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Ein Rundgang am Dienstagmorgen am Bahnhof Olten zeigt, dass die Pendler auf viele Einkaufsmöglichkeiten verzichten müssen. Doch ein Restaurant ist noch offen.
Am Dienstagmorgen kurz vor acht Uhr am Bahnhof Olten: Hier, wo täglich bis zu 85'000 Pendler durchhasten, ist gemächliche Ruhe eingekehrt. Der Entscheid des Bundes wegen des Corona-Virus alle Läden zu schliessen, die nicht Produkte des täglichen Bedarfs verkaufen, trifft auch den Bahnhof Olten stark. Beim Blumenhaus Frei in der Martin-Disteli-Unterführung werden Gestecke mit Schnittblumen aus dem Laden geräumt. «Wir fragen nun die Altersheim an, ob sie Interesse daran haben», sagt die Verkäuferin. So könne man den Senioren wenigstens noch eine Freude bereiten.
Was einige besonders schmerzen dürfte: Ebenfalls geschlossen ist das Restaurant Bahnhofbuffet mit angegliedertem Seminarbereich. Dort, wo man sich vor oder nach einer Zugfahrt zum Kaffee oder zu einer informellen Sitzung trifft, ist alles dunkel. Offen hat noch der «Starbucks» nebenan. Allerdings dürfen die Getränke nur noch mitgenommen werden, wie die beiden Baristi hinter dem Tresen erklären. Die Stühle und Tische sind in den beiden Ecken des Lokals aufeinandergestapelt. Und wer Lust auf Süsses hat, muss für einen Monat auf Donuts der gleichnamigen Kette verzichten. Auch das Café Spettacolo ist zu.
Offen haben noch Take-aways wie der Il Forno oder der Brezelkönig. Vom Rail Bistro darf ebenfalls nur noch die Theke geöffnet sein, wo Sandwiches und Pizzen verkauft werden. Der Bereich mit den Sitzplätzen ist zu. Die beiden Lebensmittelläden Coop und Migrolino sind ebenfalls geöffnet, dazu der Vital-Punkt-Shop der Kette Reformhaus Müller, der ebenfalls Drogerieprodukte anbietet. Ebenfalls zugänglich sind die drei kKioske der Kette Valora. Auch das Bahnreisezentrum der SBB ist noch offen.
Was auf den ersten Blick erstaunt: Auch das SBB-Restaurant Pendolino ist geöffnet. Drinnen sitzen eine Handvoll Leute beim Kaffee. Des Rätsels Lösung: Das sonst öffentliche Restaurant wurde zu einer reinen Betriebskantine der Bundesbahnen umfunktioniert, die weiterhin geöffnet sein dürfen. Beim Eingang wird man darauf hingewiesen, dass keine externen Gäste mehr zugelassen sind. Die Verkäuferin weist mich freundlich darauf hin, als ich doch eintrete, hätte mir aber trotzdem einen Kaffee to go angeboten. Ich lehne dankend ab. Und trinke meine koffeinfreie Variante beim Il Forno der Autogrill Schweiz mit Sitz in Olten. Den Kaffee muss ich allerdings aus dem Pappbecher schlürfen. Den mitgebrachten Mehrwegbecher darf der Verkäufer aus hygienischen Gründen nicht mehr annehmen. Zudem hat er neuerdings auch Plastikhandschuhe an. Bargeldzahlung war am Dienstagmorgen indes noch erlaubt.