In Wangen wollen insgesamt 18 Kandidaten in den 7-köpfigen Gemeinderat. Am vom Gewerbeverein organisierten Podium stellten sich die Kandidierenden den Fragen von Moderator Claude Belart zu diversen Themen.
Zwei von vier Gemeinderatskandidaten der SP waren an der Debatte präsent. Von diesen war es vorwiegend Bettina Widmer, von der Wortbeiträge zu vernehmen waren. Beispielsweise zum Umstand, dass die Gemeinde einen Securitasdienst beschäftigt, um Jugendliche zu kontrollieren, die sich abends an öffentlichen Orten aufhalten: «Repression kann es nicht sein.» Stattdessen könnte man als Gemeinde Anreize für Private schaffen, einen Kletter- oder Skatepark zu errichten. Auch Yvonne Majnarić stehe ein für die Jugend und möchte sich vor allem in schulischen Dingen engagieren. Bei der Frage des Moderatos Claude Belart, wie man Wangen ortsplanerisch in den nächsten Jahren sehe, musste Majnarić allerdings passen.
Die grünliberale Partei wurde zu Beginn allein durch Nils Jahn vertreten – eines der bisher zwei Parteimitglieder in Wangen, beide Gemeinderatskandidaten. Zum Thema der Aufenthaltsorte für Jugendliche befand Jahn: «Wir müssen auf die Jungen zugehen und fragen, was sie brauchen.» Vielleicht hätten sie nämlich selbst gute Ideen. Gegen Schluss der Diskussion traf auch Martin Blapp noch ein, der zuvor noch einen geschäftlichen Termin wahrzunehmen hatte. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade die Steuern Thema. Aus bürgerlicher Sicht müsse man diese tendenziell immer senken. «Aber wenn es nicht möglich ist, kann man die Steuern nicht senken», so Blapp im Hinblick auf die momentane Finanzlage Wangens. Er persönlich sei trotz der eher hohen Steuern nach Wangen gekommen, denn das Dorf sei aus anderen Gründen attraktiv.
Auch die CVP führt auf ihrer Wahlliste zwei Namen auf: Adrian Dobler und den bisherigen Gemeinderat Patrick Schmid. Nur letzterer war am Anlass anwesend. Wie alle bisherigen Gemeinderäte, die erneut kandidieren, äusserte sich auch Schmid mit einer hohen Frequenz zu den meisten Themen des Abends. Als Hauptaufgabe der Gemeinde in den kommenden vier Jahren erachtet er es, die Infrastruktur zu erweitern. Dies besonders im Hinblick auf die zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohner, die man in den nächsten Jahren nach Wangen holen will. «Der öV muss diese Leute schlucken können, die Poststelle darf nicht geschlossen werden, die SBB muss den Bahnhof behindertengerecht machen», lauteten einige von Schmids Forderungen.
Am stärksten vertreten war die FDP mit allen sieben Kandidaten. Daria Hof (bisher) will sich für Tempo 30 in den Quartieren starkmachen. Marianne Benguerel (bisher) findet den Steuerfuss von 119 Prozent «eigentlich noch ganz vernünftig». Beim Umzug in eine neue Gemeinde sei die Steuerfussrelevanz lediglich der fünftwichtigste Faktor. Der seit Kurzem in Wangen lebende Martin Benz möchte sich für mehr Sicherheit einsetzen. Pierino Guardiani will Wangens Gewerbe wiederbeleben, mit «kleinen Geschäften, wo man alles bekommen kann». Für Laurent Karrer fehlt ganz klar ein Dorfzentrum, wo sich die Bevölkerung treffen kann. Für ein solches würde er sich als Gemeinderat einsetzen. Pascal Erlachner will mehr kulturelle und ganz generell mehr Anlässe ins Dorf bringen. Florian Wüthrich nannte als Ziel eine ausgeglichene und vorausschauende Finanzpolitik – «sodass in Wangen keine Steuererhöhungen nötig werden».
Von den drei SVP-Gemeinderatskandidaten stellten sich Mathias Lanz und Christian Riesen den Fragen von Moderator Belart und dem rund 30-köpfigen Publikum. Für Riesen fehlt in Wangen ein Dorffest. Ansonsten halte er den Handlungsbedarf punkto Attraktivitätssteigerung für gar nicht so gross. «Die Leute haben genügend Beschäftigungsmöglichkeiten», so Riesen mit Verweis auf die Naherholungsgebiete, die Wangen umgeben würden. Lanz bezeichnete als seine Stärke, dass er zwar überzeugter SVP-Kandidat sei, aber auch mit anderen Parteien zusammenarbeiten könne. Die Notwendigkeit eines Schulsozialarbeiters, der Kinder bei Problemen zur Seite steht, verneinte Lanz: «Man muss die Eltern wieder in die Verantwortung nehmen.» Es brauche für so etwas keine zusätzliche Fachperson, denn das koste nur.