Gretzenbach
Trotz einem budgetierten Minus von einer halben Million Franken: Der Steuerfuss soll belassen werden

Die Mehrkosten in diversen Bereichen tragen zu «unerfreulichem» Budget bei. Grund sind zusätzliche Ausgaben in den Bereichen Soziale Sicherheit, Gesundheit und Verkehr.

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Die Gemeinde Gretzenbach verzeichnet in diversen Bereichen Mehrkosten.

Die Gemeinde Gretzenbach verzeichnet in diversen Bereichen Mehrkosten.

Hans Beer (Archiv)

Der Gemeinderat hat an seiner letzten Sitzung für das Jahr 2022 ein «unerfreuliches» Budget verabschiedet, wie es in einer Mitteilung heisst. Das prognostizierte Defizit der Gemeinde beläuft sich auf rund 480'000 Franken. Das Eigenkapital beträgt derweil rund 800'000 Franken.

Trotz des hohen Verlustes verzichtet der Gemeinderat aktuell auf einen Antrag zur Steuererhöhung. Sollte sich die Ertragssituation hingegen nicht verbessern, müsse, so der Gemeinderat, spätestens ab 2023 Steuermassnahmen ergriffen oder Senkungen der Ausgaben vorgenommen werden. Der Steuerertrag der Gemeinde im Umfang von rund 8,2 Millionen Franken könne die Ausgaben nicht decken.

Die Gründe für die steigenden Ausgaben liegen demnach vor allem bei den anfallenden und weiterhin ansteigenden Kosten in den Bereichen der sozialen Sicherheit, der Gesundheit und dem Verkehr. Auch der Friedhofausbau des Urnenhains belaste das Budget zusätzlich. Der finanzielle Aufwand in der allgemeinen Verwaltung falle hingegen tiefer aus.

Kostentreiber Feuerwehr und Wasserleitungen

Trotz einer Steuererhöhung von drei Prozent im Jahr 2020 und höheren Beitragszahlungen, können die ausbleibenden Steuern des KKG nicht ausgeglichen werden. Zudem tragen die im Jahr 2022 einmalig ausfallenden Gewinnanteile der Elektra Gretzenbach AG zur Verschärfung der Finanzlage bei. Der Gemeinderat schätzt, dass bis Ende 2022 das Eigenkapital Gretzenbachs vollständig aufgebraucht ist und es zu einem Bilanzfehlbetrag von minus rund 60'000 Franken kommen werde.

Mit den weiter erwarteten Aufwandüberschüssen werde der Bilanzfehlbetrag der Gemeinde bis zum Ende der Planungsperiode 2027 allmählich weiter ausgebaut. Wie es im Bericht weiter heisst, soll bei den Investitionen gespart werden, um die Verschuldung zu minimieren. Die Investitionen beschränken sich auf rund 90'000 Franken für die Feuerwehr, sowie rund 310'000 Franken für Wasserleitungen im Bereich Schwendiweg–Landhubel-Dössihubel.

Gemeindeversammlung unter neuer Leitung

Walter Schärrer führt am 13. Dezember das erste Mal eine Gemeindeversammlung in Gretzenbach.

Walter Schärrer führt am 13. Dezember das erste Mal eine Gemeindeversammlung in Gretzenbach.

Bruno Kissling

Weiter informiert der Gemeinderat, dass das Neujahrsapéro gemäss den aktuellen Covid-Bestimmungen, jedoch im Freien und somit von der Zertifikatspflicht befreit stattfindet. Die Einladungen mit den Details würden zu einem späteren Zeitpunkt versendet.

Die Gemeindeversammlung findet am Montag, 13. Dezember, um 20 Uhr in der Turnhalle 57 statt. Es wird die erste Gemeindeversammlung unter der Leitung des neuen Gemeindepräsidenten Walter Schärer sein. Er wurde im Juni gewählt und übernahm das Amt von Daniel Cartier. (mgt)