Aus Niederämter Sicht
Lachen funktioniert als Medizin

Unser Kolumnist übt sich in seinem Auto immer wieder in Geduld. Wenn ihm dann eine digitale Dankesbotschaft vom Busende zulächelt, schwindet der Frust.

Fabian Bloch*
Fabian Bloch*
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Dem Bus den Vortritt überlassen erzeugt in manchen Fällen eine digitale Botschaft auf dem Display am Busende.

Dem Bus den Vortritt überlassen erzeugt in manchen Fällen eine digitale Botschaft auf dem Display am Busende.

Bild: Fritz Thut/Archiv

Sagen Sie auch ab und zu Danke? Oder hören Sie ab und zu sogar ein Danke, das Ihnen selbst gilt? Vielleicht haben Sie ja was Gutes getan und kriegen dafür ein Danke. Oder eben; jemand hat für Sie was getan und Sie sagen Danke.

Ein Merci, wie wir ja auch zu sagen pflegen, kann viel auslösen. Wissen Sie, wie ich nun auf dieses Thema komme? Noch nicht? Also es ist ein geschriebenes Danke, das mich auf das Thema gebracht hat. Ein kurzfristig aufleuchtendes Danke, das vielleicht überraschen mag. Und? Nächster Tipp: Das Danke fährt, wenn Sie es sehen, vor Ihnen auf der Strasse. Jetzt ist es sicher allen klar: Es geht um das Danke auf der Anzeige hinten bei den Bussen von BOGG. Falls Sie das noch nie gesehen haben, müssen Sie unbedingt weiterlesen.

Meine letzte Kolumne handelte von den Schleichern, die sich durch das Niederamt kämpfen. Und heute geht’s schon wieder um den Verkehr. Das kommt daher, dass ich in den letzten Wochen viel im Auto sass, um zwischen den vielen Engagements hin- und herzugondeln. Im Auto hat man ja Zeit.

Nun, irgendwie verfolgt mich das Gefühl immer wieder, dass die Busse einfach aus den Bushaltestellen rausfahren. Haben die eigentlich Vortritt? Meine Recherche zeigt zu meinem eigenen Verblüffen, dass die Linienbusse tatsächlich Vortritt haben! Aber nur, wenn sie blinken und den herannahenden anderen Verkehrsteilnehmern genügend Zeit zum Abbremsen lassen.

Ich bin einigermassen überrascht. Mich haben die sich in die Kolonne zwängenden Busse nämlich auch schon genervt – aber offenbar haben die tatsächlich Vortritt. Eigentlich ist das ja eine gute Sache, denn sonst kann der Fahrplan bei unserem hohen Verkehrsaufkommen kaum eingehalten werden. In der stark besiedelten Region oder in der Stadt ist es sicher nicht so schlimm, wenn ein Bus vor einem fährt. Aber wenn bei der Haltestelle Baselbieter in Trimbach der Bus genau vor mir rausfährt und dann bis Hauenstein da bleibt … Das kann schon Nerven kosten. Wer kennt das nicht.

Lustigerweise haben die Busse aber einen Trumpf im Ärmel: das aufleuchtende «Danke». Ich freue mich, wenn das kommt. Das Danke kann den kleinen Frust unmittelbar in ein kleines Lächeln verwandeln.

Lachen ist sowieso eine gute Medizin. Von der deutschen Managementtrainerin Vera F. Birkenbihl habe ich eine Methode kennengelernt, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Sie kennen ja alle diese schwierigen Momente. Beruflich, privat und sowieso. Birkenbihls Trick: Machen Sie für 60 Sekunden ein extremes Lachgesicht. Sie müssen nicht laut lachen, sondern einfach die Lachgrimasse während 60 Sekunden halten. Probieren Sie es aus. 1 Minute ist lange, aber ich verspreche Ihnen, es hilft.

Offenbar schüttet die Lachgrimasse etwas im Körper aus, was einen positiv stimmt. Ist ja logisch. Es ist übrigens einfach auch unterhaltsam, falls Sie das im öffentlichen Raum machen. Sie dürfen nicht überrascht sein, wenn Sie in ihrem kleinen Frust mit dem 60-Sekunden-Lachen sogar noch Leute zum Lachen anstecken. Das ist doch eine Win-win Situation.

Eine zweite wichtige Botschaft von der lieben Vera Birkenbihl – es gibt viele unterhaltsame Vorträge von ihr auf Youtube – möchte ich ganz kurz antönen. Sie sagt, wenn man sich über etwas aufregt, soll man das für 15 Sekunden tatsächlich zulassen. Und dann aber weitermachen. Ich habe es probiert. Bei einigen Dingen geht das, aber nicht bei allen. Es hilft und ist in unserem Haushalt immer wieder ein Running Gag.

Freuen Sie sich also, wenn das nächste Mal auf der Anzeige beim Bus von BOGG ein «Danke» aufleuchtet, Sie haben nämlich was Gutes gemacht und das ist Ihr kleiner Lohn.

*Fabian Bloch ist Musiker, spielt Eufonium und liebt das Leben. Er lebt in Wisen.