museumstags ein spezielles Programm auf die Beine gestellt hatten. Temperaturen von maximal 15 Grad und teilweise starker Wind führten dazu, dass auf der Kirchgasse weniger Betrieb herrschte als in vergangenen Jahren und manche Aktivitäten nach drinnen verlegt wurden. Die Staffeleien des Kunstmuseums, an der sich die Besucher austoben konnten, stand trotzdem auf der Gasse. Kinder malten Kreidezeichnungen auf die Kirchgasse oder suchten Haifischzähne in grossen Sandbecken vor dem Naturmuseum. Ebenfalls draussen war das Zelt des Historischen Museums Olten und des Archäologischen Museums des Kanton Solothurn, deren Bleibe derzeit zum Haus der Museen umgebaut wird.
Das internationale Thema «Taggen, sharen, liken – das hypervernetzte Museum» wurde in Olten nur teilweise umgesetzt. So konnte im Kunstmuseum aus den Bildern der Ausstellung von Marc-Antoine Fehr eine eigene Fotostory gebastelt werden. Das Museum rief dazu auf, die Ergebnisse auf den sozialen Netzwerken zu teilen. Ansonsten setzten die Museen auf analoge Attraktionen, die jedoch die Besucher nicht weniger begeisterten. Im Foyer des Kunstmuseums konnte man sich als Bauarbeiterin, Arzt oder Bäckerin fotografieren lassen, passend zur Sommerausstellung zum Thema Arbeit. Am selben Nachmittag fand auch die Finissage der Ausstellung des Malers Marc-Antoine Fehr statt, bei der der Künstler selbst anwesend war. Dazu initiierte der Mann einen Wettbewerb, bei dem das Ziel war, den Namen eines seiner Ölbilder zu erraten. Und obwohl der Andrang kleiner war als auch schon, zeigte sich Angelika Zimmermann vom Kunstmuseum zufrieden mit dem Tag. «Der internationale Museumstag ist eine gute Chance, dass auch Leute ins Museum kommen, die sonst nicht kommen würden. Der Anlass senkt die Hemmschwelle», zeigte sich Zimmermann überzeugt.
Das Naturmuseum setzte den Fokus auf die aktuelle Sonderausstellung zum Thema Bienen, die noch bis im September zu sehen ist. Anschliessend wird das Museum für den Umzug ins Haus der Museen geschlossen. Das Thema wurde in Führungen sowie in einem Theaterstück der Schauspielerin Katharina Lienhard aufgegriffen. Die Bernerin schlüpfte in die Rolle einer Bienenkönigin auf Zeitreise. Wegen dem schlechten Wetter wurden Regenbogenbar, Honigschnitten und Kinderschminken im Museum statt auf der Kirchgasse angeboten. «Die Leute zieht es sowieso eher nach drinnen bei diesem Wetter», meinte Monika Häfliger vom Naturmuseum. Entsprechend viele Familien nutzten die Gelegenheit, durch die Ausstellung zu spazieren.
Vielfältig waren auch die Aktivitäten vom Historischen und Archäologischen Museum. In einem Zelt zwischen Kunst- und Naturmuseum konnten passend zum Muttertag kleine Geschenke gebastelt werden, beispielsweise duftende Körperöle und Perlenketten. Dazu gab es Gebäck nach Rezepten aus dem 18. Jahrhundert, darunter Vorläufer von Mailänderli und Zuckerbonbons mit Gewürzen. Ausserdem öffnete das Historische Museum im Rahmen von zwei Führungen die Türen zu einem von fünf Depots mit Sammelstücken. «In Olten gibt es einen riesigen Reichtum an Ausstellungsstücken, der im Anbetracht der Grösse der Stadt sehr erstaunlich ist», meinte Museumsleiterin Luisa Bertolaccini. Sie planen, auch nächstes Jahr wieder etwas im Rahmen des internationalen Museumstags zu organisieren. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter beim nächsten Museumstag auf der Seite der Museen ist, besonders da zusätzlich das Naturmuseum ohne Dach sein wird.