Avag Olten
Wegen steigender Marktpreise: Mehr Geld für Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaik-Anlagen

Wer seinen Solarstrom in das Netz der Avag einspeist erhält ab dem 1. Juli dieses Jahres 14,65 Rappen pro Kilowattstunde – mehr als doppelt so viel wie bisher. Damit passt die Netzbetreiberin die Vergütung an die gestiegenen Marktpreise an.

mgt/otr
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Einspeisung ins Netz lohnt sich ab dem 1. Juli noch mehr: Die Avag erhöht ihre Vergütungen für Betreibende von Photovoltaik-Anlagen.

Einspeisung ins Netz lohnt sich ab dem 1. Juli noch mehr: Die Avag erhöht ihre Vergütungen für Betreibende von Photovoltaik-Anlagen.

Valentin Hehli

Es ist eine erfreuliche Nachricht für Betroffene: Zum Monatsbeginn hin erhöht die Netzbetreiberin Aare Versorgungs AG Avag mit Sitz in Olten die Rückliefervergütung für die Energie aus Solarproduktion um mehr als das Doppelte: auf 14,65 Rappen pro Kilowattstunde.

Bisher erhielten Besitzerinnen und Besitzer von Photovoltaik-Anlagen 6,2 Rappen pro Kilowattstunde, wenn sie ihren Solarstrom an die Avag verkauften. Die Vergütung für den Herkunftsnachweis bleibt demnach unverändert, wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist. Kundinnen und Kunden mit Direkteinspeisung erhalten weiterhin 5 Rappen pro Kilowattstunde; bei Kundinnen und Kunden mit Eigenverbrauch beträgt die Vergütung des Herkunftsnachweises 3 Rappen pro Kilowattstunde. Für grosse Anlagen werden 1,5 Rappen pro Kilowattstunde vergütet, heisst es weiter.

Hintergrund der Erhöhung der Rückliefervergütung sind die gestiegenen Marktpreise für Strom:

«Die Höhe der Rückliefervergütung richtet sich nach den vermiedenen Beschaffungskosten. Das entspricht in etwa dem Preis, den Energieversorger für ihren Stromeinkauf zahlen.»

Seit Ende 2021 hätten sich die Marktpreise beinahe vervierfacht. Dies werde 2023 auch zu einem Anstieg der Grundversorgungstarife führen.

Die Avag, deren Gebiet 17 Gemeinden mit rund 30’000 Kundinnen und Kunden umfasst, reagiere nun «vorzeitig» auf den Anstieg und passe die Rückliefervergütung bereits jetzt an die Marktpreise an. «Damit profitieren Besitzerinnen und Besitzer schon ein halbes Jahr vor Inkrafttreten der neuen Grundversorgungstarife von der deutlich höheren Vergütung.»

Bisher erfolgte die Anpassung der Rückspeisevergütung zeitgleich mit den Grundversorgungstarifen Anfang jedes Jahres, jeweils vier Monate vorgängig publiziert.

Die hohen Marktpreise und Rückliefervergütungen machten den Bau einer neuen Photovoltaik-Anlage noch attraktiver, schreibt die Avag. Besitzerinnen und Besitzer könnten den eigenen, im Vergleich zu den Marktpreisen oder den Grundversorgungstarifen «eher kostengünstig produzierten» Solarstrom nutzen und so ihre Ausgaben senken. «Dazu kommt, dass die überschüssige Energie nun auch zu einem deutlich höheren Tarif in das Stromnetz eingespeist werden kann.»

Stand heute sei zu erwarten, so das Unternehmen weiter, dass die Rückliefervergütungen auf absehbare Zeit über dem bisherigen Niveau liegen würden.