Die besten Bilder
Petrus ist ein Bucheggberger: Der Jubiläums-Slow-up Solothurn-Buechibärg wurde zum Volksfest

Das Jubiläum wurde zum Volksfest Nach zwei Jahren Pause wurde der 10. Slow-Up Solothurn-Buechibärg durchgeführt. 32'000 Teilnehmende waren bei besten Bedingungen auf der Strecke.

Rahel Meier
Drucken
Jubiläums-Slow-up mit rund 32'000 Teilnehmenden.

Jubiläums-Slow-up mit rund 32'000 Teilnehmenden.

Tom Ulrich

32000 Teilnehmende waren am Sonntag auf der 46 Kilometer langen Strecke zwischen Solothurn, Zuchwil, Biberist, Lohn-Ammannsegg, Aetingen, Unterramsern, Schnottwil, Oberwil bei Büren, Bibern und Lohn-Lüterkofen unterwegs.

Die Stimmung war äusserst friedlich. Das Wort «slow» aus dem Slow-up war Programm. Plakate am Strassenrand mahnten gelegentlich daran, dass auf der Strecke nicht mehr als 25 km/h gefahren werden sollte. Und die schnellen E-Bike-Fahrerinnen und -fahrer hielten sich grösstenteils daran. Es gab kaum unüberlegte Überholmanöver oder Raser auf der Strecke.

Das war auch gut so, denn die Zahl der Kinder, die dieses Jahr unterwegs waren, war nochmals deutlich höher als in den letzten Jahren. Vor allem auf den flachen Streckenabschnitten pedalten die Kleinen teilweise wie die ganz Grossen.

Festplatz Schnottwil: Am Mittag schlicht und einfach «pumpenvoll».
35 Bilder
Schon um 11 Uhr beste Stimmung in Biberist: Der Kreisel für einmal als Veloparkplatz genutzt.
Das Trampolinspringen war heiss begehrt.
Zwischen Biberist und Lohn-Ammannsegg - Aktivitäten für Kinder.
Auf der autofreien Kantonsstrasse Richtung Bahnhof Lohn-Lüterkofen.
Bahnhof Lohn-Lüterkofen: Immer ein Engpass an dem häufig laufen angesagt ist.
Bahnhof Lohn-Lüterkofen: Festplatz mit Musik.
Ein spezielles Gefährt.
Festplatz in Aetingen.
Idyllischer Veloparkplatz in Unterramsern.
Spycher Balm bei Messen: Die Militärradfahrer sind auch wieder unterwegs.
Balm bei Messen.
Balm bei Messen.
Abzweigung zum «Balmstutz», dem Aufstieg nach Schnottwil.
Der Balmstutz.
Auch die Militärradfahrer haben den Aufstieg nach Schnottwil geschafft.
Und runter gehts auf den Festplatz Schnottwil.
Epizentrum Festplatz Schnottwil: Am Mittag war teilweise kein Durchkommen mehr möglich.
Abfahrt von Oberwil nach Gossliwil.
Der «Erdbeertörtlistau» in Bibern.
Heiss begehrt: Die Erdbeertörtli in Bibern. Mit dem Hut Erdbeerbauer Hans Ulrich Müller.
Langsam geht es abwärts Richtung Ichertswil.
Auch der Festplatz in Lüterkofen war gut besetzt.
Schaulaufen für den Fotografen.
Die Ambulanzen hatten zum Glück kaum etwas zu tun.
Slow: Das war das Motto.
Mit dem Velo durch den idyllischen Bucheggberg.

Festplatz Schnottwil: Am Mittag schlicht und einfach «pumpenvoll».

Rahel Meier

Auch an den neuralgischen Punkten – dem «Balmstutz» etwa, aufwärts von Balm bei Messen nach Schnottwil, oder der langen Abfahrt von Oberwil nach Gossliwil – gab es kaum gefährliche Situationen.

Organisatoren sind rundum zufrieden

«Es sieht nach einem vollen Erfolg aus.» Slow-up-Geschäftsführer Boris Graber musste coronabedingt zwei Jahre auf seine Premiere warten. Er habe die Stimmung entlang der Strecke als durchwegs gut aufgenommen und die Teilnehmenden waren alle glücklich.

«Soweit ich das bis jetzt weiss, hatten auch alle Festbetreiber einen guten Tag.»

Wichtig für Graber zudem: Es gab keinen nennenswerten Unfälle und für einmal auch keine vermissten Personen. Letzteres sind meist Kinder, die unterwegs verloren gehen. Das Fazit von Boris Graber ist denn auch einfach: «Es war ein sehr schöner Anlass.»

Festplätze waren teilweise am Anschlag

Die Rahmenveranstaltungen in den Gemeinden und Dörfern machen den Slow-up Solothurn-Buechibärg jeweils zu einem riesigen Volksfest. Über ein Dutzend Festplätze lockten auch dieses Jahr mit kulinarischen, kulturellen und sportlichen Angeboten. Im Einsatz standen wiederum zahlreiche Vereine und mehr als 400 freiwillige Helferinnen und Helfer.

Auch nach 16 Uhr war der Festplatz in Biberist immer noch gut gefüllt. «Die Leute geniessen es spürbar, hier zu sein», erklärt Brigitte Winz (OK-Präsidentin Festplatz Biberist und gleichzeitig Sicherheitschefin).

«Die Stimmung war sehr gut und sehr friedlich. Wir sind extrem positiv überrascht. Denn nach der langen Pause waren wir schon etwas nervös.»

Obwohl es teilweise einige Zeit dauerte, bis man zu Essen und Trinken kam, waren die Leute laut Winz sehr geduldig. Kuchen gab es in Biberist irgendwann keinen mehr. Alles andere konnte nachgeliefert werden. Sehr begehrt war das Trampolinspringen. Brigitte Winz konnte bei der Planung praktisch eins zu eins auf das Konzept für 2020 zurückgreifen. Denn auf dieses Jahr hin gab es in Biberist einige Änderungen, de eben nicht auf Corona zurückzuführen sind.

Der Tele M1-«Aktuell»-Beitrag zum Thema.

Tele M1

Sitzplätze waren teilweise Mangelware

Auch in Lüterkofen-Ichertswil lief es gut. «Um 14 Uhr hatten wir allerdings Grossandrang und etwas Mühe mit den Sitzplätzen», erklärt Adrian Arni (OK-Präsident Festplatz Lüterkofen). Und: «Wir sind sehr zufrieden.» Laut Arni war die Grundstimmung durchwegs positiv und man habe es allen angemerkt, dass sie sich freuten, dass man wieder ein gemeinsames Fest geniessen kann.

Aufgefallen ist Arni auch, dass alle sehr respektvoll und achtsam unterwegs waren, wie auch andernorts konnte er kaum «Raser» ausmachen.

Pommes Frites und Chnoblibrot waren alle

Schnottwil ist in aller Regel das Mittags-Epizentrum des Slow-up. So war es auch heuer. Teilweise war kein Durchkommen mehr. Der Turnverein musste die Pommes Frites von der Karte streichen, der Familienverein das Chnoblibrot. Irgendwann gab es noch Wurst, aber kein Brot mehr dazu. Platzchefin Kathrin Jenni erklärtes mit einem kleinen Lachen.

«Die Hauptprobe für die Chilbi im August hat funktioniert.»

«Die Beizen waren voll, die Vereine haben gut gearbeitet. Die Stimmung war gut und wir haben viele glückliche Leute gesehen», meint Jenni abschliessend.

Bilanz fällt durchwegs positiv aus Bilanz

Der Neustart des Slow-up Solothurn-Buechibärg ist in allen Teilen geglückt: Bei idealem Wetter haben am Sonntag rund 32'000 Personen am 10. Slow-up Solothurn-Buechibärg teilgenommen, wie die Veranstalter in einer offiziellen Medienmitteilung schreiben. Es war die erste Austragung nach zwei Jahren coronabedingter Pause und die erste unter neuer Leitung. Polizei und Veranstalter zogen am Abend eine durchwegs positive Bilanz.

Der Jubiläums-Slow-up wird für die Veranstalter in doppelter Hinsicht in die Geschichte eingehen. Einerseits, weil die Grossveranstaltung punkto Teilnehmerzahl nahtlos an die erfolgreichen Austragungen vor der Corona-Pause anknüpfen konnte. Andererseits, weil das neue Organisationsteam unter der Leitung von Boris Graber die Première mit Bravour gemeistert hat.

Der Slow-up startete pünktlich um 10 am Sonntagmorgen. Im Solothurner Kreuzackerpark durchschnitten Stadtpräsidentin Stefanie Ingold, Beat Stähli (Präsident des Vereins Slow-up Solothurn-Buechibärg) und Jürgen Hofer (Slow-up-Vizepräsident und Direktor Solothurn Tourismus) das Startband und OK-Präsident Boris Graber konnte die Strecke frei geben.

Tourismusdirektor Jürgen Hofer (links), Stadtpräsidentin Stefanie Ingold und Beat Stähli (Präsident Verein Slow-up) eröffnen den Jubiläums-Slow-up offiziell.

Tourismusdirektor Jürgen Hofer (links), Stadtpräsidentin Stefanie Ingold und Beat Stähli (Präsident Verein Slow-up) eröffnen den Jubiläums-Slow-up offiziell.

Tom Ulrich

«Endlich zurück aus der Corona-Lethargie» Stadtpräsidentin Stefanie Ingold hatte zuvor bei der Eröffnungsfeier erklärt, der Slow-up geniesse im Veranstaltungskalender der Stadt einen grossen Stellenwert. Entsprechend sei die Freude gross, dass die Veranstaltung nach zwei Ausfalljahren nun wieder stattfinden könne.

Der Slow-up sei ein Appell an die Lebensfreude, sagte Vereinspräsident Beat Stähli:

«Eine ideale Gelegenheit, um uns aus der Corona-Lethargie zurückzuholen.»

Und Tourismusdirektor Hofer ergänzte: «Wir stehen nach der Pandemie sozusagen vor einem Neustart ins Leben. Der Slow-up ist der Startschuss dazu.»

An der Eröffnungsfeier in Solothurn nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft teil. Darunter Regierungsrätin Brigitte Wyss, der Leiter der kantonalen Sportfachstelle, Jürg Schibler, der Solothurner Stadtschreiber Hans-Jörg Boll sowie Roger Siegenthaler, Präsident des Verbandes der Solothurner Einwohnergemeinden und Präsident der Regionalplanungsgruppe Repla EspaceSolothurn.

Applaus für Monika und Benno Krämer

Mit grossem Applaus verdankt wurden die Initianten und langjährigen Organisatoren des slowUp Solothurn-Buechibärg, Monika und Benno Krämer. Der Grossanlass verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle, so die Veranstalter in ihrer Mitteilung. Ein Sturz und zwei medizinische Notfälle erforderten den Einsatz der Ambulanz, ansonsten hatten die Polizei sowie die Sanitäts- und Rettungsdienste bis zum Schluss um 17 Uhr hauptsächlich kleinere Einsätze zu leisten.

Dieses Jahr finden noch elf weitere Slow-up in der Schweiz statt.