In der Raiffeisen Arena Hägendorf legten 66 Frauen und Männer ihr Gelöbnis zur beginnenden Legislatur 2021 bis 2025 ab.
Es ist kurz vor Beginn einer jeden Legislatur so etwas wie ein virtueller Ausflug in Staatskundebücher von Mittelschülern. Dann nämlich treffen sich Präsidentinnen und Präsidenten von Einwohner-, Bürger-, Einheits- und Kirchgemeinden zur Abnahme des Amtsgelöbnisses, mit welchem sie das feierliche Versprechen zur Treueverpflichtung und jenes zur Ausübung ihres Amtes nach bestem Wissen und Gewissen ablegen. Das ist auch zur bevorstehenden Legislatur 2021 bis 2025 nicht anders der Fall.
In der Amtei Olten-Gösgen nimmt Dorothé Berger als Vorsteherin des Oberamtes das Gelöbnis ab. Drei Behördenvertretenden hatte sie bereits im Voraus das Gelöbnis abgenommen, zehn weitere werden später folgen. Am Mittwoch jedenfalls trafen sich 66 Männer und Frauen in der Raiffeisen Arena in Hägendorf.
«Ich sehe viele bekannte Gesichter, welche schon wissen, was alles auf sie zukommen kann und die immer noch motiviert und engagiert auf die kommende Zeit blicken», führte Berger in ihrer kurzen Ansprache aus. Und: Sie sehe aber auch viele neue Gesichter, die sich ebenso motiviert und engagiert auf etwas Neues einlassen würden. «Das wird Ihnen vielleicht manchmal etwas Kopfzerbrechen, aber sicher auch viel Erfolg und Befriedigung bringen.»
In ihren Worten erinnerte Dorothé Berger an eine der ganz wichtigen Anforderungen der neuen Amtsträger:
«Gefragt sind Bürgernähe und Transparenz»,
so die Vorsteherin des Oberamtes. Kritische Bürger seien nicht mit billigen Worten zu beschwichtigen. «Vielmehr müssen sich gerade Politikerinnen und Politiker, Amtsträgerinnen und Amtsträger den kritischen Fragen stellen und nicht versuchen, auszuweichen oder unnahbar zu erscheinen.»
Und wenn’s mal nicht läuft? Auch dafür hatte die Vorsteherin einen fast mütterlichen Ratschlag. Manchmal müsse man auch mit einer Enttäuschung zurechtkommen, darüber hinwegsehen und von vorne anfangen können. Voilà.
Um auf den virtuellen Ausflug im Staatskundebuch von Mittelschülern zurückzukommen, in denen, wenn überhaupt, die Gelöbnisabnahme als eine in feierlicher, aber doch eher nüchterner Atmosphäre verlaufender Amtshandlung beschrieben wird: Die Bücher haben recht. Es gibt keinen Schnickschnack, allein das Gelöbnis der Anwesenden, das Amt in hehrer Verantwortung ausüben zu wollen, reicht jeweils für eine feierliche Atmosphäre.
Aus Coronagründen wurde gar auf den vom Kanton Solothurn jeweils offerierten Apéro verzichtet; die geltenden Auflagen bezüglich Abstand und Maskenpflicht wurden strikt eingehalten. «Alle Oberämter im Kanton haben nach Absprache dieselbe Praxis gewählt», so Dorothé Berger auf Nachfrage. Und so hat sich die Versammlung nach der Gelöbnisabgabe relativ rasch wieder verflüchtigt. Zu einem «Ich gelobe es» hat’s in der Raiffeisen Arena auf jeden Fall gereicht.