Eva Merz hat bereits Platzierungsanfragen für Tiere erhalten – sie will aber ihrem Projekt, dem Erlinsbacher Gnadenhof, genug Zeit geben. Bisher läuft alles nach Plan.
Für Eva Merz läuft es wie geplant. Die Baslerin hat mit der ehemaligen «Gartengalerie» an der Saalhofstrasse in Erlinsbach ein ideales Grundstück gefunden für ihr Projekt: ein Gnadenhof für betagte und kranke Deutsche Doggen. Auch andere Tiere sollen hier einmal Zuflucht finden, noch ist es aber nicht soweit. Im Sommer stellte Merz ihr Projekt erstmals der Öffentlichkeit vor.
Seit da ist einiges passiert und es scheint, als könne der von Merz umrissene Fahrplan eingehalten werden. Ende August organisierte Merz für Interessierte einen Tag der offenen Tür auf dem Parkgelände: «Das war ein sehr gelungener Anlass», erzählt sie auf Anfrage. «Es kamen über hundert Leute, es entwickelten sich gute Gespräche mit Menschen aus dem Dorf.» Aber auch von weiter her hätten einige hergefunden.
Zuletzt fand von Mitte November bis Mitte Dezember die erste öffentliche Auflage für das Projekt statt. Gefragt, ob dazu Beschwerden eingingen, sagt Merz: «Keine Einzige.» Damit hat der Gnadenhof eine erste Hürde genommen; die Planung kann ihren Lauf nehmen. «Ich werde mich demnächst mit dem Architekten zusammensetzen.» Merz will nichts überstürzen: «Das Ganze braucht seine Zeit, das war mir von Anfang an klar.» Auch die Zusammenarbeit mit Gemeinde und Kanton entwickle sich zielführend:
«Wenn die Pläne erstellt sind, erfolgt die Baueingabe. Diesen Schritt möchten wir noch dieses Jahr realisieren.»
Dann werde sich zeigen, ob dagegen Einsprachen eingehen. Doch dann kommt schon der Winter und mit ihm die Zeit, über allfällige Einwände zu verhandeln. Merz erklärt: «In den Wintermonaten will ich sowieso keine baulichen Massnahmen angehen, weil hier in Steinhaufen und kleinen Unterschlüpfen viele Tiere ein Zuhause haben.» Zuvor sollen die konkreten Pläne aber wiederum der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Aktuell stellt die Baubehörde der Gemeinde das Dossier dem kantonalen Amt für Raumplanung zu. Dieses prüft sämtliche Unterlagen und formuliert schliesslich einen Genehmigungsantrag zuhanden des Regierungsrates. Wenn dieser sein Einverständnis erteilt, wird die von Merz angestrebte Änderung in eine «Sonderzone Gnadenhof» mit der Publikation im Amtsblatt rechtskräftig.
Merz ist zuversichtlich, dass ihr Projekt 2024 abgeschlossen wird und sie den Gnadenhof mit ihrer eigenen Moiren-Stiftung in Betrieb nehmen kann. Unterdessen hatte sie bereits mehrere Anfragen, ob sie Tiere bei sich aufnehmen könne. «Die habe ich alle abgelehnt, jetzt leben hier nur meine eigenen Tiere. Ich will damit warten, bis alles bewilligt und fertig ist», sagt sie.