Konsequent
Am Bahnhof Olten werden die Regeln für Veloparkierer strenger

Die Stadt kündigt ein konsequenteres Vorgehen gegen widerrechtlich abgestellte Velos am Bahnhof Olten an.

Urs Huber
Drucken
Unerwünschte Bilder: parkierte Velos entlang des Brückengeländers. Bild: Bruno Kissling (September 2018)

Unerwünschte Bilder: parkierte Velos entlang des Brückengeländers. Bild: Bruno Kissling (September 2018)

Bruno Kissling

Was wurde in der Stadt Olten nicht schon alles versucht, um der chaotisch anmutenden Veloparkierzustände auf der Westseite des Bahnhofs Herr zu werden: Informationskampagnen, Verlagerung der Parkiermöglichkeiten an den Amthausquai, Einzug der widerrechtlich parkierten Fahrräder, die später bei der Polizei wieder abgeholt werden können. Und, und, und.

Schon kurz nach der letzten Jahrtausendwende hatte das Gemeindeparlament ein Postulat überwiesen, welches den Stadtrat aufforderte, zu prüfen, ob am Bahnhof nicht mehr gedeckte Abstellplätze geschaffen werden könnten.

Jetzt wird ernsthaft interveniert

Nun macht die Stadt ernst: In der Woche vom 9. bis 13. Dezember werden die Polizei Kanton Solothurn und die Abteilung Ordnung und Sicherheit der Stadt Olten am Bahnhofquai das Gespräch mit den Velofahrenden suchen und sie für die Situation am Bahnhofquai sensibilisieren. Ab der darauffolgenden Woche werden widerrechtlich parkierte Velos, welche auf dem Rad- und Fussweg stehen oder am Geländer angestellt oder befestigt sind, regelmässig durch die Polizei Kanton Solothurn kostenpflichtig weggeräumt. Über die anfallenden Kosten für den fehlbaren Velobesitzer waren auf Nachfrage keine Informationen zu bekommen.

Vielfach zieht der Velofahrende es vor, so nahe wie möglich zum Bahnhof zu fahren.

(Quelle: Franco Giori)

Aber: Warum diese Aktion jetzt? Zwei Gründe sprechen dafür: Zum einen konnten alle bisherigen Massnahmen nicht verhindern, dass noch immer viele Velos auf dem Rad- und Fussweg stehen oder am Geländer angestellt oder befestigt werden. «Verkehrsbehindernd parkiert sind diese – vor allem auch für Personen mit Stock und Sehbehinderung – ein echtes Sicherheitsproblem», sagt Franco Giori, Leiter Abteilung Ordnung und Sicherheit der Stadt Olten. Auch der Durchgang für Fussgänger mit und ohne Kinderwagen oder Rollstühle sowie die Velofahrspur seien zeitweise so überstellt, dass ein Durchkommen nur schwer oder manchmal gar nicht möglich sei. Zum zweiten würden derzeit eher weniger Personen mit dem Velo zum Bahnhof fahren. «Diese Übergangszeit möchten wir nutzen, um die Massnahmen und Regeln kontinuierlich zu verbreiten und umzusetzen», sagt Giori.

Auch für die Veloparkierenden ist die Situation unbefriedigend. Wohin mit dem Göppel? Dass mit dem Erneuerungsbau des Bahnhofplatzes für rund 1200 Velos eine neue, unterirdische Parkieranlage gebaut werden soll, ist nur langfristig Trost. Die Stadt räumt ein, dass heute noch nicht ausreichend Veloparkplätze am Bahnhof zur Verfügung stehen. Jedoch hält sie fest, dass in der Nähe des Bahnhofs und Umgebung immer freie Plätze vorhanden sind. Der zusätzlich geschaffene provisorische Veloparkraum beim Amthausquai (ca. 30 Parkplätze) und bei der Velostation West (ca. 60 Parkplätze) etwa sei nicht komplett belegt. «Vielfach zieht der Velofahrende es vor, so nahe wie möglich zum Bahnhof zu fahren, anstelle die etwas entfernteren Abstellplätze aufzusuchen», sagt Giori.

Es drängen sich in der Übergangszeit also Massnahmen auf. Im Frühjahr 2020, so hat das Gemeindeparlament befunden, werden gegen 300 Velostellplätze neu erstellt; bei der Velostation auf dem westlichen Bahnhofplatz. 350'000 Franken wird die Zwischenlösung kosten. «Mit der Neugestaltung des Verkehrsregimes im Bereich Bahnhofbrücke sollten diese Plätze auch für Velofahrende aus dem Stadtteil links der Aare gut zu erreichen sein», meint Giori.