Nächstes Jahr entscheidet der Souverän über langsamere Strassen in Lostorf und Mahren.
Die Lostorfer Bevölkerung entscheidet bereits an der Gemeindeversammlung vom nächsten Juni über eine Einführung von Tempo 30 auf allen Lostorfer Quartierstrassen, wie aus einem Bericht des Gemeinderats hervorgeht. Im letzten Jahr wurde beim Gemeinderat eine Petition eingereicht, welche die Einführung von Tempo 30-Zonen in den Quartieren vorsieht. Das Planungs- und Ingenieurbüro KFB Pfister AG aus Olten habe sich einer Grobanalyse angenommen, über die sich anschliessend die Bau- und Planungskommission sowie der Gemeinderat beraten hätten.
Die Abklärungen hätten gezeigt, dass Tempo 30 in den Quartieren grundsätzlich möglich sei. Eine erste Kostenschätzung geht von rund 360'000 Franken aus. Der Gemeinderat hat dazu an seiner letzten Sitzung das weitere Vorgehen festgelegt: Das erarbeitete Grobkonzept wird anfangs April 2022 der interessierten Bevölkerung an einem Informationsabend vorgestellt. An der Gemeindeversammlung vom Juni 2022 soll der Souverän dann definitiv über die Umsetzung entscheiden.
Die neue Geschwindigkeitslimite könne bei einer Annahme durch die Stimmberechtigten aber nicht gleich am «Montag darauf in den Strassen eingeführt werden», wie Gemeindepräsident Thomas Müller auf Anfrage erklärt. Es brauche noch kantonale Gutachten und Entscheide dazu, wie die Tempodrosselung in den einzelnen Quartierstrassen umgesetzt werden könne. Müller erklärt:
«Das können zum Beispiel Bremsschwellen oder andere bauliche Massnahmen sein.»
Die Entscheidung an der Gemeindeversammlung stelle aber einen Grundsatzentscheid dar. «Wir haben beobachtet, dass Abstimmungen zur Einführung von Tempo 30 in unseren Nachbargemeinden meistens ziemlich knapp ausgefallen sind», so Müller. Deswegen sei die Einführung «noch nicht am Ziel».
Ein Kritikpunkt könne sein, dass viele Autofahrerinnen und Autofahrer in Quartierstrassen bereits ohne vorgegebene Geschwindigkeitsreduktion eher langsamer und mit plus minus 30 km/h fahren. Zudem seien die Verkehrsmengen in den Wohnquartieren gemäss der Erhebungen eher tief, wie in einem Bericht zu Tempo 30 steht.
Die Einführung von Tempo 30 wird in Niederämter Gemeinden zurzeit breit diskutiert. In Winznau beispielsweise ist der Gemeinderat nach zwei Jahren Arbeit der Spezialkommission für Tempo 30 zum Schluss gekommen, dass eine «gesamtheitliche Lösung auf Gemeindegebiet» gefunden werden müsse.
Auch in Lostorf ist die Einführung von Tempo 30 seit Längerem ein Thema. In der Gemeinde sind mehrere Begehren nach Tempo 30-Zonen hängig: In Lostorf selbst, wie aber auch im Ortsteil Mahren. Beide Projekte zur Einführung von Tempo 30 werden gemeinsam behandelt. Die Berichte Lostorf und Mahren können auf der Website der Gemeinde eingesehen werden.
Da die Informatik der Gemeindeverwaltung in die Jahre gekommen ist, setzte der Gemeinderat 2018 eine IT-Arbeitsgruppe ein, um einen zukünftigen Fahrplan im IT-Bereich auszuarbeiten, dies geht aus der Mitteilung des Gemeinderates hervor. Der erarbeitete Strategiebericht wurde dem Gemeinderat vorgestellt und anschliessend freigegeben. Dieser dient als Planungsgrundlage für die nächsten drei bis fünf Jahre und enthält diverse Umsetzungsmassnahmen sowie einen Zeitplan. Der Gemeinderat beschloss, die IT-Arbeitsgruppe weiterhin unterstützend einzusetzen. Er wird jährlich über Fortschritte informiert.
Ausserdem gibt die Gemeinde bekannt, an «Schweiz bewegt» teilzunehmen. Der Anlass läuft vom 1. bis 31. Mai 2022. Das detaillierte Programm werde frühzeitig veröffentlicht. (mgt)