Jürg Schibler leitete seine letzte Gemeindeversammlung in Hüniken. Am 31. August ist die Legislatur zu Ende und neue Leute übernehmen.
Die Jahresrechnung der Gemeinde Hüniken schliesst mit einem Aufwandüberschuss von 43'967 Franken, budgetiert war ein solcher von 79'050 Franken. «Damit ist das Resultat nicht ganz so negativ, wie wir das befürchtet hatten», meinte Gemeindepräsident Jürg Schibler. Der Aufwandüberschuss kann aus dem Eigenkapital gedeckt werden. Dieses beläuft sich per Ende 2020 auf 1,492 Mio. Franken (inklusive Spezialfinanzierungen, Neubewertungsreserven und Bilanzüberschuss).
Die Besserstellung resultiert vor allem aus Mehreinnahmen bei den Steuererträgen. Die natürlichen Personen haben insgesamt rund 28'000 Franken mehr Steuern bezahlt, als budgetiert war. Wegen Corona gab es weniger Sitzungen, weniger Übungen der Feuerwehr und kaum Anlässe. Das schlägt sich in der Rechnung als Minderaufwand nieder.
Finanzverwalter Daniel Amacher erklärte den 28 anwesenden Stimmberechtigten kurz die weiteren Abweichungen gegenüber des Budgets. Solche gab es im Bereich Bildung, der in Hüniken über 50 Prozent der Ausgaben ausmacht, wegen Schulgeldern an Sonderschulungen, die beim Budgetprozess nicht bekannt waren. Da es auch Minderausgaben gab, liegt die Abweichung bei Mehrausgaben von 8597 Franken.
Im Bereich Kultur, Sport und Freizeit waren die Minderausgaben bei 5000 Franken, bei der sozialen Sicherheit mussten 6418 Franken mehr ausgegeben werden. Es handelt sich hier um gebundene Ausgaben, die von der Gemeinde nicht beeinflusst werden können.
Die Spezialfinanzierungen schliessen unterschiedlich ab. Alle haben aber ein solides Eigenkapital mit dem auch ein Aufwandüberschuss aufgefangen werden kann. Die Stimmberechtigten haben die Rechnung einstimmig genehmigt.
Anschliessend informierte Michael Fluri über den Stand der Arbeiten rund um das Gebäude an der Hauptstrasse 8. Man sei nun so weit, dass man der Gemeindeversammlung voraussichtlich im Dezember ein Projekt vorlegen könne, das finanzier- und damit auch tragbar sei, erklärte er. Im Gebäude soll ein Gemeindesaal eingebaut werden. Dazu wird es zwei bis drei Wohnungen geben. «Dann könnten wir 2022 mit dem Umbau beginnen, oder das Gebäude wieder verkaufen, wenn die Gemeindeversammlung dem Projekt nicht zustimmt».
Für Gemeindepräsident Jürg Schibler war es die letzte Gemeindeversammlung. Er war vier Jahre Gemeinderat und 12 Jahre Gemeindepräsident. Auch Kathrin Berger war 12 Jahre lang Gemeinderätin und wird ende der Legislatur zurücktreten.
Der neue Gemeinderat wurde bereits still gewählt. Ihm gehören Roman Gerber (bisher), Fabienne Zwahlen (bisher Ersatz) und Thomas Frei (neu) an. Frei stellt sich zudem als Gemeindepräsident zur Verfügung. «Ob er still gewählt wird, wird sich am 16. August zeigen. Dann ist Abgabefrist für das Wahlformular», so Jürg Schibler.
«Ich bin auf alle Fälle froh, dass eine Nachfolge vorhanden ist und ich mich nach dem Ende der Legislatur beruhigt zurücklehnen kann».
Gemeindeschreiberin Heidi Müller wird ebenfalls aufhören. Für sie rückt voraussichtlich Andrea Fluri nach. Sie muss vom Gemeinderat aber noch gewählt werden.
Thomas Frei ergriff die Gelegenheit, sich den Anwesenden kurz vorzustellen. «Wie man hört bin ich ein Auswärtiger. Tatsächlich sind wir erst 2019 nach Hüniken gezogen und wir kennen noch nicht alle Einwohnerinnen und Einwohner», erklärte er. Frei ist Geschäftsführer eines KMU mit 35 Mitarbeitenden und hat im Kanton Aargau 12 Jahre lang Erfahrung in politischen Gremien gesammelt.
«Ich habe nicht vor in Hüniken alles umzukrempeln,» meinte er. Es sei ihm wichtig, dass die Finanzen im Lot seien und er freue sich, sich für das Dorf einsetzen zu dürfen. «Wer mich besser kennenlernen möchte, kann gerne bei uns vorbeikommen», lud er die Bevölkerung ein.
«Wir kennen uns hier im Dorf und wir haben es gut miteinander. Das sollte auch künftig so bleiben. Wer ein Problem hat, soll sich melden, nicht die Faust im Sack machen. Das haben wir die letzten 12 Jahre so gemacht und das soll auch der neue Gemeinderat so machen können», meinte Schibler abschliessend.