Anne Reichelt und ihr Team führen ab dem 3. November das Restaurant St. Urs – seit vergangenem Juni stand das Traditionslokal leer.
Nachdem der Vertrag mit dem früheren Pächter aufgelöst werden musste, steht das Restaurant St. Urs in Boningen seit Ende Juni dieses Jahres leer. Nun konnte eine neue Lösung gefunden werden. Vom 3. November an führt Anne Reichelt mit ihrem Team das im Jahre 1644 erbaute älteste Restaurant im unteren Kantonsteil.
Anne Reichelt wuchs im deutschen Dresden auf, wo sie die Ausbildung zur Köchin absolvierte und zunächst im elterlichen Catering-Betrieb die Küchenleitung innehatte. 2007 kam die 35-Jährige in die Schweiz; «ursprünglich, um eine Auszeit zu nehmen», wie sie anmerkt. Dann führte ihr Weg aber ins Restaurant Löwen in Olten, wo sie zunächst arbeitete. Danach lenkte sie während fünf Jahren die Geschicke des Restaurants National, ebenfalls in Olten, bevor sie in der Dreitannenstadt 2015 die Leitung des «Musikkellers» übernahm; dieses Lokal wird sie parallel zum «St. Urs» weiterbetreiben.
Ihr Konzept für Boningen ist geradlinig: «Wir sprechen alle an – Familien, Vereine oder auch den Arbeiter, der bei uns sein Feierabendbier trinken will», so Reichelt. Die Gäste erwarten ein preiswertes kleines Buffet am Morgen sowie gutbürgerliche Menus am Mittag und Abend, darunter Pasta und Fleischgerichte. «Am Nachmittag bieten wir zudem kleine warme Mahlzeiten an für diejenigen, die keine Gelegenheit hatten, ein Mittagessen zu kochen», stellt die Gerantin in Aussicht. Zudem winkt das Lokal mit Wochen-World-Hits. Und für Insider: Die legendären Pouletflügeli mit Pommes aus dem «National» werden künftig auch in Boningen angeboten. Übrigens: Was die verarbeiteten Produkte betrifft, will die neue Gerantin eng mit lokalen und regionalen Anbietern zusammenarbeiten.
Das Essen wird vorzugsweise im Säli serviert, aber wer wünscht, kann sich auch in der Gaststube niederlassen. Ebenfalls im Säli besteht abends die Gelegenheit, im Sessel vor dem Cheminée ein gutes Glas Wein oder ein gebranntes Wässerchen zu geniessen. Das Säli kann man übrigens für Vereinsanlässe oder andere Events ebenfalls weiterhin mieten.
Grossen Wert legt das Team um Anne Reichelt mit ihrem Stellvertreter Klaus-Dieter Schulz, Küchenchef Dennis Kanter, den Sous-Chefs Ilona Dinkel und Nicolas Züplin sowie Marcel Steiner (Chef de Service) darauf, dass sich auch die Kinder wohlfühlen: Im Restaurant-Bereich wird derzeit eine Spiel-Ecke eingerichtet, und im Sommer wartet draussen ein kleiner Kaninchen-Streichelzoo auf die Kleinen.
Das Restaurant St. Urs bietet 25 Plätze im Gaststuben-Bereich, 50 Plätze im Säli sowie nochmals rund 40 bis 50 Aussenplätze an. 25 Parkplätze bieten Gelegenheit, um den fahrbaren Untersatz abzustellen, und auch mit dem öffentlichen Verkehr ist das Restaurant gut erreichbar; die Haltestelle der Postauto-Linie 126 befindet sich vor der Haustür.
Glücklich darüber, dass es im Restaurant St. Urs weitergeht, ist man auch seitens der Eigentümerin, der Bürgergemeinde. Deren Präsident Otto Jäggi sagt: «Ich habe Freude daran, dass diese jungen Leute die Herausforderung annehmen, denn es ist in der heutigen Zeit nicht leicht, einen Gastronomiebetrieb zu führen.» Mit der Suche nach einem neuen Pächter habe die Bürgergemeinde im Januar begonnen. Anfang September sei man mit Anne Reichelt handelseinig geworden. «Wir von der Bürgergemeinde wünschen den neuen Betreibern auf jeden Fall alles Gute und hoffen auf einen erfolgreichen Start.»
Öffnungszeiten Mittwoch bis Freitag und Sonntag jeweils von 8.30 bis 23.30 Uhr sowie Samstag von 16 bis 23.30 Uhr. Montag und Dienstag sind Ruhetage.