Der Verein Klosterorgel, Olten schenkt der Stadt ein Instrument für den Friedhof Meisenhard. Die Orgel wäre eigentlich fürs Kapuzinerkloster gedacht gewesen.
In den vergangenen Wochen wurde in der Friedhofskapelle des Oltner Friedhofs Meisenhard eine zweimanualige Konzertorgel installiert; ein Geschenk des Vereins Klosterorgel, Olten, unter dem Präsidium von alt Stadtarchivar Martin Eduard Fischer an die Stadt Olten. Die Orgel ergänzt dort die bisher im Einsatz befindliche elektrische Hammondorgel.
«Es war ein anspruchsvolles Geschäft», so Fischer bei der Vertragsunterzeichnung am Montag im Stadthaus. Denn das Projekt sah ursprünglich vor, die 16-registrige Konzert-Orgel, hergestellt in den Werkstätten der Orgelbaufirma Klop in Garderen (NL), dem Kapuzinerkloster Olten zu schenken. Für die Installation der Orgel hätte in der Klosterkirche indessen eine Empore errichtet werden müssen.
Ein Projekt, welches sich nicht realisieren liess. Warum? Die Klostergemeinschaft hatte sich letztlich gegen den Bau einer neuen Empore ausgesprochen. Jetzt hat das Instrument, welches durch den Verein erworben und durch die Erbauerfirma generalrevidiert wurde, im Meisenhard eine neue Bleibe gefunden.
Der Verein übernahm auch die Kosten für den Transport in die Schweiz, die Zollformalitäten, den Aufbau und die erste Stimmung. Zudem stellt er der Einwohnergemeinde Olten rund 34'000 Franken aus dem Vereinsvermögen für den künftigen Unterhalt der Orgel zur Verfügung. Der Verein Klosterorgel, Olten hat sich zwischenzeitlich aufgelöst.
Wie die Stadtkanzlei wissen lässt, beträgt der geschätzte Neuwert der Orgel rund 150000 Franken. Für das Instrument sowie die Geldmittel wurde eine Schenkungsvereinbarung ausgestellt, die am 4. Juli durch Stadtpräsident Thomas Marbet und Martin Eduard Fischer unterzeichnet wurde. «Ich bin froh, das Instrument in den Händen der Stadt zu wissen», so Fischer bei der Unterzeichnung.
«Die Einwohnergemeinde Olten erhält damit eine Orgel, die bei Abdankungen auf dem Friedhof Meisenhard einen einzigartigen und würdigen Hörgenuss erlaubt und auch als Konzert-Instrument dienen kann», hält die Stadtkanzlei in ihrer Medienmitteilung fest.
Die Schenkung der Orgel stehe auch im Einklang mit der Absicht, die ganze Friedhofsanlage aufzuwerten und vermehrt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Orgel soll am 30. Oktober an einer Übergabefeier durch das Kapuzinerkloster eingesegnet werden.