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Insgesamt 15 Parlamentsvertreter mussten bei den Oltner Gemeindeparlamentswahlen über die Klinge springen. Darunter auch FDP-Politiker Max Pfenninger. Im Kurzinterview spricht er über seine Niederlage und was er sich vom neuen Gemeindeparlament erhofft.
Haben Sie eine Idee, wieso es nach 36 Jahren nicht mehr ins Gemeindeparlament gereicht hat?
Max Pfenninger: Nein, ich kann mir spontan keinen Grund vorstellen, weshalb gerade ich abgewählt worden bin. Ich habe das nicht erwartet und war dementsprechend schon etwas überrascht davon. Allerdings war es klar, dass bei einer Verkleinerung des Parlaments von 50 auf 40 Sitze nicht alle wiedergewählt werden können. Dass gerade in diesem Jahr mit Olten Jetzt! noch eine weitere Partei angetreten ist, hat die Sache zusätzlich erschwert. Schade finde ich aber, dass das Oltner Tagblatt in dem Artikel zu den Vorstössen, Wortmeldungen und Absenzen nur gerade die letzte Legislatur betrachtet hat und nicht die gesamte Amtszeit. Das wäre auch interessant gewesen. Übrigens kannte ich nur einen Parlamentarier, der länger im Amt war als ich.
Wie fühlen Sie sich nach dieser Niederlage?
Gut. Ich bin nicht enttäuscht und kann den Entscheid gut akzeptieren. Die Stimmbürger haben so entschieden. Ich kann gut damit leben, dass jetzt viele jüngere ins Parlament gewählt worden sind.
Diese bisherigen Gemeindeparlamentarier wurden ebenfalls abgewählt:
Was machen Sie in nun mit der frei gewordenen Zeit?
Die Fraktions- und Parlamentssitzungen sind am Donnerstag, genauso wie die meisten Ärztefortbildungen. Diese kann ich nun wieder in aller Ruhe besuchen, ohne am Abend aus einer anderen Stadt nach Olten zurück zu hetzen. Aber auch sonst wird mir ganz sicher nicht langweilig.
Sie sind erster Ersatz auf der FDP-Liste. Würden Sie ins Parlament zurückkehren, falls Sie nachrücken könnten?
Das habe ich mir noch gar nicht überlegt. Ich fälle erst einen Entscheid, wenn dieser Fall tatsächlich eintrifft. Es ist zu früh, jetzt darüber zu befinden.
Welches ist die grösste Veränderung, die Sie in Ihrer Zeit im Gemeindeparlament erlebt haben?
Die ergab sich beim Budget. Heute wird nicht mehr um kleine Posten gekämpft, sondern man legt lediglich Leitplanken fest. Als ich neu im Parlament war, wurde sogar noch über Rasenmäher und Ähnliches diskutiert. Heute werden Kennzahlen festgelegt, mit denen der Stadtrat dann arbeiten muss. Das hat sich stark verbessert.
Aus diesen Mitgliedern setzt sich das neue 40-köpfige Parlament zusammen:
Welches Geschäft lag Ihnen in diesen 36 Jahren am meisten am Herzen?
Das ist schwierig zu sagen. Ich denke, es ist der Gestaltungsplan Kleinholz und Bornfeld. Ich habe damals einen Vorstoss gemacht, der zum Bau der Bornfeldstrasse geführt hat.
Was wollen Sie als «alter Hase» den neu gewählten Parlamentariern mit auf den Weg geben?
Sie sollen nicht alles glauben, was im Parlament gesagt wird. Es ist wichtig, Aussagen zu hinterfragen und bei Unklarheiten selbst zu recherchieren.