Grossprojekt
Infoveranstaltung zu Ex-Wernliareal: «Attraktiven Wohnraum für die Gemeinde schaffen»

Die geplante Wohnüberbauung «Breiti» in Trimbach wurde einem grösseren Publikum vorgestellt - noch gibt es offene Fragen.

Beat Wyttenbach
Drucken
«Wernliareal» wird zu «Breiti»: So könnte die Siedlung dereinst aussehen. Noch gibt es aber offene Fragen zur Umsetzung.

«Wernliareal» wird zu «Breiti»: So könnte die Siedlung dereinst aussehen. Noch gibt es aber offene Fragen zur Umsetzung.

Visualisierung: zvg

Eine Überbauung auf dem Wernli-Areal mit sieben Mehrfamilien Häusern: Die vorderen vier vier- bis sechsstöckig, die hinteren drei am Waldrand mit bis zu neun Stöcken. Das Areal wird autofrei, die Autos werden in einer Tiefgarage unter dem Gelände mit direkter Ausfahrt in die Baslerstrasse untergebracht. Das «Wernlihaus» bei der Einfahrt bleibt stehen – als Reminiszenz an vergangene Zeiten, und der «Gämpfibach» soll im neuen «Breiti»-Quartier grösstenteils offen geführt werden. Dies die Eckdaten des Siegerprojekts des Planungsteams Rykart Architekten AG aus Liebefeld BE, das von der Jury Mitte März vorgestellt wurde.

Die geplante Überbauung von oben.

Die geplante Überbauung von oben.

Visualisierung: zvg

«Qualitäten stärken»

Das Siegerteam erhielt damals von der Jury den Auftrag, das Projekt weiterzuentwickeln. Am Mittwochabend nun führte Marc Thommen als Vertreter der Auftraggeber und Eigentümer auf Einladung der FDP Trimbach den knapp 40 Interessierten im «Optinauta»-Gebäude der Firma R. Nussbaum in Trimbach vor Augen, wo man heute, gut ein halbes Jahr später, mit der geplanten Überbauung steht.

«Das prämierte Projekt will vorgefundene Qualitäten stärken und vorhandene Strukturen weiterführen»,

erklärte Thommen, der selbst neben dem Wernli-Gelände aufgewachsen ist und noch heute einen starken Bezug zu Trimbach hat.

Marc Thommen stellte das Projekt vor, Max Berger begrüsste die Gäste, Hans Marti leitete zum Apéro über und Urs Nussbaum (v.l.) agierte als «Hausherr».

Marc Thommen stellte das Projekt vor, Max Berger begrüsste die Gäste, Hans Marti leitete zum Apéro über und Urs Nussbaum (v.l.) agierte als «Hausherr».

Beat Wyttenbach

«Ziel ist, dass wir einen für alle Generationen attraktiven Wohnraum in Zentrumsnähe schaffen. Der Schwerpunkt liegt auf neuem, hindernisfreiem Wohnraum, der stark begrünt und lichtdurchflutet ist und effizient erschlossen wird», so Thommen. Die Öffnung des «Gämpfibachs» sei eines dieser Elemente – allerdings hätten Abklärungen mit dem Kanton ergeben, dass keine Bauten unter einem öffentlichen Fliessgewässer erstellt werden dürfen.

Während also der «Gämpfibach» auf der Westseite in das neue Quartier integriert werden soll, wird die Tiefgarage mit 200 Parkplätzen auf die Ostseite gelegt. Zudem sollen 350 Velo-Abstellplätze erstellt werden. «Es werden über 150 Wohneinheiten entstehen; Eigentums- und Mietwohnungen sowie Einheiten, die gewerblich genutzt werden können», führte Thommen aus. Angedacht sind ferner ein Café und ein Ateliergebäude im Einfahrtsbereich an der Baslerstrasse sowie eine Umnutzung des Bürogebäudes auf der Ostseite. Der baumbestandene Platz dazwischen soll ein Begegnungsort für das ganze Quartier werden.

«Guetzli» noch bis im Frühling

Zum weiteren Fahrplan meinte Thommen, es ei vorgesehen, bis Mitte 2022 einen Erschliessungs- und Gestaltungsplan zu erarbeiten und diesen bis Ende 2022 genehmigen zu lassen. Das Bauprojekt selbst soll in Etappen über zirka drei Jahre verteilt ausgeführt werden und bis spätestens Frühjahr 2023 genehmigt sein, hofft er.

Bis im kommenden Frühjahr werden auf dem Fabrikareal übrigens noch «Wernli-Guetzli» hergestellt, bis die Produktion vollständig nach Malters LU ausgelagert wird. «Ab zirka Mitte 2022 wird das Areal komplett leer stehen, und dann kann mit einem Teilrückbau begonnen werden», so Thommen.

Bis dahin, das wurde auch in der anschliessenden Fragerunde deutlich, müssen noch diverse offene Fragen geklärt werden, so die genaue Ausgestaltung der Zufahrt in das neue Quartier, die Berücksichtigung ökologischer Anliegen bei der Bauweise (angedacht sind bereits Sonnenkollektoren auf den Dächern), die Attraktivität des Wohnraums für ältere Menschen oder der Einbezug zusätzlichen Schulraums für die neuen Schulkinder.

«Wir sind derzeit im Gemeinderat dabei, die Fragen rund um den Schulraum zu klären und werden die Öffentlichkeit in Bälde informieren»,

stellte Gemeinderat Max Berger in Aussicht, der sich überzeugt zeigte, dass dieses Überbauungsprojekt «die Attraktivität des Dorfes verbessert». Diesen Gedankengängen schloss sich auch FDP-Ortsparteipräsident Hans Marti an, der nach dem Schlusswort zum Apéro überleiten durfte.

Marc Thommen informiert in Trimbach die Anwesenden aus der Bevölkerung.

Marc Thommen informiert in Trimbach die Anwesenden aus der Bevölkerung.

Beat Wyttenbach