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Der Musikverein Gretzenbach tut sich für sein Jahreskonzert mit der Laienspielgruppe Gretzenbach zusammen. Das Konzert findet am Samstag statt und hat so einige Überraschungen parat.
Duette von Cornett und Euphonium, ein Solostück von der Basstuba und mehrere Lieder mit der gesamten Brassband: Das diesjährige Programm des Musikvereins Gretzenbach unter der Leitung von Andrea Scherrer ist vielseitig.
Die vertretenen Genres reichen von Ländlern über Märsche bis hin zu Popsongs von Madonna und dem schmachtenden Klassiker «Io Senza Te». «Wir versuchen, jeweils eine gute Mischung zusammenzustellen», sagt Vereinspräsident Michael Gugger, der Schlagzeug und Perkussionsinstrumente spielt. Das sei sowohl für das Publikum als auch für die Musiker interessant.
Denn die Geschmäcker sind unterschiedlich. So gefällt Anton Hagmann, der Posaune spielt, der Schlussmarsch «Gruss an das Worblental» von Stephan Jaeggi am besten. Bassposaunist André Steininger findet vor allem an Ländlern Gefallen. «Da wird jeder etwas anderes sagen», fügt er an. Schliesslich, so Steininger, seien jedoch alle Lieder schön.
Neben dem musikalischen Teil ist im Musikverein auch die Geselligkeit wichtig. Die Musiker sehen sich bei den regelmässigen Proben und an den Anlässen. Für das kommende Konzert probt der Musikverein seit Januar wöchentlich und zuletzt gar zwei Mal pro Woche.
- 23. März: Unterhaltungsabend der MG Niedergösgen um 18.30 Uhr in der Mehrzweckhalle «Inseli».
- 6. April: Jahreskonzert der MG Erlinsbach um 20.15 Uhr in der Mehrzweckhalle Kretz.
- 6. April: Frühlingskonzert der MG Trimbach um 19.30 Uhr im Mühlemattsaal.
- 4. Mai: Unterhaltungskonzert der SG Dulliken- Starrkirch-Wil um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle in Dulliken. (sil)
Manche der 26 Mitglieder sind schon viele Jahre mit dabei. Anton Hagmann und Brigitte Höfler etwa spielen seit über 50 Jahren im Musikverein. «Ich war damals die erste Frau im Musikverein — oder das erste Meitli», so Höfler. Obwohl sie in Niedergösgen aufgewachsen sei, sei klar gewesen, dass sie in den Gretzenbacher Musikverein eintreten würde — dort spielte nämlich bereits ihr Vater mit.
Erst musizierte sie mit der Trompete. Als der Musikverein dann auf die Brassband-Besetzung wechselte, wurde das Cornett zu ihrem Instrument. Vor den Konzerten sei sie jeweils immer noch ein bisschen nervös — «kommt darauf an, wie gut ich es kann», meint sie lachend. Im Gegensatz zu ihr sagt Hagmann, dass er vor Konzerten kaum mehr Lampenfieber habe.
Seit fünf Jahren mit dabei ist der Gretzenbacher André Steininger. Zuvor musizierte er in anderen Formationen. «Mir gefällt die Geselligkeit, es ist eine sehr gute Gruppe hier», so Steininger. Er erfuhr damals, dass der Gretzenbacher Musikverein Unterstützung suchte und entschloss sich, mitzumachen.
Zum dritten Mal organisiert der Musikverein nun das Jahreskonzert zusammen mit der Gretzenbacher Laienspielgruppe. Beide Gruppen profitierten davon, dass mehr Zuhörer den Weg an den Anlass finden.
Im zweiten Teil des Programms — nach der musikalischen Unterhaltung durch den Musikverein — spielt die Laienspielgruppe Gretzenbach unter der Regie von Max Wüest das Stück «E würksami Rosskur» von Arthur Brenner. Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind der Metzgermeister Karl Fleischli und sein Pferd, die sich beide überessen haben und deshalb unter starke Bauchschmerzen leiden. Ein Arzt wird zu Hilfe gerufen. So einfach werden die beiden allerdings nicht von ihrem Leiden erlöst: Es kommt zu Verwechslungen und auch die Familie des Metzgers, die Praktikantin und das Dienstmädchen mischen sich ein.
Die Aufführung am Jahreskonzert des Musikvereins ist für die Theatergruppe die Zweitletzte in dieser Saison, die Mitte November 2018 angefangen hat. «Wir haben jeweils pro Saison sechs grössere Auftritte und etwa drei kleinere, zum Beispiel an Altersnachmittagen», erklärt Alexandra Kuhn, die den Verein seit sieben Jahren präsidiert. Gebucht wird die Laienspielgruppe Gretzenbach meist als Ergänzung an Musik- und Jodlerabenden. Die Gruppe besteht seit 49 Jahren. Zurzeit zählt sie zwölf Mitglieder, von denen dieses Jahr sieben auf der Bühne stehen. Nach dem Ende der Saison im Frühling beginnt die Suche nach einem neuen Stück, entschieden wird noch vor den Sommerferien. Die Gruppe spielt vor allem kurze Lustspiele und Stücke im «alten Stil» — «nichts Modernes», wie es Kuhn ausdrückt. Aber: «Lacher sind vorprogrammiert.»
Die Vereinspräsidentin freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Musikverein. Alleine sei es nämlich für beide Gruppen schwierig, einen Anlass dieser Grösse zu stemmen. «Es ist eine super Sache, gerade da wir zwei Gretzenbacher Vereine sind», sagt sie. Die Zusammenarbeit stimme so für beide. Und auch sie erhielten positive Rückmeldungen auf die Kombination von Musik und Theater, so Kuhn. (ALS)
Einen Bezug aufeinander nehmen die musikalischen Stücke und das Theater jedoch meistens nicht. «Die Laienspielgruppe spielt vor allem traditionelle Stücke, wir können aber nicht nur Ländler spielen», erklärt Vereinspräsident Gugger diesen Umstand.
Die Rückmeldungen seien bisher positiv gewesen: «Die Kombination aus Musik und Theater kam jeweils sehr gut an.» Bereits zuvor lud der Musikverein verschiedene Vereine aus der Umgebung zum zweiten Teil des Jahreskonzerts ein, zum Beispiel einen Jodler- oder Kinderchor oder etwa Dudelsackspieler.
Die Zusammenarbeit mit der Laienspielgruppe kam zustande, als Gugger 2015 Präsident wurde und es einen Wechsel bei den Mitgliedern in der Theatergruppe gab. «Das brachte frischen Wind», stellt Alexandra Kuhn fest, Präsidentin der Laienspielgruppe.
Der Musikverein Gretzenbach ist während des Jahres noch an anderen Orten anzutreffen: So spielen sie etwa am 5. Mai am «Weissen Sonntag» in der Gretzenbacher Kirche, am 30. Juni am Jugendfestumzug in Niedergösgen oder am 31. August vor den Jubilaren.
Das Jahreskonzert findet am Samstag, 16. März, um 20 Uhr in der Turnhalle 57 in Gretzenbach statt. Abendessen und Kuchenbuffet gibt es ab 18.30 Uhr.