An der Gemeindeversammlung hinter der Salhöhe wurde für 2023 ein noch grösseres Minus veranschlagt als im Vorjahr. Mehr Einwohnende dürften aber zu mehr Steuereinnahmen führen. Und noch immer wird noch nach Geld gesucht, für das Wohnprojekt in der Dorfmitte.
Das Budget fürs kommende Kalenderjahr dominierte die Gemeindeversammlung vom Donnerstagabend. In der Kienberger Mehrzweckhalle Bühl hiess Gemeindepräsidentin Adriana Marti-Gubler 26 Stimmberechtigte willkommen. Bei einem Aufwand von gut 3,1 Millionen und einem Ertrag von etwas über 2,9 Millionen Franken weist das Budget 2023 ein Defizit von gut 227'000 Franken auf; rund 0,1 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.
Ausschlaggebend, so die Gemeindepräsidentin, seien der um rund 50'000 Franken höhere Beitrag an die Kreisschule Gelterkinden BL aufgrund gestiegener Schülerzahlen sowie der um zirka 60'000 Franken kleinere Beitrag aus dem kantonalen Finanz- und Lastenausgleich. Ferner habe die Gemeinde rund 70'000 Franken für Strassensanierungen veranschlagt, und die Kosten für die Heilpädagogik belaufen sich auf knapp 34'000 Franken, wobei der Kanton ab 2026 für diese Kosten aufkommt, «was für unsere Gemeinde eine erhebliche Entlastung bedeutet».
Weiter ergänzte die Gemeindepräsidentin, dass man beim Planungsgenehmigungsverfahren im Zusammenhang mit dem geplanten Windpark Burg für das kommende Jahr 20'000 Franken budgetiert habe, was zwingend sei.
Jedoch stellte sie in Aussicht, dass dank gestiegener Einwohnerzahlen – Kienberg hat derzeit 534 Einwohnende – auch mit mehr Steuereinnahmen gerechnet werden könne. In der Folge genehmigte der Souverän den Voranschlag einstimmig.
Die Gemeindesteuern, die Feuerwehrersatzabgabe und sämtliche Gebühren bleiben unverändert (129 Prozent für natürliche, 99 Prozent für juristisch Personen und 39 Prozent für Holding- und Domizilgesellschaften).
Zusätzlich einhellig gutgeheissen wurden die Nettoinvestitionen in der Höhe von knapp 42'000 Franken. Sie sind zu einem grossen Teil auf den vom Souverän einstimmig bewilligten Investitionskredit von 70'700 Franken zurückzuführen.
Das Geld wird laut Vize-Gemeindepräsident Christoph Hürbin für den «dringenden Ersatz der aus dem Jahr 1964 stammenden maroden Guss-Wasserleitung zwischen dem Pumphaus Brunnacker via Zweiermatt bis zur Wittnauerstrasse benötigt». Die bestehende Leitung werde auf einer Gesamtlänge von 270 Metern durch eine Kunststoffleitung mit grösserer Durchflussmengen-Kapazität ausgetauscht, wobei die Solothurnische Gebäudeversicherung sich mit 27 Prozent (knapp 19'100 Franken) beteiligt.
Unter «Verschiedenem» gab Genossenschaftspräsident Ruedi Bienz bekannt, dass man für die Liegenschaft «Hübelistrasse 26» – geplant ist ein neuer Wohnraum mit sechs Wohnungen – noch weiteres Genossenschaftskapital in der Höhe von 195'000 Franken sucht. «305’000 Franken haben wir schon beisammen», so Bienz.