Däniken
Familienunternehmen mit Hollywoodcharakter

Nachdem sie lange auf der Suche nach einem geeigneten Studio waren, haben Ruth und Michael Feuz sowie Michael Schärer das Heft selbst in die Hand genommen. In Däniken eröffnet das Trio mit der Arthaios AG roundaboutmedia, ein multifunktionales Film- und Fotostudio.

Rahel Bühler
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Michael Schärer (links), Michael und Ruth Feuz in ihrem neuen Foto- und Filmstudio im Däniker Industriequartier.

Michael Schärer (links), Michael und Ruth Feuz in ihrem neuen Foto- und Filmstudio im Däniker Industriequartier.

Bruno Kissling

Ein roter Teppich säumt den Eingang, an der Seite stehen Paparazzi. Der Besucher mag sich fast wie an einer Filmpremiere in Hollywood vorkommen. Tatsächlich befindet er sich in Däniken, genauer gesagt an der Industriestrasse 28. Dort wurde am Donnerstagabend das multifunktionale Film- und Fotostudio Arthaios AG roundaboutmedia eröffnet.

Betrieben wird es von Ruth Feuz, Michael Feuz und Michael Schärer. Ruth Feuz ist ausgebildete Fotografin und Glaskünstlerin. Michael, ihr Sohn, ist studierter Filmemacher und Michael Schärer, ein langjähriger Freund der Familie, ist für den betriebswirtschaftlichen Teil des neuen Unternehmens verantwortlich.

Angefangen hat das Projekt im Jahr 2014: «Wir waren lange auf der Suche nach einer geeigneten Lokalität für unser Studio», erzählt Michael Feuz kurz vor der Eröffnung, zu welcher 150 Personen eingeladen waren. «In der Region haben wir aber nichts gefunden, deshalb haben wir uns dazu entschieden, unser eigenes zu bauen.» Die Idee für einen Eigenbau stammt von Vater und Ehemann Max Feuz, CEO der benachbarten e + h Services AG, der auch als Bauherr für das neu entstandene Gebäude fungiert.

«Beim Bau haben wir auf Qualität und Nachhaltigkeit geachtet», berichtet Max Feuz. Die Firma ist also ein richtiges Familienunternehmen. Wie passt da Michael Schärer rein? «Als Betriebsökonom bin ich für das Schreiben der Rechnungen verantwortlich. Allerdings darf ich da nicht ganz so kreativ sein», meint Schärer und lacht.

«16 Millionen Farben»

Das Herzstück des im Industriestil gehaltenen Gebäudes bildet das Film- und Fotostudio. Es ist komplett mit LED-Lampen ausgestattet und verfügt über eine 180-Grad-Hohlkehle, an welcher zum Beispiel Blitze oder Lampen montiert werden können. Wie in anderen Foto- und Filmstudios auch, sind die Wände und der Boden in Weiss gehalten.

Den Unterschied aber bildet die Beleuchtung. Im Studio der Arthaios AG kann per Knopfdruck von Kunst- auf Tageslicht, von grünem auf rotes Licht umgeschaltet werden. «Wir können 16 Millionen verschiedene Farben an die Wand projizieren», lässt Michael Feuz die Gäste wissen. Zudem lässt sich das Deckenschienensystem in alle Richtungen verschieben und schräg stellen. «Dies sorgt für die nötige Flexibilität während einer Foto- oder Filmproduktion», führt der Filmemacher aus.

Neben dem Studio, zu welchem auch ein Regieraum mit Schnittplatz und ein Maskenraum gehört, beinhaltet das Gebäude eine Eventhalle und eine Gastronomie-Küche, in welcher Menüs für bis zu 100 Personen zubereitet werden können. Ein solcher Catering-Anlass wurde an Weihnachten des letzten Jahres bereits durchgeführt.

Auch sonst haben bereits einige Produktionen im neuen Studio realisiert werden können. «90 Prozent aller Film- und Fotoproduktionen lassen sich hier realisieren», ist Bauherr Max Feuz überzeugt. Bislang sind es vor allem Werbeaufnahmen gewesen, auch das Schweizer Fernsehen war schon mal zu Gast.

Im Däniker Studio werden nicht nur Mutter und Sohn ihrer Kreativität frönen: Es wird auch vermietet. Im Obergeschoss des 400 Quadratmeter grossen Gebäudes befinden sich ein Glasatelier, Ruth Feuz betätigt sich auch als Glaskünstlerin, sowie Büros und Schulungsräume. Letztere werden auch vermietet.

An der Eröffnung wurde nicht nur das Studio gezeigt, das Publikum bekam auch bereits abgeschlossene Produktionen präsentiert: Ruth Feuz zeigte einige ihrer Werke, die aus ihrer Ausbildungszeit oder von Reisen herstammen. Auf Bildschirmen führte Michael Feuz ein paar seiner Produktionen vor. Da werden zum Beispiel die Speicherstadt in Hamburg, Bilder von malerischen Landschaften oder ein Film über Eisbären beim Spielen ausgestellt. Und vielleicht kommen demnächst auch Produktionen hinzu, bei welchen sich der Zuschauer beim Betrachten tatsächlich nach Hollywood versetzt fühlt.