Fulenbach
Am 1. Mai öffnet die «Linde» wieder ihre Tore – mit neuem Gastgeber

Fulenbacher Traditionsbeiz hat mit Armando Giannotti einen neuen Gastgeber.

Urs Huber
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Jetzt steht das Gasthaus vor seiner Wiedergeburt. Geht alles nach Plan, wird am 1. Mai 2020 der Gastrobetrieb wieder aufgenommen. (Archiv)

Jetzt steht das Gasthaus vor seiner Wiedergeburt. Geht alles nach Plan, wird am 1. Mai 2020 der Gastrobetrieb wieder aufgenommen. (Archiv)

Bruno Kissling

Was hatte Fulenbachs Gemeindepräsident Thomas Blum im Juli letzten Jahres diese Zeitung wissen lassen: «Wir rechnen sicher mit der Wiedereröffnung der ‹Linde› in den ersten sechs Monaten des kommenden Jahres.» Im Februar 2019 nämlich hatte die Einheitsgemeinde Fulenbach die Liegenschaft Linde für 1,3 Mio. gekauft, nachdem das Restaurant zwei Jahre lang geschlossen war. Jetzt steht das Gasthaus vor seiner Wiedergeburt. Geht alles nach Plan, wird am 1. Mai 2020 der Gastrobetrieb wieder aufgenommen.

So viel verrät der neue Gastgeber, Armando Giannotti, bereits: Die Küche in der «Linde» wird eine mediterrane sein. Pizza, Pasta, Fleisch und Fisch werden zum Angebot gehören; inklusive Holzofen für Pizza und Holzkohlegrill fürs Fleisch. Giannotti denkt auch daran, in Fulenbach selbst zu wohnen. Bekanntlich ist die Liegenschaft Linde gesegnet mit Räumlichkeiten. Giannotti: «Die Nähe zum Dorf ist uns wichtig.»

Armando Giannotti (links) und Thomas Blum vor der «Linde». Noch ist die Traditionsbeiz eine Baustelle.

Armando Giannotti (links) und Thomas Blum vor der «Linde». Noch ist die Traditionsbeiz eine Baustelle.

Urs Huber

Wunsch nach einem durchgehenden Betrieb

Blum sagt: «Wir wollten ein Restaurant, das auch tagsüber und nicht bloss zu den Essenszeiten geöffnet hat.» In Ergänzung übrigens zum «Rössli», dem aktuell einzig verbliebenen Restaurant im Dorf. Das wird in der «Linde» künftig der Fall sein, wie Giannotti bestätigt. Von 9 bis 24 Uhr, so die Idee. Womöglich sogar ohne eigentlichen Wirtesonntag. «Das ist noch nicht ganz klar», sagt er. In der «Linde» werden aller Voraussicht nach ein Koch, ein Pizzaiolo und zwei Serviceangestellte tätig sein.

Die «Linde» selbst wird ihr Inneres leicht verändern. Derzeit sind Bauarbeiten im Gange. «Unser Bestreben ist es natürlich auch, die bestehenden Räumlichkeiten optimal nutzbar zu machen», so Blum. Aus diesem Grund wurde der westliche Teil im Parterre geöffnet. Räume, bislang für den Gastrobetrieb nicht gebraucht, wurden durch das Herausnehmen von Wänden zusammengefügt. So entsteht quasi ein weiteres Säli. Insgesamt rechnet Blum neu mit 70 Plätzen im Erdgeschoss. Bei den Ausräumarbeiten haben übrigens Gemeinderat und Vereine mitgeholfen. «So etwas gibt’s nur in Fulenbach», sagt ein lobender Gemeindepräsident. Optimiert wird hinter dem Haus auch die Parkplatzsituation. 14 Plätze sind in Entstehung. Damit ist auch die Frage nach der Nutzung des Platzes vor dem alten Schulhaus mehrheitlich beantwortet.

Ausserordentliche Gemeindeversammlung

Durch die Umgestaltungsmassnahmen fallen auch Kosten an. Kosten, die nicht in den Kompetenzbereich des Gemeinderates zu liegen kommen und über die deswegen an einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung im April entschieden wird. Der Kostenbedarf wird aktuell noch zusammengetragen, damit der Gemeindeversammlung ein entsprechender Kredit beantragt werden kann.

Der Gemeindepräsident hatte an der seinerzeitigen Gemeindeversammlung in Fulenbach einen Investitionsbedarf auch nicht bestritten, aber darauf hingewiesen, dass dieser nutzungsabhängig sei und zu diesem Zeitpunkt noch nicht konkret beziffert werden könne. Mit dem Abschluss des Pachtvertrages anfangs Januar 2020 sind nun die konzeptionellen Fragen geklärt, das Mietertragsvolumen bekannt und die notwendigen Renovationsarbeiten können den Bedürfnissen entsprechend nun realisiert werden.

Neben «Halbmond» und «Sternen» auch «Linde»

Als Pächter mit Fünfjahresvertrag tritt Domenico Sivo auf, der bereits die beiden Egerkinger Häuser «Halbmond» und «Sternen» führt. Optional sind fünf weitere Jahre möglich. In Fulenbach kommt dem Pächter aus Nidau auch gelegen, dass sich mit dem Saal im oberen Stock der «Linde» die Gelegenheit für Bankette ergibt. Mit dem räumlichen Angebot in Egerkingen habe der Gastrounternehmer die Nachfrage nach solchen Angeboten dort nicht decken können, wie Blum erklärt.

Gesucht wurde ein Gastrokenner

«Wir suchten nach einem Pächter, der sich in der Gastroszene auskennt; auf Experimente wollten wir verzichten», erklärt Blum. Wie hatte der Gemeindepräsident den Zweiflern beim Kauf der «Linde» damals an der Gemeindeversammlung entgegengehalten? «Wir sind bereits in Kontakt mit Interessenten.»