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Niederamt
Der Verein «Öisi Aare Niederamt» setzt sich ein für ein abfallfreies Naturerlebnis entlang des Flusses.
Flaneure, Schwimmerinnen, Jogger oder rumfläzende Jugendliche; das Ufer und Naherholungsgebiet der Aare zieht viele an. Gleichzeitig ist dieser Ort das Zuhause von Lebewesen im und am Wasser. Bäume, Sträucher und Auenlandschaften bieten den Vögeln und zahlreichen anderen Lebewesen einen idealen Unterschlupf. Damit dieser Kosmos nicht aus den Fugen gerät und weiterhin der Erholung von Menschen und Tieren dienen kann, braucht es das Engagement aller Besucherinnen.
Eine Gruppe aus dem Niederamt hat sich den Schutz und ein müllfreies Aareufer zur Aufgabe gemacht. Der Regionalverein «Öisi Aare Niederamt» hat trotz Lockdown seine Aktivitäten wieder aufgenommen. Er will damit auf die erhöhte Nutzung des Aareraums zwischen Olten und Aarau reagieren, die mit den wärmeren Frühlingstagen einhergeht.
Die Planung für den Verein «Öisi Aare Niederamt» hat ihre Anfänge im Jahr 2013. Sie steht im Zusammenhang Hochwasserschutzmassnahmen, deren Arbeiten kürzlich ihren Abschluss fanden. «Damals stellte man fest, dass mit der Neugestaltung der Uferbereiche deren Nutzung erheblich zunahm», sagt Daniel Gubler auf Anfrage. Er ist Gemeindepräsident von Winznau und Präsident des 2019 gegründeten Vereins. «Littering, Lärmbelästigungen und wild parkierte Fahrzeuge wurden zur Belastung für die Gemeinden», sagt Gubler. Die Umweltschutzkommission sei damals mit dem Anliegen an den Gemeinderat herangetreten, gegen diese Entwicklung etwas zu unternehmen. «Wir sahen dabei auch den Kanton auch in Pflicht. Dieser unterstützte unser Anliegen und auch die anderen betroffenen Gemeinden aus dem Niederamt stehen hinter dem Projekt. Ziel des Vereins ist es, bei der Bevölkerung die nötige Sensibilisierung zu erreichen. Dazu leistet der Verein Öffentlichkeitsarbeit, zudem arbeitet er mit dem Unternehmen Oltech zusammen.
Eine im März geplante Saisoneröffnung mit Info-Anlass wurde Corona-bedingt abgesagt. Zu diesem Orientierungs-Event hätte der Regionalverein verschiedene Vertreter von Vereinen aus dem Niederamt eingeladen, die sich in der Jugendförderung engagieren. Unter dem Motto «Abfall-Piraten» hätten Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisiert und motiviert werden sollen. Hätten, denn nun wurde der Anlass auf nächstes Jahr verschoben. Der Verein will sich nun an den «Clean Up-Days» im September beteiligen, wie er in einer Mitteilung schreibt. Diese finden vom 17. Bis 18. September statt.
In einer Mitteilung schreibt der Vereinspräsident Daniel Gubler aus Winznau: «In diesem Jahr wird der Druck auf den Aareraum weiter zunehmen. Erste Abfälle mussten bereits aufgesammelt werden.» Auch dieses Jahr soll eine möglichst gute Visitenkarte abgegeben werden: «Wir werden genügend Abfallbehälter aufstellen und für eine regelmässige Entsorgung der Abfälle besorgt sein.» Ferner sollen, wo notwendig, zusätzliche Abfalltonnen aufgestellt werden.
Die Entsorgung der Abfälle erfolgt durch die Werkhöfe der entsprechenden Anrainergemeinden. Und die Plakate, die der Verein aufstellen lässt, weisen die Bevölkerung auf die Abfallbehälter hin mit der Bitte, Littering zu vermeiden. Unterstützt werden sie dabei durch die Mitarbeitenden der Oltner Firma Oltech. Ebenso weist der Regionalverein darauf hin, dass «wildes Parkieren» im Aareraum vermieden und die vorgesehenen Parkplätze genutzt werden sollen.
Ein Thema an der kürzlich abgehaltenen Vorstandssitzung waren zudem die «Zweitwohnsitze» einzelner Personen auf den neu geschaffenen Inselchen im Raum Dulliken, Obergösgen und Winnie. Dabei handelt es sich um selbstkonstruierte «Baracken oder Verschläge aus Holz und Plastik». Gubler bittet in der Mitteilung darum, solche Konstruktionen zu unterlassen.
Der Uferraum samt Inselchen befindet sich im Eigentum des Kantons. Das Amt für Umwelt (AfU) hat bereits entsprechende Räumungen von solchen Konstruktionen veranlasst. «Es geht dabei nicht darum, der Bevölkerung den Aufenthalt auf den Inseln zu vermiesen.» Und:
Solche Bauwerke sind schlicht und ergreifend gefährlich»,
schreibt Gubler in der vorliegenden Mitteilung.
Während der Schneeschmelze im Frühling und nach starken Gewittern im Sommer kann der Wasserpegel der Aare stark anschwellen. Dadurch entstehen sogenannte «Schwallwasser». Wenn die Kraftwerkbetreiberin Alpiq Hydro überschüssiges Wasser über das Winznauer Wehr und die alte Aare abführen muss, steigt der Wasserpegel innert kürzester Zeit an. Der Verein liess darum entsprechende Hinweisschilder entlang der Aare montieren. «Die Bevölkerung wird dringend gebeten, sich an die Warnungen zu halten», so Gubler. «Wenn die Regeln eingehalten werden, kann einer gefahrlosen und erholsamen Nutzung des Aareraums nichts im Weg stehen.»