Olten
A-cappella-Chor überzeugt mit heissen Rhythmen

Der A-cappella-Chor Mixed-up feierte mit seinem neuen Programm «Hot Stuff» Premiere im Stadttheater Olten.

Trudi Stadelmann
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Im rot-schwarzen Outfit zeigte sich der Chor Mixed-up im Stadttheater Olten. Vorne die Chorleiterin Gitte Deubelbeiss.

Im rot-schwarzen Outfit zeigte sich der Chor Mixed-up im Stadttheater Olten. Vorne die Chorleiterin Gitte Deubelbeiss.

Remo Fröhlicher

«Hot Stuff» war angekündigt und Hot Stuff wurde geboten. Dies in einer musikalischen Reise, die das Publikum rund um die Welt führte. Vom Wallis nach Brasilien, von den Südstaaten der USA nach Südafrika, mit Zwischenhalten im Deutschland der Dreissigerjahre und in Bern.

Gitte Deubelbeiss, bekannt als Jazzsängerin in verschiedenen Formationen, leitet den Oltner Chor seit ein paar Jahren und hat ihn zu einem harmonischen Ganzen geformt. Die warmen Klänge von «Hot Stuff» von Donna Summer füllten zu Beginn das Stadttheater, die Begeisterung der Sängerinnen und Sänger ist deutlich spürbar und springt auch gleich auf das Publikum über.

Es gibt Chöre, die mit dem Problem «Frauenüberschuss» zu kämpfen haben, was heisst, dass insbesondere Tenöre fehlen und gegenüber den Frauenstimmen abfallen. Mixed-up hat dieses Problem nicht, oder nicht mehr. Männer- und Frauenstimmen harmonieren, dies war zum Beispiel bei «Dr Sohn vom Pfarrer» schön zu hören. Bei diesem Vortrag ertönte ein fast lupenreines Walliserditsch. Dies, weil der Chor durch interne Sprachcoaches geschult wird. Nicht nur das erfuhr das Publikum, auch viel Hintergrundinformationen wurden geliefert. So war der Brasilianer Ary Barroso nicht nur Musiker, sondern auch Jurist und Sportreporter. Sein Stück «Aquarela do Brasil» wurde begleitet von einer Body Percussion, dabei wird der ganze Körper als Schlaginstrument eingesetzt – Handgelenke, Schulter und Oberschenkel sorgten so für Stimmung.

Das Lied «Travailler c’est trop dur» ertönte zuerst in der bekannten Version von Polo Hofer, bevor es karibisch zur Sache ging. Die Reggae-Version wurde durch Stomp Percussion auch zu einem visuellen Erlebnis. PET-Flaschen, Kehrichtsäcke, Trinkbecher und zwei Besen wurden verwendet, die Chormitglieder mussten hart arbeiten.

«With A Little Help From My Friends», von den Beatles, ursprünglich für Ringo Starr geschrieben, ist durch Joe Cocker bekannt geworden. Wer kennt nicht seine Version aus Woodstock? Solist Sämi hatte also eine schwierige Aufgabe, die Herausforderung erfüllte er aber mit Bravour. Aber auch alle anderen Solistinnen und Solisten begeisterten und wurden vom Chor getragen.

Ein weiterer Hit folgte nach der Pause. «It’s Raining Men» von den Weather Girls, man fühlte sich in einen Wetterstrom versetzt, nicht nur die Stimmen, auch das Klatschen der Hände machten aus dem Stück ein kleines Gesamtkunstwerk. Für das Lied «Shosholoza» aus Südafrika griff der Chor auf «Youtube» zurück, dies weil sich kein Sprachcoach für Zulu finden liess. «Mutig nach vorne schauen», so sollen die Minenarbeiter auf dem Weg zur Arbeit gesungen haben. Mit dem Body-Percussion-Intermezzo fühlte man sich nach Südafrika versetzt. Man meinte, die Männer auf dem Weg zur Arbeit zu sehen. Bei «Scharlachrot» von Patent Ochsner zeigte sich noch einmal, wie perfekt Männer- und Frauenstimmen harmonieren. Die Töne von «Hot Stuff» erfüllten noch einmal das Stadttheater, bevor man sich der kalten Realität des Oltner Herbsts widmen musste.

Weiteres Konzert zum neuen Programm «Hot Stuff» am Samstag, 26. November, im Kultur- und Kongresshaus Aarau, Saal 1, 20 Uhr.