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Solothurn
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Das Jubiläum wurde zum Volksfest Nach zwei Jahren Pause wurde der 10. Slow-Up Solothurn-Buechibärg durchgeführt. 32'000 Teilnehmende waren bei besten Bedingungen auf der Strecke.
32000 Teilnehmende waren am Sonntag auf der 46 Kilometer langen Strecke zwischen Solothurn, Zuchwil, Biberist, Lohn-Ammannsegg, Aetingen, Unterramsern, Schnottwil, Oberwil bei Büren, Bibern und Lohn-Lüterkofen unterwegs.
Die Stimmung war äusserst friedlich. Das Wort «slow» aus dem Slow-up war Programm. Plakate am Strassenrand mahnten gelegentlich daran, dass auf der Strecke nicht mehr als 25 km/h gefahren werden sollte. Und die schnellen E-Bike-Fahrerinnen und -fahrer hielten sich grösstenteils daran. Es gab kaum unüberlegte Überholmanöver oder Raser auf der Strecke.
Das war auch gut so, denn die Zahl der Kinder, die dieses Jahr unterwegs waren, war nochmals deutlich höher als in den letzten Jahren. Vor allem auf den flachen Streckenabschnitten pedalten die Kleinen teilweise wie die ganz Grossen.
Auch an den neuralgischen Punkten – dem «Balmstutz» etwa, aufwärts von Balm bei Messen nach Schnottwil, oder der langen Abfahrt von Oberwil nach Gossliwil – gab es kaum gefährliche Situationen.
«Es sieht nach einem vollen Erfolg aus.» Slow-up-Geschäftsführer Boris Graber musste coronabedingt zwei Jahre auf seine Premiere warten. Er habe die Stimmung entlang der Strecke als durchwegs gut aufgenommen und die Teilnehmenden waren alle glücklich.
«Soweit ich das bis jetzt weiss, hatten auch alle Festbetreiber einen guten Tag.»
Wichtig für Graber zudem: Es gab keinen nennenswerten Unfälle und für einmal auch keine vermissten Personen. Letzteres sind meist Kinder, die unterwegs verloren gehen. Das Fazit von Boris Graber ist denn auch einfach: «Es war ein sehr schöner Anlass.»
Die Rahmenveranstaltungen in den Gemeinden und Dörfern machen den Slow-up Solothurn-Buechibärg jeweils zu einem riesigen Volksfest. Über ein Dutzend Festplätze lockten auch dieses Jahr mit kulinarischen, kulturellen und sportlichen Angeboten. Im Einsatz standen wiederum zahlreiche Vereine und mehr als 400 freiwillige Helferinnen und Helfer.
Auch nach 16 Uhr war der Festplatz in Biberist immer noch gut gefüllt. «Die Leute geniessen es spürbar, hier zu sein», erklärt Brigitte Winz (OK-Präsidentin Festplatz Biberist und gleichzeitig Sicherheitschefin).
«Die Stimmung war sehr gut und sehr friedlich. Wir sind extrem positiv überrascht. Denn nach der langen Pause waren wir schon etwas nervös.»
Obwohl es teilweise einige Zeit dauerte, bis man zu Essen und Trinken kam, waren die Leute laut Winz sehr geduldig. Kuchen gab es in Biberist irgendwann keinen mehr. Alles andere konnte nachgeliefert werden. Sehr begehrt war das Trampolinspringen. Brigitte Winz konnte bei der Planung praktisch eins zu eins auf das Konzept für 2020 zurückgreifen. Denn auf dieses Jahr hin gab es in Biberist einige Änderungen, de eben nicht auf Corona zurückzuführen sind.
Auch in Lüterkofen-Ichertswil lief es gut. «Um 14 Uhr hatten wir allerdings Grossandrang und etwas Mühe mit den Sitzplätzen», erklärt Adrian Arni (OK-Präsident Festplatz Lüterkofen). Und: «Wir sind sehr zufrieden.» Laut Arni war die Grundstimmung durchwegs positiv und man habe es allen angemerkt, dass sie sich freuten, dass man wieder ein gemeinsames Fest geniessen kann.
Aufgefallen ist Arni auch, dass alle sehr respektvoll und achtsam unterwegs waren, wie auch andernorts konnte er kaum «Raser» ausmachen.
Schnottwil ist in aller Regel das Mittags-Epizentrum des Slow-up. So war es auch heuer. Teilweise war kein Durchkommen mehr. Der Turnverein musste die Pommes Frites von der Karte streichen, der Familienverein das Chnoblibrot. Irgendwann gab es noch Wurst, aber kein Brot mehr dazu. Platzchefin Kathrin Jenni erklärtes mit einem kleinen Lachen.
«Die Hauptprobe für die Chilbi im August hat funktioniert.»
«Die Beizen waren voll, die Vereine haben gut gearbeitet. Die Stimmung war gut und wir haben viele glückliche Leute gesehen», meint Jenni abschliessend.
Der Neustart des Slow-up Solothurn-Buechibärg ist in allen Teilen geglückt: Bei idealem Wetter haben am Sonntag rund 32'000 Personen am 10. Slow-up Solothurn-Buechibärg teilgenommen, wie die Veranstalter in einer offiziellen Medienmitteilung schreiben. Es war die erste Austragung nach zwei Jahren coronabedingter Pause und die erste unter neuer Leitung. Polizei und Veranstalter zogen am Abend eine durchwegs positive Bilanz.
Der Jubiläums-Slow-up wird für die Veranstalter in doppelter Hinsicht in die Geschichte eingehen. Einerseits, weil die Grossveranstaltung punkto Teilnehmerzahl nahtlos an die erfolgreichen Austragungen vor der Corona-Pause anknüpfen konnte. Andererseits, weil das neue Organisationsteam unter der Leitung von Boris Graber die Première mit Bravour gemeistert hat.
Der Slow-up startete pünktlich um 10 am Sonntagmorgen. Im Solothurner Kreuzackerpark durchschnitten Stadtpräsidentin Stefanie Ingold, Beat Stähli (Präsident des Vereins Slow-up Solothurn-Buechibärg) und Jürgen Hofer (Slow-up-Vizepräsident und Direktor Solothurn Tourismus) das Startband und OK-Präsident Boris Graber konnte die Strecke frei geben.
«Endlich zurück aus der Corona-Lethargie» Stadtpräsidentin Stefanie Ingold hatte zuvor bei der Eröffnungsfeier erklärt, der Slow-up geniesse im Veranstaltungskalender der Stadt einen grossen Stellenwert. Entsprechend sei die Freude gross, dass die Veranstaltung nach zwei Ausfalljahren nun wieder stattfinden könne.
Der Slow-up sei ein Appell an die Lebensfreude, sagte Vereinspräsident Beat Stähli:
«Eine ideale Gelegenheit, um uns aus der Corona-Lethargie zurückzuholen.»
Und Tourismusdirektor Hofer ergänzte: «Wir stehen nach der Pandemie sozusagen vor einem Neustart ins Leben. Der Slow-up ist der Startschuss dazu.»
An der Eröffnungsfeier in Solothurn nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil. Darunter Regierungsrätin Brigitte Wyss, der Leiter der kantonalen Sportfachstelle, Jürg Schibler, der Solothurner Stadtschreiber Hans-Jörg Boll sowie Roger Siegenthaler, Präsident des Verbandes der Solothurner Einwohnergemeinden und Präsident der Regionalplanungsgruppe Repla EspaceSolothurn.
Mit grossem Applaus verdankt wurden die Initianten und langjährigen Organisatoren des slowUp Solothurn-Buechibärg, Monika und Benno Krämer. Der Grossanlass verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, so die Veranstalter in ihrer Mitteilung. Ein Sturz und zwei medizinische Notfälle erforderten den Einsatz der Ambulanz, ansonsten hatten die Polizei sowie die Sanitäts- und Rettungsdienste bis zum Schluss um 17 Uhr hauptsächlich kleinere Einsätze zu leisten.
Dieses Jahr finden noch elf weitere Slow-up in der Schweiz statt.