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Solothurn
Niederamt
Mäzen Christian Gloor stiftet der Gemeinde Trimbach zwei Bilder von Anette Jetter.
«Ich war völlig überrascht», beschreibt Gemeindepräsident Martin Bühler den Moment, als er am Telefon erfuhr, dass eine Privatperson vorhabe, der Gemeinde zwei Kunstwerke zu schenken. Und erst noch einfach so, nicht aus schlechtem Gewissen oder um alte Steuerschulden zu begleichen.
, so Bühler.
Denn bei den Bildern handelt es sich nicht um einen Dachbodenfund, sondern um neue Gemälde. Der Spender, Christian Gloor aus Trimbach, hatte kürzlich im Schaufenster der Oltner Martinsgalerie zwei Bilder der Oltner Künstlerin Annette Jetter erblickt. Zufällig trat in diesem Moment die Galeriebesitzerin Brigitte Itel aus der Türe. Gloor erkundigte sich nach den Bildern, wie Itel berichtet: «Er sagte, das seien supergute Bilder!» Man wurde handelseinig und die Bilder traten ihren Weg nach Trimbach an, nachdem Bühler sich bereit erklärte, das Geschenk anzunehmen.
Bei der Übergabe am vergangenen Freitagnachmittag wollte Mäzen Gloor nicht zugegen sein, dafür war die Künstlerin anwesend.
Die abstrakten, namenlosen Bilder lassen Raum für Interpretationen. «Die Farbe steht im Vordergrund», so Jetter. «Links ist eine abstrakte Landschaft dargestellt.»
Zum rechten Bild lässt sich Jetter nur eine Andeutung entlocken: «Das ist eine wilde Geschichte!» Die Malerin sagt, sie durchlebe gerade eine Phase, in der sie sich mit Transparenz und Schwere auseinandersetze. «Wichtig ist für mich auch die Natur. Von meinem Atelier aus blicke ich über den Wald, das inspiriert mich immer sehr.»
Die Gemeinde hat den beiden Werken eine freie Wand zwischen dem Bau- und dem Finanzamt zugewiesen. Dort, im Wartebereich oberhalb von zwei schwarzen Sesseln, haben sie ihren Platz gefunden. «Wir werden noch ein Täfelchen anbringen, auf dem wir die wichtigsten Angaben festhalten werden», sagt Bühler.
Besichtigt werden können sie derzeit aber kaum, bedauert der Gemeindepräsident: «Das Gemeindehaus ist immer noch geschlossen. Wenn jemand die Bilder anschauen möchte, wäre dies nur nach telefonischer Voranmeldung möglich.» Sollte sich die Lage dann einmal entspannen und das Gemeindehaus wieder normal zugänglich sein, können auch die Bilder frei angeschaut werden.