Eine Investorengesellschaft plant Neubauten mit Alterswohnungen und gemischter Nutzung neben der Schönenwerder Villa Bally-Marty.
Die O.P.M. Invest AG mit Sitz in Rapperswil-Jona hat in Schönenwerd eingekauft. Wie die auf Entwicklung und Bewirtschaftung von Immobilien spezialisierte Aktiengesellschaft in einer Medienmitteilung vermeldet, befindet sich die Villa Bally-Marty so wie über 8000 Quadratmeter Parkgelände seit Anfang Monat in ihrem Besitz. Das Unternehmen plant neben dem historischen Gebäude unter dem Titel «Wohnen im Park» zwei Neubauten mit insgesamt 29 Wohnungen. Von der Parkfläche soll so viel als möglich erhalten bleiben, eine Teilöffnung der Anlage für die Öffentlichkeit ist angedacht.
Die Villa Bally-Marty war das Erste von vier Projekten, die zwischen 1896 und 1919 durch das Architekturbüro Curjel & Moser für die Industriellenfamilie Bally realisiert wurden. Während die drei späteren Bauten in direktem Zusammenhang mit der Schuhfabrik C. F. Bally AG und deren Arbeitern standen, war die herrschaftliche Villa Bally-Marty ein Privatauftrag von Friedrich Arnold-Bally-Marty, Neffe des Firmengründers Carl Franz Bally und Inhaber der Schönenwerder Bandweberei.
Auf Anfrage sagt Serge Aerne, Verwaltungsratspräsident der neuen Eigentümerin:
«Zurzeit befindet sich das Projekt noch in der Entwicklung. Wir stellen uns aber eine künftige Nutzung des Areals durch verschiedene Generationen vor.»
Denkbar sei im historischen Gebäude etwa ein Ärztehaus oder eine Kindertagesstätte. In den beiden neuen Gebäuden sollen vornehmlich bezahlbare Alterswohnungen, für Menschen aus dem Umkreis Schönenwerds entstehen.
Bisher war das Anwesen in Privatbesitz, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Das Unternehmen will einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag am Standort investieren und das Grundstück anschliessend nicht weiter veräussern.
«Das Bauvorhaben bedeutet eine gewisse Herausforderung»,
erklärt Aerne. Da vom alten Baumbestand und der Parkfläche möglichst viel unverbaut bleiben soll, werde alles sorgfältig berechnet.
Erste Gespräche mit der Gemeinde hätten stattgefunden und würden nun intensiviert. «Wir möchten die Baueingabe bei der lokalen Behörde noch dieses Jahr einreichen und hoffen auf einen Baustart Mitte 2022», so Aerne.