Der Kanton Solothurn setzt beim Umweltschutz auf die Eigenverantwortung der Wirtschaft. Das Bau- und Justizdepartement hat nun mit der Model AG aus Niedergösgen eine weitere Umweltschutz-Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Die Firma sorgte für einige Schlagzeilen in der Vergangenheit.
Seit dem Jahr 2000 fördert der Kanton Solothurn mit Kooperationsvereinbarungen zwischen Behörde und Wirtschaft den ganzheitlichen Vollzug im Umweltbereich. 17 Kooperations-Vereinbarungen sind zurzeit in Kraft, die 18. ist am Montag zwischen dem Bau- und Justizdepartement und der Model AG aus Niedergösgen abgeschlossen worden. Das teilt die Staatskanzlei mit.
Ziel einer solchen Vereinbarung sei unter anderem «die Förderung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit in Umweltbelangen sowie der Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörde und damit der Stärkung des gegenseitigen Vertrauens». Im Rahmen der Vereinbarung würden Umweltziele, soweit möglich, gemeinsam erarbeitet und in gegenseitiger Absprache festgelegt. Zudem sollen Doppelspurigkeiten bei Messungen und Kontrollen abgebaut werden.
Die Model AG, die Display- und Verpackungslösungen aus Voll- und Wellkarton produziert und liefert, sorgte in den letzten Jahren für einige negative Schlagzeilen. Anwohner hatten sich über Gestank, Lärm und herumfliegende Papier- und Plastikfetzen beschwert. Das Unternehmen hatte daraufhin Auflagen durch das Amt für Umwelt sowie von der Baukommission der Gemeinde Niedergösgen erhalten.
Die Firma hat das Problem erkannt und will nun ein neues Rohwarenlager bauen. Damit soll ein sicherer und trockener Ort für zwischengelagertes Altpapier geschaffen werden, bevor dieses recycelt wird.
Für den Abschluss einer Umweltschutz-Kooperationsvereinbarung stehen laut Kanton ausschliesslich Unternehmen im Fokus, die bereits ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem (UMS) nach der internationalen Norm ISO 14001 eingeführt haben und dieses erfolgreich betreiben.
«Mit einem funktionierenden Umweltmanagementsystem ist ein Betrieb in der Lage, seine umweltrelevanten Prozesse eigenverantwortlich zu erfassen, zu bewerten und zu überwachen», heisst es. Auch sei das Unternehmen aufgrund des Systems verpflichtet, neben der Einhaltung der Umweltschutzvorschriften auch die kontinuierliche Verbesserung seiner Umweltleistung voranzutreiben. (ldu/sks)