Nachhaltigkeit
Rosen, Weissdorne, Holunder und Co.: Das Schulhaus Mühlematt bekommt ein Biodiversitäts-Gärtli

Der Kanton will die botanische Vielfalt fördern und verteilt Setzlinge – Trimbach beteiligt sich an der Aktion. Das Schulhaus Mühlematt erhält einen Pflanzengarten.

Cyrill Pürro
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Das Mühlemattschulhaus: Der Kanton will mehr Pflanzenvielfalt im öffentlichen Raum.

Das Mühlemattschulhaus: Der Kanton will mehr Pflanzenvielfalt im öffentlichen Raum.

Bruno Kissling

Geförderte Biodiversität und die Möglichkeit, etwas über die einheimische Flora zu lernen: Beides soll demnächst beim Trimbacher Mühlemattschulhaus realisiert werden. Der Kanton Solothurn stellt der Gemeinde Trimbach einheimische Pflanzen zur Verfügung, welche die Schülerinnen und Schüler der Primarstufe Hegen und Pflegen werden.

Die Gemeinderätin Andrea Wiesner brachte das Thema am vergangenen Donnerstag in die Gemeinderatssitzung ein. Sie ist zuständig für das Ressort Bau und Infrastruktur und selbst Lehrerin an der Schule Trimbach. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben, verschiedene Pflanzenstecklinge rund um das Schulhaus zu setzen, einstimmig zu.

Biodiversitätsförderung und haptisches Unterrichtsmaterial zugleich

Am 22. Februar fertigen die Mitarbeitenden des Werkhofs die Löcher zur Pflanzung an, am Folgetag würden die Setzlinge geliefert. Wiesner ergänzt:

«Ausser wenn vom Werkhof ein Winterdienst ansteht. Dann kommen die Pflanzen erst anfangs März an.»

Rund 600 Franken kosten Bepflanzung und Transport. Die Kosten für die Pflanzen übernimmt der Kanton.

Sind die Löcher einmal ausgehoben und die Setzlinge gepflanzt, so übernimmt die Schülerschaft das Aufziehen und Pflegen. Die Primarschullehrerin Marianne Wyss übernehme zusammen mit ihrer Klasse den Lead und die Organisation des Projekts. Durch Wyss kam das Ganze erst ins Rollen, wie Wiesner sagt. Auf welche Art und Weise sich die Schülerinnen und Schüler einbringen können, zeige sich im Laufe des Projekts. Dazu sagt Wyss:

«Erst wenn die Pflanzen richtig wachsen, können die Schülerinnen und Schüler aktiv mitwirken.»

Mehr Grünflächen statt «öde Geröllflächen»

Im Rahmen der vom Regierungsrat verabschiedeten Strategie «Natur und Landschaft 2030+» werden verschiedene Aufwertungsmassnahmen zu Gunsten der Biodiversität im öffentlichen Raum ausgearbeitet und umgesetzt. «Damit versuchen wir, mehr naturnahe Grünflächen statt öde Geröllflächen zu schaffen», erklärt Thomas Schwaller vom Amt für Raumplanung. Eingesetzt werden ausschliesslich einheimische Pflanzen, um die Nahrungsgrundlagen für Insekten und Vögel sicherzustellen.

Das Amt versuche sich einen Überblick zu verschaffen, in welcher Gemeinde welche Massnahmen realisiert werden. Das Amt berät Interessierte bei Bedarf fachkundig über die Förderung der Biodiversität. Und der Kanton unterstützt Gemeinden auf Antrag finanziell. Schwaller erläutert:

«Zum Beispiel wenn es darum geht, einheimische und standortgerechte Wildsträucher auf öffentlichem Grund zu pflanzen.»