An der Gemeindeversammlung bleibt der beantragte Kredit in der Höhe von 785'000 Franken für Hochwasserschutz unbestritten. Bund und Kanton haben ihre finanzielle Beteiligung in Aussicht gestellt.
Vor knapp einem Jahr hatte Stüsslingen nach dem grossen Unwetter im Juli mit Überschwemmungen und grossen Folgeschäden zu kämpfen. Die Gemeinde gehörte zu den am stärksten betroffenen im gesamten Kanton Solothurn. Damals waren auch verschiedene Strassenabschnitte in Mitleidenschaft gezogen worden – vor allem jene, die nicht asphaltiert waren.
«Der starke Regen und das Wasser, das diese Strassen herunterfloss, schwemmten den Mergel weg. Das verursachte grosse Folgeschäden in den Wohnsiedlungen und den Feldern», blickte Gemeindepräsident Georges Gehriger anlässlich der Gemeindeversammlung vom Montagabend auf das Unwetter zurück.
Beim letzten Traktandum des Abends ging es um einen Projektkredit in der Höhe von 785'000 Franken; für die Wiederinstandstellung von drei Flurwegabschnitten. Betroffen sind die Passage beim Rüttimattweg, der Abschnitt zwischen dem Hüttenhof und dem Staffelacker sowie der Bereich Unterer Wantel. «Wir möchten an diesen drei Stellen Strassenabschnitte asphaltieren, um künftig Unwetterschäden wie im letzten Sommer zu vermeiden», sagte Gehriger.
Das soll im Detail geschehen: Am Rüttimattweg soll die bestehende Asphaltierung um 150 Meter verlängert werden. Ebenfalls sollen zwei enge Kurven verbreitert werden. Mehr darf an dieser Stelle nicht verändert werden, weil dieser Flurweg zur Juraschutzzone gehört. Kostenpunkt für die geplanten Massnahmen: 100'000 Franken.
Beim zweiten Projekt soll die Verbindung zwischen Hüttenhof und Staffelacker auf einer Gesamtlänge von 560 Meter asphaltiert werden. Die Kosten dafür betragen 335'000 Franken.
Der teuerste Abschnitt – 350'000 Franken sind dafür vorgesehen – ist der Bereich Unterer Wantel. Dort soll einerseits eine Strecke von 505 Metern asphaltiert werden. Zugleich soll der 230 Meter lange Flurweg zwischen der Liegenschaft Wantel 1 und dem Gärbetweg zu einem Fussweg zurückgebaut werden. Auch diese Massnahme soll das Risiko von Unwetterschäden senken.
Die Versammlung genehmigte den Projektkredit in der Höhe von insgesamt 785'000 Franken einstimmig, wobei Bund und Kanton eine provisorische Zusage gemacht haben, dass sie 50 bis 60 Prozent der Kosten übernehmen werden.
Die Anwesenden gaben dem Gemeinderat in der Diskussion verschiedene Hinweise für die weitere Ausarbeitung der Projekte mit auf den Weg. Gehriger versprach, diese Punkte bei der Detailausarbeitung berücksichtigen. Die genauen Pläne für die drei Projekte würden zu gegebener Zeit öffentlich aufgelegt.
Die restlichen Traktanden der Gemeindeversammlung wurden zügig abgearbeitet. Die Revisionen des Baureglements, des Abwassergebührenreglements, des Reglements über die schulärztlichen Dienste und des Reglements über die Schulzahnpflege wurden allesamt klar angenommen.
Auch die Rechnung gab keinen Anlass zu Diskussionen. Die Gemeinde Stüsslingen weist für das vergangene Jahr einen Verlust in der Höhe von etwas mehr als 114'000 Franken aus. Budgetiert war ein Minus von 442'000 Franken, das vor allem in Zusammenhang mit der Fusion zwischen Stüsslingen und Rohr steht.
Dank sparsamem Umgang mit den finanziellen Mitteln konnte Finanzverwalter Matthias Deppeler aber ein besseres Ergebnis präsentieren. Und das obwohl wegen des Unwetters etliche nicht budgetierte Sofortmassnahmen zur Behebung von Schäden angefallen waren.