Um eine Ansammlung von Schwemmholz und mögliche Ufererosionen zu vermeiden, will die Betreiberin des Atomkraftwerks Gösgen eine neue Brücke im Naherholungsgebiet bauen.
Die 40-jährige Fussgängerbrücke, die nördlich des Kernkraftwerks Gösgen (KKG) über die Aare führt, soll durch einen Neubau ersetzt werden. Dies schreibt das KKG in einer Medienmitteilung. Bei der bestehenden Fussgängerbrücke könnte es demnach im Falle eines Extremhochwassers zu einer Verklausung, also zu einer Ansammlung von Bäumen und Schwemmgut kommen.
«In der Folge könnte die Verklausung sowohl Wasser auf das Anlageareal des Kernkraftwerks Gösgen leiten wie auch Ufererosionen auslösen, durch welche die Brücke instabil würde»,
heisst es weiter.
Zu diesen Resultaten kommt die neue Hochwasserstudie EXAR (Extremhochwasser an der Aare) des Bundesamtes für Umwelt, die im Februar dieses Jahres publiziert wurde.
Um diesem neuen Gefahrenpotenzial Rechnung zu tragen, plant das KKG, die bestehende Fussgängerbrücke zu entfernen und durch einen studienkonformen, zweckmässigen Neubau zu ersetzen. Die Fussgängerbrücke, die aus der Bauzeit des Werks stammt, hat für das Kernkraftwerk Gösgen keine betriebliche Funktion mehr.
Als Verbindung verschiedener Wege im Naherholungsgebiet Aare wird die Fussgängerbrücke von der Bevölkerung jedoch sehr geschätzt und viel begangen.
Hier befindet sich das Bauwerk über die Aare:
Aus diesem Grund bemühe sich das KKG in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Däniken und mit Einbezug der umliegenden Gemeinden um den Bau einer neuen, zweckmässigen Fussgängerbrücke über die Aare.
Auf Anfrage sagt Barbara Kreyenbühl vom KKG: «Nein, der geplante Neubau hat nichts mit den Unwettern vom vergangenen Juli zu tun.» Die Erkenntnisse würden sich allein auf die erwähnte Studie stützen.
Auch seien die zu erwartenden Baukosten und deren Verteilung noch nicht geklärt. «Bisher ist noch keine Projektierung erfolgt, es läuft aber eine Vorstudie», erklärt Kreyenbühl.
Wozu das Bauwerk einst diente, sei heute nicht mehr ganz nachvollziehbar, «sicher ist, dass die Brücke in der Bauzeit des KKGs eine betriebliche Funktion hatte». Weil sie heute von vielen Leuten genutzt werde, wolle das KGG frühzeitig über die Baustelle informieren, so Kreyenbühl.