Bei Swiss Lotto winken 39,5 Millionen: Kein Wunder herrscht bei Kioskbesitzerin Crizia Fricano in Olten Hochbetrieb.
«Money rules the world» – Geld regiert die Welt. Simpel aber wahr. So hat wohl niemand was dagegen, selbst ein bisschen davon zu besitzen. Und wenn es über das «Bisschen» hinausgeht, vielmehr sogar eine Monstersumme abgesahnt werden kann, sagt man auch nicht Nein. Im Fall vom kommenden Samstag sowieso nicht: Zurzeit befinden sich im Jackpot von Swiss Lotto nämlich stolze 39,5 Millionen Franken. Zweifellos eine Summe mit hoher Anziehungskraft. Dies kann auch Crizia Fricano, Geschäftsführerin des Kiosks an der Dornacherstrasse in Olten, bestätigen. «Seit Mittwoch kommen extrem viele Kunden wegen des Lottospiels. Während aus diesem Grund normalerweise drei von zehn Leuten meinen Kiosk aufsuchen, sind es momentan deren sieben.»
Sogar die älteren Semester lassen sich diese einmalige Chance nicht entgehen: «Am Donnerstagmorgen habe ich Besuch einer Gruppe von Altersheimbewohnern erhalten.» Sie merke, dass ein höherer Jackpot die Leute schon zum Mitmachen animiere, ergänzt die 28-Jährige.
«Lotto ist für mich eine Sucht»
Im Fall von Philippe Strähl aus Wangen spielt die Höhe der Summe im Jackpot allerdings keine allzu wichtige Rolle: «Das Lottospiel ist für mich eine Sucht. Bereits seit 50 Jahren mache ich jedes Mal mit», betont die ältere Dame. Obwohl sie mit Ausnahme von wenigen Franken noch nie gewonnen hat, gibt sie sich hoffnungsvoll, dass es doch noch einmal klappt. Wer weiss, vielleicht wird sie ja diesmal mit einem Geldsegen beglückt – was wäre dann? «Die 40 Millionen würde ich zuerst an meine Familie und danach an arme Leute verteilen. Was mich betrifft, würde ich mir Ferien oder Wellness leisten.»
Sich Ferien leisten? Angesichts der zu gewinnenden 40 Millionen beinahe ein bescheidener Wunsch, der aber neben «mit dem Arbeiten aufhören» fast schon standardmässig geäussert wird, wie Fricano erklärt. Sie selbst, die ebenfalls spielen wird, bildet dabei keine Ausnahme. Eine Weltreise würde sie sich damit finanzieren, sinniert die Dullikerin. Und: «Ich möchte nach Sizilien auswandern. Obwohl ich dieses Vorhaben auch ohne die 40 Millionen realisieren werde, wäre das Geld eine grosse Hilfe.» Auf die Frage, ob sie denn wirklich ans Gewinnen glaubt, antwortet sie überzeugt: «Wenn man nicht spielt, kann man auch nicht gewinnen.»
Dies wird sich wohl auch der regelmässige Lottospieler Hanspeter Gubser gesagt haben. «Winkt ein solcher Betrag, hat man natürlich schon ein paar Ideen. Ich würde etwa mein Arbeitspensum auf 50 Prozent reduzieren, mehr Ferien machen und ein Boot kaufen», zählt der Stellenvermittler lächelnd auf.
«Viele Lottospieler sind Träumer»
Ja, Lotto zaubert so manch einem ein Lachen aufs Gesicht. Zumindest in der Zeitspanne zwischen Schein ausfüllen und der Ziehung – wenn es sich noch prima träumen lässt. Denn Träumer, das seien viele Lottospieler, meint Fricano. «Die meisten sind positiv eingestellt, die Hoffnung ist schon spürbar.» Sprüche wie «Ich komme die Millionen abholen» seien beim Abgeben der Scheine keine Seltenheit, schmunzelt die Dullikerin.
«Ich komme die 40 Millionen abholen, um mir damit eine Auszeit leisten zu können.» In etwa so würde Matthias Wermuth aus Wangen diesen Satz beenden. Da er arbeitslos ist und an einer arbeitsmarktlichen Massnahme teilnimmt, derzeit vermutlich eher eine Wunschvorstellung. Aber wer weiss? «Eine Kollegin hat mich auf den Jackpot aufmerksam gemacht. Was mit einem Bürojoke begonnen hat, endet nun mit einer Teilnahme.» So finden sich also doch noch Leute, die mit Lotto eigentlich nichts am Hut haben und zum ersten Mal ihr Glück im Spiel herausfordern. Was eher eine Ausnahme ist: «Viele Spieler zählen zu Stammkunden, welche immer wieder mitmachen», schildert Fricano. Und dann gibt es leider noch die Spielsüchtigen, deren Herz angesichts der 40 Millionen besonders hoch schlagen muss. «Häufig spielt diese Gruppe immer mit den gleichen Zahlen. Viele kommen sogar mit einem zerknitterten, 20 Jahre alten Schein.»
Egal, ob alter Hase oder Neuling – das Ziel aller Spieler ist dasselbe: 40 Millionen absahnen. «Dann stehen einem alle Türen offen», fasst Matthias Wermuth schön zusammen. – Eben, «money rules the world».